Schießplatz ist kein Spielplatz Bundeswehr will keine Pokémon-Jäger
10.09.2016, 10:28 Uhr
Die Orte, von denen Pokémon Go verbannt wird, mehren sich.
(Foto: dpa)
An welchen Orten Pokémon Go gespielt werden kann, ändert sich täglich. Künftig werden sich Spieler wohl auch von Bundeswehr-Standorten fernhalten müssen. Grund sind laut Bundeswehr konkrete Sicherheitsgefahren.
Die Bundesregierung will im Smartphone-Spiel Pokémon Go wegen Sicherheitsbedenken die Standorte der Bundeswehr inklusive Übungsplätzen und Schießanlagen löschen lassen. "Derzeit laufen Gespräche mit dem Spielebetreiber", sagte ein Sprecher des Verteidigungsministeriums der "Neuen Osnabrücker Zeitung". Die Regierung fürchtet, dass sich die Monsterjäger in Gefahr bringen.
Im Juli waren drei Pokémon-Sammler auf einen Truppenübungsplatz der Bundeswehr geraten, wo zu dem Zeitpunkt eine Schießübung stattfand. Hinweisschilder hatten sie ignoriert. Verletzt wurde niemand. "Einrichtungen der Bundeswehr sind keine Spielplätze", kommentierte ein Sprecher des Verteidigungsministeriums gegenüber der Zeitung.
Bereits Ende Juli war ein internes Papier durch die "Süddeutsche Zeitung" bekanntgeworden, in dem es hieß, das Spiel berühre "die Sicherheitsinteressen der Bundeswehr" unmittelbar. Damals hieß es auch, die Bundeswehr sei mit den Entwicklern des Spiels in Kontakt.
Seit Wochen sorgt das Smartphone-Spiel für Furore. An realen Orten können Nutzer Monster sammeln, dabei wird auch die Handykamera benötigt. Immer wieder kommt es zu Zwischenfällen. In Niedersachsen etwa waren drei Zocker auf einen Truppenübungsplatz gelaufen, als dort mit scharfer Munition geschossen wurde.
Quelle: ntv.de, apo/dpa