Panorama

Gewitter erwartet Brutale Hitze macht am Wochenende Pause

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In der neuen Woche wird der Freibadbesuch wieder angenehmer.

In der neuen Woche wird der Freibadbesuch wieder angenehmer.

(Foto: picture alliance/dpa)

Es ist weiterhin unerträglich heiß in weiten Teilen Deutschlands. Gestern dominierte die Hitze, der Spitzenwert lag bei 37,2 Grad in Weil am Rhein. Rheinfelden kam mit 37 Grad nah an den Höchstwert ran. Damit war der äußerste Südwesten der Hitze-Hotspot in Deutschland. Es war aber nahezu flächendeckend brutal warm. Ein Ende der Hitze ist noch nicht erreicht, erklären die ntv-Meteorologen Rainer Buchhop und Oliver Scheel im Interview. Doch auf einen kleinen Dämpfer müssen wir uns einstellen.

ntv.de: Womit müssen wir denn noch rechnen am Donnerstag und Freitag?

Rainer Buchhop und Oliver Scheel: Mit richtig hohen Temperaturen und mit ersten Gewittern, die bei dieser Menge an Energie in der Atmosphäre heftig ausfallen können. Für die meisten gibt es am Donnerstag und Freitag viel Sonnenschein. Es besteht verbreitet eine sehr hohe Wärmebelastung. Kein Wunder bei Temperaturen, die es in vielen Regionen über die 35 Grad schaffen. Selbst in Hamburg und Rostock sind 33 Grad drin. Heutiger Hitze-Hotspot wird wohl die Region zwischen dem Süden Hessens, Unterfranken und dem Rhein-Neckar-Raum: Da können es 38 Grad werden.

Und wo müssen wir mit Gewittern rechnen?

Heute am ehesten in NRW, Niedersachsen, Hamburg und Schleswig-Holstein, also im Westen und im Norden. Da können örtlich Schauer oder Hitzegewitter auftreten. Generell ist aber Hitze das große Thema. In der Nacht kühlte es selbst auf den Bergen kaum mehr ab. Auf dem Hoherodskopf im Vogelsberg, immerhin 763 Meter hoch, war es in der Nacht noch 23,5 Grad warm. Am Freitag wird die größte Hitze dann vertrieben, aber das geht auch nicht ohne Getöse, sprich Unwetter, ab.

Was bedeutet das? Wo kracht es am Freitag?

Am Freitag kommt die Kaltfront von Tief Quill tiefer ins Land. Die Gewittergefahr ist dann über der Mitte und im Süden am größten. Da könnte es richtig unbeständiges Wetter geben. Die Temperaturen gehen aber endlich zurück. Vorher wird es natürlich noch einmal heiß. Am längsten heiß bleibt es im Südosten.

Und was erwartet uns am Wochenende?

Am Samstag wird die Hitze auch aus dem Südosten mit Gewittern vertrieben. Im Norden, und da vor allem auf den Nordfriesischen Inseln, ist dann bei 19 Grad schon die Höchsttemperatur erreicht. Am Oberrhein können es am Samstag noch einmal 32 Grad werden. Insgesamt wird der meiste Regen wohl im Süden herunterkommen, da bleiben auch am Sonntag noch ein paar Schauer und Gewitter übrig, vor allem in den Bergen und ganz im Südosten. Am Sonntag erwarten wir keine 30 Grad mehr. Die Höchstwerte liegen zwischen 22 und 29 Grad.

Das klingt angenehm. Wie geht es denn weiter mit dem Sommer?

Gar nicht so schlecht. Es wird am Montag wieder eine Spur wärmer und es sollte überall trocken bleiben. Im Norden ziehen einige Wolken auf, im Südwesten können die 30 Grad schon wieder geknackt werden. Mit viel Sonnenschein und 21 bis 32 Grad am Oberrhein gibt es astreines Sommer-Wetter.

Sommer ohne Ende?

Zumindest sehen wir nicht, dass der Sommer komplett auf Tauchstation geht. Möglicherweise kommen ab Mitte der kommenden Woche einige Störfaktoren dazu, zum Beispiel Schauer und Gewitter, die wir am ehesten im aufgeheizten Südwesten sehen. Generell aber bleibt der August auf der Sommerseite.

Es ist ja mancherorts auch noch Ferienzeit. Wie sieht es denn am Mittelmeer aus?

Mit einem Wort: Heiß. Die 40 Grad wollen dort einfach nicht weichen. Die Hitzewelle dauert schon sehr lange und ist natürlich Gift für die dort lodernden Waldbrände. Hitze-Hotspots sind Portugal und Spanien und auch die Türkei mit bis zu 43 Grad. Die erreichen wir zwar nicht an den Küsten, wo sich ja die meisten Touristen tummeln, sondern im Landesinneren. In der Türkei kommen die 43 Grad aber schon sehr an die südliche Küste heran.

Es gibt etliche Brände am Mittelmeer. Wie sieht es denn in Deutschland aus mit der Waldbrandgefahr?

Am Mittelmeer haben die Menschen wirklich eine harte Zeit. Ob in Griechenland, Italien, Spanien oder Portugal, überall gibt es zum Teil riesige Brände. Immerhin ist das Feuer vor der drittgrößten griechischen Stadt Patras etwas eingedämmt. Die Herausforderungen bleiben aber groß. Spanien hat angesichts der verheerenden Brände seine europäischen Partner um Hilfe gebeten und weitere Löschflugzeuge angefordert. In Deutschland ist die Waldbrandgefahr derzeit im Osten sehr hoch. Am Wochenende gibt es aber etwas Linderung durch den Regen.

Was ist sonst beim Wetter in der Welt los?

Ein tropischer Sturm tobt sich gerade über dem westlichen Nordatlantik aus. Erin heißt er. Der Sturm könnte sich zu einem Hurrikan entwickeln und nach Westen Richtung Karibik ziehen. Auf den Britischen Jungferninseln sowie in Puerto Rico wären dann ergiebige Regenmengen, Sturm und hohe Wellen möglich.

Quelle: ntv.de

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