Richter verhängt Ausreiseverbot Britin verwüstet Hotelzimmer und fragt dann nach Spenden
02.07.2025, 13:13 Uhr Artikel anhören
Das Hotelzimmer sei komplett unbrauchbar hinterlassen worden, sagt das Hotel.
(Foto: Lexia Hotel)
Eine 32-jährige Britin sitzt seit zwei Monaten wegen eines Ausreiseverbots in der Türkei fest. Nachdem sie betrunken ihr Hotelzimmer verwüstet hat, soll sie 17.000 Euro Schadenersatz zahlen. Geld, das sie nicht hat. Jetzt veröffentlicht das Hotel die Bilder der Zerstörung.
Georgia Harrison aus Rochdale bei Manchester und ihr Partner Arron Tighe wollten am 6. Mai im Lexia Hotel in Antalya nur ein wenig feiern. Der Anlass: Tighe hatte sich in Antalya neue Zahn-Veneers anfertigen lassen. Kostenpunkt: 2300 Euro. Zunächst konsumierten die beiden Cocktails und Wodka. Danach verwüsteten sie ihr Hotelzimmer komplett, wie die "Daily Mail" berichtet.
Nach eigenen Angaben mischte Harrison in der besagten Nacht Alkohol und antipsychotische Medikamente. "Ich habe den schlimmsten Fehler meines Lebens gemacht", sagt sie selbst. An die Zerstörung ihres Hotelzimmers könne sie sich nicht erinnern.
Das Hotel dokumentierte die Schäden mit Fotos und hat diese jetzt veröffentlicht. "Die Duschkabine unseres Zimmers war vollständig zerbrochen, der LCD-Fernseher wurde entfernt und unbrauchbar gemacht, das Außenfenster des Zimmers wurde durch einen von innen geworfenen Gegenstand zerbrochen", heißt es in einer Mitteilung.
Auch Wandhalterungen und Beleuchtungssysteme seien beschädigt worden. Zudem habe es Spuren verschiedener Getränke und Speisen an der Decke und den Seitenwänden des Zimmers gegeben. Es musste demnach komplett neu gestrichen werden.
Festnahme am Flughafen
Harrison und Tighe hatten am Morgen des 7. Mai versucht, mit einem Taxi zum Flughafen zu gelangen. Hotelmitarbeiter verfolgten das Fahrzeug und alarmierten die Polizei. Beamte nahmen das Paar vor der Abreise fest.
Beide verbrachten daraufhin mehrere Tage in Polizeigewahrsam. Sie seien währenddessen ohne Anwalt verhört worden, sagen sie. Ein Richter verhängte ein Ausreiseverbot bis zur Zahlung des Schadenersatzes. Harrison wird zusätzlich Widerstand gegen die Staatsgewalt vorgeworfen. Sie habe sich geweigert, Fragen zu beantworten.
Das Hotel begründete die Schadenersatzforderung mit speziell angefertigten Möbeln und einem einmonatigen Reparaturzeitraum. "Das Zimmer konnte einen Monat lang nicht an Kunden vermietet werden", teilte ein Sprecher mit.
Harrison hat bereits zusätzlich mehr als 8000 Euro für Hotels und Lebenshaltungskosten ausgegeben. Die britische Botschaft verwies das Paar an einen Anwalt. Der konnte nichts gegen das Ausreiseverbot ausrichten.
Die junge Britin versuchte trotz des Ausreiseverbots mehrfach, das Land zu verlassen - sowohl per Flugzeug als auch mit dem Boot nach Griechenland. Jedes Mal wurde sie bei der Passkontrolle gestoppt.
"Es bricht mir das Herz"
Harrison, die Reinigungskraft und alleinerziehende Mutter einer zwölfjährigen Tochter ist, startete daraufhin eine GoFundMe-Kampagne. Ihre Tochter Poppy rufe täglich aus England an und wolle wissen, wann sie nach Hause kommt. In dem Spendenaufruf schreibt sie: "Es bricht mir das Herz. Manchmal denke ich, dass ich nie mehr zu ihr zurückkehren werde. Ich schäme mich so sehr, aber meine Tochter braucht mich."
Harrison betonte, sie sei keine Schwerkriminelle, sondern habe einen schweren Fehler gemacht, an den sie sich nicht erinnern könne. Sie hatte zunächst nur die beschädigte Duschkabine eingeräumt, bevor das volle Ausmaß der Zerstörung bekannt wurde.
Quelle: ntv.de, ija