Hoffnung auf weiße Weihnacht "Bühne ist frei für ein wettergewaltiges Tiefdruck-Trio"
05.12.2024, 15:53 Uhr Artikel anhören
Gerade in den Morgenstunden ist der Anblick vielerorts in Deutschland schon winterlich.
(Foto: picture alliance/dpa/onw-images)
In der kommenden Woche wird es spürbar kälter. "Nachtfrost ist deutschlandweit ziemlich sicher", sagt ntv-Meteorologe Björn Alexander. Und auch die gefühlte Temperatur sinkt ab. Den Chancen auf ein weißes oder zumindest frostiges Weihnachtsfest ist das zuträglich.
ntv.de: Wie entwickelt sich unser Wetter zum zweiten Adventswochenende?
Björn Alexander: Die Wetterberuhigung in Form von Hoch "Dustin" ist quasi vorbei und damit ist die Bühne frei für ein wettergewaltiges Tiefdruck-Trio. Den dicksten Sturm schickt das Tiefdruck-Trio bestehend aus "Vivien", "Wilhelmine" und "Xaveria" zwar nicht zu uns, sondern gen West- und Südeuropa und triggert damit im Süden beispielsweise Windphänomene wie Mistral, Cers und Bora mit vollen Orkanböen. Dennoch wird es auch hierzulande ziemlich ruppig und ab Sonntag auch spürbar kälter.
Mit Schnee und Frost?
Nachtfrost ist deutschlandweit ziemlich sicher. Zudem weht kommende Woche ein mitunter bitterkalter Wind. Beim Thema Schnee driftet vor allem das Bergland in winterliche Verhältnisse mit Schneeschauern, Glätte und der Gefahr von Schneeverwehungen. Wobei die Wettercomputer den Wintereinbruch in seiner Intensität und Ausprägung noch sehr unterschiedlich bewerten. Fakt ist aber: Bei längeren Autofahrten im Bereich der Mittelgebirge sollte man spätestens ab Sonntag die Wetter- und Verkehrslage im Blick behalten.
Was passiert in den tieferen Lagen?
Das Flachland steuert auf eine nasskalte Entwicklung zu. Aber: Auch hier sind zum Teil Schneeschauer bis hin zu einer geschlossenen Schneedecke nicht auszuschließen. Vor allem in den Nacht- und Morgenstunden. Denn dann ist es überall frostig und verbreitet droht neben Schneeglätte auch Glätte durch Reif oder gefrierende Nässe.
Welche Nachtfröste erwarten uns nächste Woche?
Über Schnee und unter Aufklarungen kann es bis in den strengen Frostbereich um oder unter minus 10 Grad Celsius absacken. Ansonsten dürften die Werte sich bis um die minus 5 Grad bewegen. Außenliegende Wasserleitungen sollten somit spätestens ab Sonntag abgedreht werden.
Thema Fröstelfeeling: Was ist über den bitterkalten Wind zu sagen?
Der Windchill, also die gefühlte Temperatur, wird kommende Woche ebenfalls spürbar abwärts driften. Gebietsweise weht nämlich ein sehr lebhafter Wind aus östlichen bis nördlichen Richtungen. Und der sorgt dafür, dass sich auch leichte Plusgrade auf der Haut wie Frost anfühlen. Übrigens: Letztmalig so kalt war es im Januar dieses Jahres.
Spielt der bevorstehende Wintereinbruch auch eine Rolle beim Wettertrend bis Weihnachten?
Auf jeden Fall. Denn je hartnäckiger sich das Kaltluftpolster entwickelt, umso größer sind die Chancen auf Schnee, zumindest aber Frost zum Fest. Außerdem haben die längerfristigen Wettermodelle durchaus kalte Lösungen für das Weihnachtswetter im Programm. Freunde von Eis und Schnee sowie der weißen Weihnacht können somit noch guter Hoffnung sein. Das gilt übrigens ebenso statistisch gesehen. Immerhin gab es die letzte, deutschlandweite weiße Weihnacht im Jahr 2010. Kurzum: Es wäre mal wieder Zeit.
Vom fernen Blick zurück zu den kommenden Stunden und Tagen. Was zeigen die Wetterkarten?
In der Nacht zum Freitag erreichen die Niederschläge auch den Osten und Südosten, wo tagsüber noch Hoch "Dustin" mit Sonne dagegen gehalten hat. Anfangs ist weiterhin teils auch Schnee oder gefrierender Regen mit entsprechender Glätte drin. Dazu insgesamt sehr windig bis stürmisch - insbesondere im Bergland und an der Küste auch mit stärkeren Böen. Dabei ist es zu Beginn der Nacht teilweise noch frostig kalt, später wird es milder.
Offensichtlich keine gute Vorgabe für den Freitag, oder?
Leider nein. Am Freitag erwartet uns nämlich meist trübes und nasses Schmuddelwetter. Im östlichen Bergland fällt Schnee oder Schneeregen. Lediglich im Südwesten ist es freundlicher und überwiegend trocken. Dazu bleibt es sehr windig bis stürmisch - bevorzugt im Bergland, an der Küste sowie im Westen sind mitunter schwere Sturmböen möglich. Die Temperaturen: milder als zuletzt mit 4 bis 11 Grad.
Und am Samstag?
Bleibt es ungemütlich bis pladdernass mit teilweise kräftigem Regen, der im höheren Bergland in Schnee übergeht. Der Wind weht nach wie vor kräftig bis stürmisch mit den heftigsten Böen auf den Bergen, an der See und generell im Westen. Die Temperaturen erreichen 3 bis 11 Grad, bevor ab Sonntag auf der Rückseite der Tiefs kalte Luft polaren Ursprungs folgt.
Mit welchen Aussichten am zweiten Advent?
Es erwartet uns durchwachsenes und windiges Schauerwetter, das im Bergland immer öfter Schnee und im Flachland Regen oder Schneeregen im Programm hat. Die Temperaturen bringen es auf höchstens 1 bis 7 Grad.
Die Winterromantik scheint sich in Grenzen zu halten. Und nächste Woche?
Gibt es im Bergland Werte um den Gefrierpunkt und ansonsten oft 2 bis 6 Grad. Dabei lassen die Schauer zur Wochenmitte immer öfter nach und dann können wir uns vermehrt auf sonnige Anteile bei frühwinterlichen Temperaturen freuen.
Quelle: ntv.de