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Elektriker in Klinik beschäftigtBrite gesteht Morde und Leichen-Missbrauch

05.11.2021, 01:23 Uhr
Eine-Statue-der-Justitia-mit-einer-Waage-und-einem-Schwert-in-ihren-Haenden
Eine Statue der Justitia mit einer Waage und einem Schwert in ihren Händen. (Foto: Arne Dedert/dpa/Symbolbild)

Die Vorwürfe der Ermittler sind ungeheuerlich: Mindestens 99 Leichen soll ein Brite sexuell missbraucht haben. Der Krankenhaus-Elektriker wird Ende vergangenen Jahres aufgrund neuer DNA-Erkenntnisse festgenommen. Vor Gericht gesteht er zwei Morde.

Ein britischer Krankenhaus-Elektriker hat den sexuellen Missbrauch dutzender Leichen sowie den Mord an zwei jungen Frauen gestanden. Der 67-Jährige bekannte sich vor Gericht der Morde an den 20 und 25 Jahre alten Frauen im Jahr 1987 im südenglischen Kent schuldig, wie die britische Anklagebehörde CPS mitteilte. Nach den Taten soll er sich an deren Leichen vergangen haben.

Vor dem Prozess hatte er zudem 51 weitere Straftaten eingeräumt, darunter 44 Leichenschändungen. Die Ermittler gehen jedoch davon aus, dass der Mann mindestens 99 Leichen in den Leichenhallen eines Krankenhauses in Kent sexuell missbrauchte.

Der Mann war Ende 2020 wegen Mordverdachts festgenommen worden, nachdem die Ermittler ihm dank neuer DNA-Erkenntnisse auf die Spur gekommen waren. Bei der Durchsuchung seiner Wohnung fand die Polizei dann Festplatten mit Fotos und Filmaufnahmen der Leichenschändungen.

Der Mann hatte sich nach Justizangaben in den Jahren 2008 bis 2020 selbst dabei gefilmt und fotografiert, wie er die Leichen von dutzenden Frauen und Mädchen in den Leichenhallen des Krankenhauses missbrauchte. Zugang zu den Räumen hatte er durch seinen Job als Elektriker. 78 der Leichen wurden bislang identifiziert, unter ihnen sind drei Minderjährige und mehrere Frauen über 85 Jahren.

Die Anklage gegen ihn sei "beispiellos in der britischen Rechtsgeschichte", sagte Libby Clarck von der Anklagebehörde CPS. Gesundheitsminister Sajid Javid zeigte sich "zutiefst schockiert" über die Taten und kündigte eine Überprüfung des Zugangs zu Leichenhallen an.

Quelle: ntv.de, ara/AFP

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