Panorama

Berlin "nur" sechsmal gerodet Brasilien reduziert Abholzung des Regenwaldes

00:00
Diese Audioversion wurde künstlich generiert. Mehr Infos
Unter dem ehemaligen Präsidenten Bolsonaro hatte die Abholzung massiv zugenommen.

Unter dem ehemaligen Präsidenten Bolsonaro hatte die Abholzung massiv zugenommen.

(Foto: AP)

In schwer vorstellbaren Größenordnungen verkleinert sich jährlich die "grüne Lunge der Welt" durch Rodungen. Der amtierende brasilianische Präsident Lula verspricht im Wahlkampf, dies zu ändern und kann einen ersten kleinen Erfolg für 2023 vermelden.

Die Abholzung im brasilianischen Amazonas-Regenwald hat sich 2023 im Vergleich zum Vorjahr halbiert und ist auf den niedrigsten Stand seit 2018 gesunken. Nach vorläufigen Satellitendaten der brasilianischen Weltraumforschungsagentur INPE wurden im Jahr 2023 rund 5153 Quadratkilometer des Regenwaldes gerodet, was einem Rückgang um 49,9 Prozent verglichen mit 2022 entspricht.

Auf die deutschen Größenverhältnisse angepasst, entspricht das dennoch einer Fläche, die mehr als doppelt so groß ist wie das Saarland. Ganz Berlin wäre sogar sechsmal gerodet worden. Der größte Teil des Amazonas-Waldes liegt auf brasilianischem Territorium, weshalb das Land mit Abstand für die großflächigste Abholzung in den vergangenen Jahren verantwortlich ist. Laut den Angaben der Statista, hat das Land in den vergangenen 20 Jahren knapp 29,5 Millionen Hektar des Regenwaldes abgebaut. Im Vergleich umfasst die Gesamtfläche Deutschlands etwa 35,8 Millionen Hektar.

Reduzierte Abholzung dennoch Erfolg

Die Daten sind ein großer Erfolg für Präsident Luiz Inacio Lula da Silva in seinem ersten Amtsjahr. Lula hat versprochen, die illegale Abholzung bis 2030 zu beenden. Unter seinem Vorgänger Jair Bolsonaro hatte sich die Zerstörung des größten Regenwaldes der Welt beschleunigt. Allein im Dezember ging die Abholzung laut INPE-Daten im Vergleich zum Vorjahr um 23 Prozent auf 176,8 Quadratkilometer zurück.

Das brasilianische Umweltministerium teilte mit, dass die Zahlen auf die "entschlossenen" Inspektionen der Umweltaufsichtsbehörde Ibama zurückzuführen seien. Die Zahl der von der Behörde ausgestellten Bescheide über Verstöße in diesem Zeitraum sei um 106 Prozent gestiegen. "Dies ist der erste Schritt zum Erreichen des Ziels der Null-Abholzung bis 2030", teilte die Behörde mit.

Quelle: ntv.de, gri/rts

Newsletter
Ich möchte gerne Nachrichten und redaktionelle Artikel von der n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH per E-Mail erhalten.
Nicht mehr anzeigen