Panorama

Nach Tod durch Ecstasy Champagner-Hersteller geht von Drogenschmuggel aus

Chemische Untersuchungen ergaben, dass die Champagner-Flasche hoch konzentriertes Ecstasy enthielt.

Chemische Untersuchungen ergaben, dass die Champagner-Flasche hoch konzentriertes Ecstasy enthielt.

(Foto: imago stock&people)

Acht Freunde trinken in Bayern mit Ecstasy versetzten Champagner, einer von ihnen stirbt. Ein "Kriminalfall" und kein "Qualitätsproblem", sagt nun Produzent Moët & Chandon. In den Niederlanden soll es einen ähnlichen Vorfall gegeben haben.

Der Champagner-Hersteller Moët & Chandon geht nach einem Todesfall wegen Ecstasy in einer Champagnerflasche in Weiden in der Oberpfalz von einem Fall von Drogenschmuggel aus. Es habe sich nicht "um ein Qualitätsproblem, sondern um einen Kriminalfall" gehandelt, erklärte das Unternehmen. Demnach gab es einen ähnlichen Vorfall in den Niederlanden.

In Weiden waren vor zwei Wochen ein Mann gestorben und sieben weitere Menschen verletzt worden, nachdem sie aus einer Champagnerflasche getrunken hatten. Chemische Untersuchungen ergaben später, dass die Flasche hoch konzentriertes Ecstasy enthielt.

Fälle auch in Belgien und den Niederlanden

Nach Angaben von Moët & Chandon wurden vier weitere Vergiftungen dieser Art in den Niederlanden festgestellt. Dort sei wie auch in Weiden eine Drei-Liter-Flasche Ice Imperial von Moët & Chandon mit Flüssigdrogen gefüllt gewesen. Beide Flaschen hätten dieselbe Chargennummer gehabt. Die niederländische und die deutsche Polizei ermitteln demnach gemeinsam in dem Fall.

Offenbar ist auch Belgien beteiligt: Die belgische Behörde für Lebensmittelsicherheit gab wegen der Fälle in Deutschland und den Niederlanden am Freitag eine Verbraucherwarnung heraus. "Beim derzeitigen Stand der Ermittlungen ist nicht auszuschließen, dass auch andere Flaschen der gleichen Marke MDMA enthalten", warnte sie.

Flüssiges Ecstasy, das auch MDMA genannt wird, habe kaum Ähnlichkeit mit Champagner, erklärte Moët & Chandon: Es habe eine "rotbraune" Farbe, rieche nach Anis und sprudle nicht. Die betroffenen Flaschen seien "einige Zeit vor ihrem Konsum auf einer Plattform für den Handel zwischen Privatpersonen" gekauft worden, fügte das Unternehmen unter Verweis auf die polizeilichen Ermittlungen hinzu.

(Dieser Artikel wurde am Samstag, 26. Februar 2022 erstmals veröffentlicht.)

Quelle: ntv.de, hny/AFP

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