Panorama

Aber keine Öffnung China lockert strikte Corona-Maßnahmen

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Tägliche Tests und immer wiederkehrende Lockdowns bestimmen den Alltag vieler Chinesen.

(Foto: REUTERS)

Mehrere Millionen Chinesen sitzen derzeit in ihren Wohnungen fest. Das liegt an der strengen Null-Covid-Politik des Landes. Darunter leiden nicht nur die Menschen, sondern auch die Wirtschaft. Die Regierung geht nun den ersten Schritt Richtung Lockerungen - wenn auch nur einen ganz kleinen.

China lockert trotz steigender Infektionszahlen seine strengen Corona-Vorschriften - zumindest ein wenig. Unter anderem werden die Quarantänezeiten für enge Kontaktpersonen von Infizierten von sieben auf fünf Tage verkürzt, wie die Gesundheitsbehörde bekannt gab. Sie wollen auch nicht mehr versuchen, sogenannte "sekundäre" Kontakte zu ermitteln - ein großes Ärgernis für Stadtbewohner, die bei der Entdeckung eines Falles mit Auflagen belegt werden können. Auch soll eine Strafe für Fluggesellschaften abgeschafft werden, mit der infizierte Passagiere eingereist sind. Daneben soll die Impfkampagne beschleunigt werden, vor allem für ältere Menschen.

Die neuen Regeln seien keine Lockerung der Präventions- und Kontrollmaßnahmen, geschweige denn eine Öffnung, so die Nationale Gesundheitskommission (NHC). Sie seien lediglich eine Anpassung an die neue Situation der Epidemieprävention und -kontrolle und an die neuen Merkmale der Coronavirus-Mutationen. Angepasst wurde zudem die Kategorisierung der Corona-Risikogebiete. Künftig soll nur noch zwischen "hohem" und "niedrigem" Risiko unterschieden werden. Die Kategorie "mittel" wird abschafft. Damit soll die Zahl der Menschen, die unter die Kontrollmaßnahmen fallen, verringert werden.

Die Gesundheitskommission kündigte zudem an, einen Plan zur Beschleunigung der Impfungen zu entwickeln. Das ist nach Ansicht von Experten dringend erforderlich, da vor allem die Industriestaaten hier weit voraus seien. Die strenge Null-Covid-Politik hat die nach den USA zweitgrößte Volkswirtschaft der Welt stark belastet. Die Folgen der Lockdowns in Metropolen wie Shanghai waren wirtschaftlich auch weltweit zu spüren.

Höchste Corona-Zahlen seit Monaten

Nach ausländischen Schätzungen gelten gegenwärtig Ausgangsbeschränkungen für viele Millionen Menschen, die für rund ein Zehntel der Wirtschaftsleistung verantwortlich sind. Neben Quarantäne bei der Einreise und immer wiederkehrenden Lockdowns gibt es im Alltag viele weitere Beschränkungen. Um in den Millionenstädten normal leben oder einkaufen zu können, müssen die Menschen meist einen negativen PCR-Test auf ihrer Corona-App nachweisen, der nicht älter als 48 oder 72 Stunden ist. Auch müssen sie sich überall am Eingang mit ihrem Handy einscannen, damit ihre Bewegungen nachverfolgt werden können.

Die Lockerung der Vorschriften erfolgt jedoch ausgerechnet in einer Zeit, in der die Fallzahlen auf den höchsten Stand seit Monaten gestiegen sind. Peking und die zentral gelegene Stadt Zhengzhou verzeichnen dabei Rekordzahlen. Die Behörden meldeten für Donnerstag 10.535 neue, im Inland übertragene Fälle. Das ist zwar eine im weltweiten Vergleich niedrige Zahl, aber die höchste in China seit dem 29. April, als die Handelsmetropole Shanghai mit dem schwersten Ausbruch kämpfte und unter strenger Abriegelung war.

Quelle: ntv.de, hny/rts

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