Panorama

Mord im Amazonasgebiet Boot von getötetem Journalisten gefunden

Indigene haben Marinesoldaten bei der Suche nach den Vermissten im Amazonasgebiet geholfen.

Indigene haben Marinesoldaten bei der Suche nach den Vermissten im Amazonasgebiet geholfen.

(Foto: picture alliance/dpa/AP)

Im Fall des getöteten Journalisten und eines Indigenen-Experten im Amazonasgebiet führt ein Verdächtiger die Ermittler zu dem Boot der beiden Opfer. Es liegt in 20 Metern Tiefe und 30 Meter vom Flussufer entfernt - nach Angaben der Polizei mit sechs Sandsäcken beschwert.

Nach den Morden an dem Journalisten Dom Phillips und dem Indigenen-Experten Bruno Pereira ist im brasilianischen Amazonasgebiet das Boot der Opfer gefunden worden. Es wurde nach Angaben der Polizei des Bundesstaates Amazonas am Sonntagabend in 20 Metern Tiefe, 30 Meter vom Flussufer entfernt entdeckt. Es sei mit sechs Sandsäcken beschwert gewesen. Einer der Verdächtigen in dem Fall hatte den Ermittlern demnach den Fundort genannt.

Die brasilianische Bundespolizei machte nach eigenen Angaben fünf weitere Verdächtige aus, die mutmaßlich daran beteiligt waren, die Leichen des Briten Phillips und des Brasilianers Pereira verschwinden zu lassen. Bislang waren drei Verdächtige festgenommen worden. Phillips und Pereira waren am 5. Juni bei einer Exkursion im brasilianischen Amazonasgebiet verschwunden. Sie recherchierten im Javari-Tal für ein Buch über Gewalt gegen Indigene und nachhaltigen Schutz des Regenwalds. Zehn Tage später führte ein Verdächtiger die Polizei zu einem Ort, wo er nach eigenen Angaben ihre Leichen vergraben hatte. Die dort gefundenen menschlichen Überreste wurden schließlich eindeutig den beiden Vermissten zugeordnet.

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Nach Polizeiangaben wurden sie erschossen. Nach Angaben der brasilianischen Behörden sollen keine kriminellen Banden an dem Verbrechen beteiligt gewesen sein. Indigenen-Vertreter widersprechen dieser Version. Die Union der indigenen Völker des Javari-Tals (Unijava), für die Pereira in den vergangenen Jahren gearbeitet hatte, hatte erklärt, hinter der Tat stecke eine "mächtige kriminelle Gruppe".

Das Javari-Tal gilt wegen des dort verbreiteten Drogenhandels, illegaler Fischerei und Goldwäscherei als gefährlich. Experten zufolge kontrollieren Drogenhändler den illegalen Fischfang gefährdeter Arten in dem Gebiet und nutzen ihn zur Geldwäsche.

Quelle: ntv.de, jki/AFP

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