Panorama

War Treibstoffmangel die Ursache? Blackboxen nach Flugzeugabsturz gefunden

Viele Menschen versammelten sich im Stadion der Mannschaft, um zu trauern.

Viele Menschen versammelten sich im Stadion der Mannschaft, um zu trauern.

(Foto: imago/Agencia EFE)

Nach dem Flugzeugabsturz in Kolumbien finden Bergungskräfte beide Blackboxen der Maschine. Die Ermittler hoffen, dadurch die Absturzursache herauszufinden. Eine Möglichkeit ist, dass dem Flugzeug der Treibstoff ausgegangen war.

Nach dem Absturz des Flugzeugs mit dem Fußballteam AF Chapecoense in Kolumbien sind die beiden Blackboxen der Unglücksmaschine gefunden worden. Das teilte das kolumbianische Transportministerium mit. Mit ihren Daten soll geklärt werden, wie es zu dem Unglück kam.

Das Charterflugzeug vom Typ Avro RJ85 der bolivianischen Gesellschaft Lamia war in rund 3000 Meter Höhe am Berg El Gordo verunglückt - im Landeanflug, knapp 40 Kilometer vor Medellín. Ein Grund könnte nach Angaben der Luftfahrtbehörde Treibstoffmangel sein. Bevor das vierstrahlige Flugzeug am Montag vom Radar verschwand, meldeten die Piloten dem Tower technische Probleme.

Die kolumbianischen Behörden haben die Todeszahl von 75 auf 71 korrigiert, sechs Personen hätten überlebt. Wie die Katastrophenschutzbehörde mitteilte, seien nicht wie bisher mitgeteilt 81 Passagiere, sondern nur 77 Passagiere an Bord gewesen. Vier Personen, darunter der Bürgermeister der Stadt Chapecó, hätten die Reise nicht wie erwartet angetreten. Unter den Opfern seien 68 Brasilianer und neun Bolivianer - das abgestürzte Charterflugzeug stammte aus Bolivien. Alle 71 Leichen seien inzwischen geborgen worden. Laut der kolumbianischen Luftfahrtbehörde sind die Überlebenden drei Spieler, zwei Crewmitglieder und ein Journalist.

Fußballteam soll Sonderrechte bekommen

Chapecoense sollte in Medellín gegen Atlético Nacional das Hinspiel im Finale um den Südamerika-Cup bestreiten. Angehörige versammelten sich am Stadion des Clubs in der Stadt Chapecó in Südbrasilien und warteten auf Nachrichten aus Kolumbien. Nach Angaben der Behörden soll unter den Toten auch Torwart Danilo sein - er war mit spektakulären Paraden der Held im Halbfinale gegen den Lieblingsclub von Papst Franziskus, San Lorenzo aus Argentinien. Der Finaleinzug war der bislang größte Erfolg des Vereins.  

Widersprüchliche Angaben zu den Opfern verunsicherten die Angehörigen. "Jeder sagt was anderes. Mein Herz ist verzweifelt", sagte die Mutter des Torwarts Danilo dem Portal "Uol".

Der südamerikanische Fußballverband Conmebol sagte das Finale ab. Atlético Nacional schlug vor, den Titel 2016 Chapecoense zuzusprechen. Nach dem Absturz wollen brasilianische Erstligateams zudem Sonderrechte für den Club durchsetzen. Traditionsclubs wie Corinthians, Meister Palmeiras und der frühere Pelé-Club Santos starteten eine Initiative, die das kostenlose Leihen von Spielern in der Saison 2017 vorsieht, außerdem soll der Club Chapecoense drei Jahre lang nicht absteigen.

Quelle: ntv.de, hul/dpa

Newsletter
Ich möchte gerne Nachrichten und redaktionelle Artikel von der n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH per E-Mail erhalten.
Nicht mehr anzeigen