Wasser nicht kontaminiert Bundeswehr-Ort Mechernich gibt Teil-Entwarnung
16.08.2024, 09:46 Uhr Artikel anhören
Von dem zwischenzeitlichen Trinkwasser-Stopp waren 10.000 Menschen betroffen.
(Foto: picture alliance/dpa)
Gleich an mehreren Bundeswehrstandorten in NRW kommt es zu Vorfällen. Durchtrennte Zäune, Verdacht auf Manipulation und eine Festnahme. Die Befürchtung kommt auf, dass das Trinkwasser verseucht worden sein könnte. Der Standort in Mechernich gibt nun Entwarnung. Aber viele Fragen bleiben offen.
Die Stadt Mechernich hat angesichts möglicher Trinkwasser-Verunreinigungen Teil-Entwarnung gegeben: Untersuchungen einer Feuerwehr-Spezialeinheit hätten ergeben, dass das Wasser nicht biologisch oder chemisch belastet sei, sagte ein Stadtsprecher. Die Bürger dürften es wieder zum Duschen und Waschen nutzen. Vor dem Trinken sollte das Wasser vorerst vorsorglich noch abgekocht werden, sagte er.
Das Mechernicher Gesundheitsamt hatte nach der Entdeckung eines durchschnittenen Zaunes an einem Trinkwasser-Hochbehälter der Stadt am Donnerstagabend davor gewarnt, das Wasser zu nutzen. Das Trinkwasser könne gesundheitsgefährdend verunreinigt sein. Betroffen von der Warnung seien 10.000 Menschen, von dem Wasserbehälter beziehe auch der Bundeswehr-Standort Mechernich sein Wasser, hatte es in der Mitteilung auf der Homepage der Stadt im Kreis Euskirchen geheißen.
Weiter untersucht würden bakterielle Verunreinigungen, sagte der Sprecher am Freitag. Dafür müssten Kulturen angelegt werden, das Ergebnis werde möglicherweise erst nach dem Wochenende vorliegen. Daher stamme die Aufforderung, Trinkwasser abzukochen.
Die Warnung sei auch vor dem Hintergrund der jüngsten Vorkommnisse am Bundeswehrstandort Köln ausgesprochen worden, hatte die Stadt mitgeteilt. In Köln war am Mittwoch die Luftwaffenkaserne Köln-Wahn gesperrt worden - im Raum stand der Verdacht, dass die Wasserversorgung sabotiert worden sein könnte. Es wurde ein Loch an einem Zaun vor dem Wasserwerk der Kaserne entdeckt, die Bundeswehr stellte zudem nach eigenen Angaben "abnorme Wasserwerte" fest und leitete weitere Untersuchungen ein.
Wer steckt dahinter?
Nach den möglichen Sabotagefällen lenkte der Vorsitzende des Verteidigungsausschusses im Bundestag, Marcus Faber, den Verdacht auf Russland. "Aufgrund der zeitlichen Nähe der Vorfälle in den beiden Kasernen kann man vermuten, dass ein feindlicher Akteur hier bei uns seine Sabotage-Fähigkeiten demonstrieren will", sagte Faber der "Bild"-Zeitung. "Der Akteur, der gerade das größte Interesse daran hat, ist Putin", fügte er mit Blick auf den russischen Präsidenten hinzu.
Ähnlich äußerte sich der Vorsitzende des Parlamentarischen Kontrollgremiums des Bundestages, Konstantin von Notz. "Es steht natürlich der Verdacht im Raum, dass es sich hier um eine russische Sabotage-Aktion handeln könnte", sagte er dem Sender Welt TV. Dies sei für die Ermittlungen eine "konkrete Arbeitsthese".
Quelle: ntv.de, mba/AFP/dpa