Panorama

Mindestens sechs Todesopfer Brandkatastrophe in Hostel in Neuseeland

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Kurz nach Mitternacht brach das Feuer aus, am Morgen ist immer noch unklar, wie viele Opfer es gibt.

Kurz nach Mitternacht brach das Feuer aus, am Morgen ist immer noch unklar, wie viele Opfer es gibt.

(Foto: IMAGO/AAP)

Mitten in der Nacht bricht in einem Hostel in Neuseelands Hauptstadt Wellington ein Feuer aus. Gut 90 Gäste und Angestellte halten sich zu der Zeit in dem Gebäude auf. Mindestens sechs von ihnen können sich nicht retten, es gibt noch zahlreiche Vermisste.

Bei einem Feuer in einem Hostel in der neuseeländischen Hauptstadt Wellington sind in der Nacht mindestens sechs Menschen gestorben. 52 Menschen konnten nach Angaben der Feuerwehr gerettet werden, viele von ihnen vom Dach des Gebäudes. Dutzende Menschen würden jedoch noch vermisst. Laut Feuerwehr hielten sich bei Ausbruch des Brandes um kurz nach Mitternacht (Ortszeit) etwa 90 Menschen in dem Hostel auf.

Über dem Dach der Loafers Lodge im Zentrum der Stadt waren hohe Flammen und dicker Rauch zu sehen, als 80 Feuerwehrleute mit 20 Löschzügen in den frühen Morgenstunden gegen das Feuer ankämpften. Mit Hilfe einer Leiter seien Menschen vom Dach gerettet worden, berichtete der Sprecher von Feuerwehr und Rettungskräften, Brendan Nally. "Sie haben ziemlich viele Leute ganz oben vom Dach geholt, von einem Bereich direkt über dem Feuer", sagte Nally dem Sender Radio New Zealand. "Es gab keinen anderen Weg. Diese Leute wären gestorben, wenn unser Team nicht eingegriffen hätte." In dem Hostel gebe es keine Sprinkleranlage, und der Feueralarm sei nicht automatisch angegangen, fügte er hinzu.

Ein Bewohner des Hostels, der nur seinen Vornamen - Chris - nannte, sagte dem öffentlichen Fernsehsender TVNZ, er sei auf allen Vieren aus seinem Zimmer gekrochen, um dem dichten Rauch zu entkommen. Er sei zum Treppenhaus gelangt, das schwarz und voller Rauch gewesen sei. "Es war schwer zu atmen. Alles ist weg. Mein Zimmer ist zerstört. Ich habe meine E-Zigarette und mein Telefon geschnappt statt meiner Schuhe", sagte er.

Hostel hatte viele Dauerbewohner

Der Brand sei "eine absolute Tragödie", sagte Neuseelands Regierungschef Chris Hipkins. Es sei "wahrscheinlich" von weiteren Toten auszugehen. Hipkins zufolge wohnten viele Schichtarbeiter in dem Hostel, weswegen unklar sei, wie viele Menschen sich bei Ausbruch des Feuers darin aufhielten.

Die Bürgermeisterin von Wellington, Tory Whanau, sagte, sie befürchte "viel mehr" als sechs Todesopfer. Es sei "absolut erschütternd". In dem Hostel hätten sowohl Langzeit- als auch Kurzzeitgäste gewohnt, darunter Menschen mit geringem Einkommen und solche, die sich nur "vorübergehend" in Neuseeland aufhielten. "Für uns in Wellington ist es ein dunkler Tag", sagte sie in einem Fernsehinterview.

Sechs Menschen wurden nach Angaben des Gesundheitsnotdienstes mit Verletzungen in Krankenhäuser eingeliefert, einer von ihnen schwebte in Lebensgefahr. Weitere 15 Menschen wurden vor Ort medizinisch behandelt. Ein Polizist sagte zunächst, es werde mit "weniger als zehn" Todesopfern gerechnet, die Anzahl der Todesopfer könne jedoch erst nach Betreten des Gebäudes festgestellt werden.

Premierminister Hipkins kündigte eine "gründliche Untersuchung" der Katastrophe an. Zu gegebener Zeit werde geprüft werden, "ob in diesem Gebäude alle Vorschriften eingehalten wurden", aber derzeit liege der Fokus "auf der Unterstützung unserer Feuerwehr", sagte der Regierungschef.

Quelle: ntv.de, ino/AFP

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