Vor der russischen Insel Sachalin im Ochotskischen Meer läuft ein Frachter auf Grund. Bisher trete zwar kein Treibstoff aus dem Schiff aus, erklärt der Gouverneur. Dennoch rufen die regionalen Behörden den Notstand aus.

In der russischen Region Sachalin ist die höchste Alarmstufe ausgerufen worden, nachdem ein chinesisches Frachtschiff vor der Südwestküste der Insel auf Grund gelaufen war. Das teilte der Gouverneur der Region, Valery Limarenko, laut der russischen Nachrichtenagentur TASS über Telegram mit. "Im Bezirk Nevelsky wurde der Notstand auf kommunaler Ebene ausgerufen", sagte er. Das Krisenmanagementzentrum der Regierung habe zuvor Informationen über ein ausländisches Schiff erhalten, das an der Mündung des Kazachka-Flusses in Nevelsk gestrandet sei.

Den Angaben des Gouverneurs zufolge tritt bislang kein Treibstoff aus dem Schiff aus. Zudem bestünde keine Gefahr für die Besatzung, aber die Situation erfordere Bereitschaft für jedes Szenario, teilte Limarenko über Telegram mit. Das russische Katastrophenschutzministerium habe 16 Personen und 7 Einsatzfahrzeuge zur Stelle des Unglücks geschickt.

Limarenko gab später an, dass es sich um ein chinesisches Schiff handelte, aber Rettungskräfte der Marine und Taucher konnten sich dem Schiff aufgrund eines starken Sturms nicht nähern. "Entscheidungen über das Entladen des Schiffes oder das Herausziehen aus dem seichten Wasser werden getroffen, sobald sich die Wetterbedingungen verbessern", fügte er hinzu.

"Unsere Hauptaufgabe besteht darin, die Küste kontinuierlich auf Ölprodukte zu überwachen", sagte der Leiter des Bezirks Nevelsky, Alexey Shabelnik, in einem Video, das auf seinem Telegram-Kanal veröffentlicht wurde. "Wir werden dies alle paar Stunden tun. Die Leute werden an die Küste gehen und Beobachtungen durchführen." Der Grund für das Unglück ist russischen Angaben zufolge ein Sturm gewesen. Der Tanker hat demnach Kohle und Schweröl geladen.

Die Region Sachalin im Fernen Osten Russlands umfasst die Insel Sachalin und die Kette der Kurilen. Sowjetische Truppen übernahmen am Ende des Zweiten Weltkriegs die Kontrolle über die vier Inseln vor der japanischen Küste Hokkaido, die in Russland als Kurilen und in Japan als Nördliche Territorien bekannt sind, und sie sind seitdem in Moskaus Hand geblieben. Der Streit hat die beiden Länder daran gehindert, einen Friedensvertrag zu unterzeichnen.