Panorama

Rätsel um Schiffsunglück vor BahamasBlackbox von gesunkener El Faro geborgen

10.08.2016, 06:59 Uhr
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Das Wrack der El Faro konnte erst nach wochenlanger Suche geortet werden. (Foto: REUTERS)

Warum der Frachter El Faro im vergangenen Herbst sank und 33 Menschen in den Tod riss, ist bis heute ein Rätsel. Angehörige der Seeleute erheben schwere Vorwürfe gegen die Reederei. Der Datenschreiber soll nun Klarheit bringen.

Zehn Monate nach dem Untergang der El Faro mit 33 Menschen an Bord vor den Bahamas ist die Blackbox des gesunkenen Container-Frachters geborgen worden. Das teilte die US-Behörde für Transportsicherheit am Dienstag in Washington mit.

Das unter US-Flagge fahrende Schiff war im vergangenen Oktober in den Hurrikan "Joaquín" geraten und in der Folge gesunken. Alle Crewmitglieder des Containerschiffs kamen ums Leben. Einen Monat später wurden erste Wrackteile in mehr als 4500 Metern Tiefe gefunden.

Die Ermittler hoffen, dass die Aufzeichnungen Erkenntnisse darüber bringen, was genau mit dem Schiff passierte. Der Schiffsdatenschreiber speichert Navigationsdaten und die Kommunikation zwischen Besatzungsmitgliedern auf der Brücke des Schiffs. Der Kontakt zur Crew war während des Hurrikans abgebrochen. Das 240 Meter lange Frachtschiff war auf dem Weg von Florida in die puerto-ricanische Hauptstadt San Juan.

Der Fall der El Faro gilt als ungewöhnlich: Normalerweise kann ein Tropensturm einem Containerfrachter dieser Größe nichts anhaben. Sollte die Ladung verrutscht sein, wäre es durchaus denkbar, dass extreme Windböen und der starke Wellengang zur Katastrophe beitrugen. Die El Faro war neben den knapp 400 Standardcontainern auch mit mehr als 290 Pkw und Lkw-Anhängern beladen - eine Ladung, die sich bei unsachgemäßer Verzurrung sehr leicht losreißen kann.

Gegen die Reederei der El Faro gibt es zudem schwerwiegende Anschuldigungen: Das Schiff soll nicht seetüchtig gewesen sein, als es zu seiner letzten Fahrt ablegte. Angehörige der toten Seeleute reichten eine entsprechende Klage gegen den Schiffseigner ein.

Quelle: ntv.de, mbo/dpa

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