74-jähriger Piñera ist tot Chiles Ex-Präsident stürzt mit Hubschrauber ab
06.02.2024, 23:49 Uhr Artikel anhören
Chiles Ex-Präsident Piñera hat den Hubschrauber selbst gesteuert. (Archivbild)
(Foto: picture alliance / dpa)
Chiles konservativer Ex-Präsident Piñera verliert bei einem seiner häufigen Flüge die Kontrolle über seinen Hubschrauber und stürzt in einen See. Der 74-Jährige kommt ums Leben, drei Mitinsassen können sich an Land retten.
Der frühere chilenische Präsident Sebastián Piñera ist bei einem Hubschrauberabsturz ums Leben gekommen. Das teilte Chiles Innenministerin Carolina Tohá bei einer Pressekonferenz mit. Präsident Gabriel Boric habe Staatstrauer ausgerufen und ein Staatsbegräbnis angeordnet. Der Absturz ereignete sich in der Gemeinde Lago Ranco in der Región de Los Ríos, wo es laut der chilenischen Zeitung "La Tercera" stark geregnet hatte.
Der 74 Jahre alte ehemalige Staatschef habe den Hubschrauber selbst gesteuert. In der Nähe des Ufers des gleichnamigen Sees Lago Ranco habe er die Kontrolle verloren und sei ins Wasser abgestürzt. Neben Piñera befanden sich laut Innenministerium noch drei weitere Personen an Bord, die nach dem Absturz das Ufer aus eigener Kraft erreichen konnten und überlebten. Einsatzkräfte bargen demnach die Leiche des Ex-Präsidenten aus dem Wasser.
Früher Anteilseigner der staatlichen Fluggesellschaft
Der Konservative Piñera war von 2010 bis 2014 und von 2018 bis 2022 Präsident des südamerikanischen Landes. Auf ihn folgte im März 2022 der Linkspolitiker und derzeitige Präsident Gabriel Boric. Zahlreiche frühere und jetzige Präsidenten aus Lateinamerika bekundeten ihr Beileid. So sprach Argentiniens Präsident Javier Milei über das Präsidialamt der Familie, den Freunden und dem chilenischen Volk im Namen des argentinischen Staates sein Beileid aus. Auch Uruguays Präsident Luis Lacalle Pou oder Kolumbiens Ex-Präsident Juan Manuel Santos trauerten. "Sebastián Piñera war ein guter persönlicher Freund und ein großer Verbündeter Kolumbiens", schrieb Santos auf der Plattform X. Der ehemalige mexikanische Präsident Felipe Calderón meinte: "Chile hat einen seiner besten Präsidenten verloren."
Der Ex-Präsident war häufig in seinem eigenen Hubschrauber unterwegs. Er war ehemaliger Anteilseigner von Chiles nationaler Fluggesellschaft und zudem an einem Fernsehsender und anderen Unternehmen beteiligt. Die Zeitschrift "Forbes" schätzte sein Nettovermögen auf 2,4 Milliarden Dollar (rund 2,23 Milliarden Euro).
Quelle: ntv.de, mau/dpa/AFP