Panorama

Entwarnung in Griesheim Chemieunfall löst Großeinsatz aus

Entwarnung nach einer kurzen Nacht für Tausende Anwohner: Im Westen von Frankfurt am Main waren Polizei und Feuerwehr im Großeinsatz.

Entwarnung nach einer kurzen Nacht für Tausende Anwohner: Im Westen von Frankfurt am Main waren Polizei und Feuerwehr im Großeinsatz.

(Foto: dpa)

Die Warnung vor einem Chemieunfall sorgt in Frankfurt am Main am frühen Morgen für Aufregung. Im Westen der Stadt ertönen Sirenen. Polizei und Feuerwehr sperren zwei ganze Stadtteile ab. Erst nach Stunden kommt die Entwarnung.

Nach dem Chemiealarm im Industriepark Griesheim in Frankfurt am Main hat die Feuerwehr Entwarnung gegeben. Die Vorsichtsmaßnahmen in den benachbarten Stadtteilen Griesheim und Nied konnten nach mehr als drei Stunden wieder aufgehoben werden. Die Gefahr einer Gesundheitsgefährdung für die Bevölkerung besteht demnach nicht mehr.

Großräumige Sicherheitsmaßnahme: Die austretende Salzsäure führte nach Angaben der Feuerwehr zu keiner größeren Schadstoffbelastung der Umgebung.

Großräumige Sicherheitsmaßnahme: Die austretende Salzsäure führte nach Angaben der Feuerwehr zu keiner größeren Schadstoffbelastung der Umgebung.

(Foto: picture alliance / dpa)

Alle an verschiedenen Stellen im Stadtgebiet durchgeführten Messungen seien negativ ausgefallen, wie ein Sprecher der Frankfurter Feuerwehr mitteilte. Der Straßenverkehr in Griesheim und Nied wurde daraufhin wieder freigegeben.

Unter noch ungeklärten Umständen war es am frühen Morgen in dem Industriegebiet im Westen der Mainmetropole zum Austritt von Salzsäuredämpfen gekommen. Diese können beim Einatmen giftig sein und in höherer Konzentration zu Verätzungen der Haut sowie zu Augenschäden führen. Die Anwohner in Griesheim und dem angrenzenden Stadtteil Nied wurden durch Warnsirenen aufgefordert, Türen und Fenster geschlossen zu halten und sich nicht im Freien aufzuhalten.

Die ersten Sirenen setzten am frühen Morgen gegen 4.20 Uhr ein und rissen viele Bewohner der betroffenen Stadtteile aus dem Schlaf. Ob tatsächlich Gefahr durch austretende Chemikalien bestand, blieb dabei über Stunden unklar. Die Sicherheitsmaßnahmen der Behörden lösten umfangreiche Behinderungen im einsetzenden Berufsverkehr aus.

Die großräumige Warnung folge einem Standardverfahren, wie der Sprecher der Frankfurter Polizei erklärte. Vorsorglich hatten die Behörden die betroffenen Stadtgebiete komplett für den Verkehr gesperrt. Auch der öffentliche Nahverkehr in Griesheim und dem angrenzenden Stadtteil Nied wurde vorübergehend unterbrochen. Davon waren auch wichtige Linien der S-Bahn im Frankfurter Regionalnetz betroffen.

Werksfeuerwehren im Einsatz

Medienberichten zufolge soll auf dem Gelände des Industrieparks ein mit Chemikalien beladener Lastwagen umgekippt sein. Die Werksfeuerwehren Griesheim und Höchst sowie die Frankfurter Feuerwehr waren vor Ort im Einsatz, um ein weiteres Austreten an schädlichen Stoffen zu verhindern. Im Umfeld des Gewerbegebiets wurde die Schadstoffbelastung laufend überprüft.

Das betroffene Gebiet liegt rund sechs Kilometer westlich des Stadtzentrums und rund fünf Kilometer nördlich des Flughafengeländes. Die Branddirektion Frankfurt am Main veröffentlichte im Rahmen einer "Notfallinformation" eine Karte des abgesperrten Bereichs, in dem sich dicht besiedelte Wohngebiete befinden.

Der Industriepark Griesheim war vor drei Jahren schon einmal Schauplatz einer Aufsehen erregenden Chemikalienwarnung. Bei einem Betriebsunfall waren dort kurz vor Weihnachten 2015 größere Mengen Salzsäure ausgetreten. Auch bei diesem Vorfall riefen die Behörden Anwohner vorsorglich auf, Türen und Fenster geschlossen zu halten.

Quelle: ntv.de, mmo/dpa

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