Körperverletzung eingeräumt Chirurg hinterließ seine Initialen auf Organen
14.12.2017, 03:05 Uhr
Der Fall Simon Bramhall ist im britischen Strafrecht Neuland.
(Foto: picture alliance / Maurizio Gamb)
Das britische Strafrecht betritt Neuland: Es geht dabei um den Fall eines Arztes, der bei Operationen seine Initialen "SB" mit auf den Organen der Patienten hinterlassen hat. Das sei nicht nur ethisch fragwürdig, sondern kriminell, so die Staatsanwaltschaft.
Ein britischer Chirurg hat gestanden, bei zwei Lebertransplantationen seine Initialen auf den eingesetzten Organen hinterlassen zu haben. Der 53-Jährige bekannte sich vor einem Gericht in Birmingham der Körperverletzung schuldig. Die Staatsanwaltschaft wirft dem Arzt vor, gezielt unter Narkose stehende Patienten verletzt zu haben. Dies sei nicht nur aus ethischer Sicht falsch, sondern auch kriminell.
Der Angeklagte Simon Bramhall hatte bei den Eingriffen im Queen-Elizabeth-Krankenhaus in Birmingham seine Initialen mit einem sogenannten Argon-Laser in die Lebern eingraviert. Dieses Instrument wird bei Operationen vor allem verwendet, um Blutungen zu verhindern. Laut britischen Medienberichten fiel die Gravur "SB" bei einem der beiden Opfer bei einer Nachfolge-Operation auf.
Urteil fällt am 12. Januar
Staatsanwalt Tony Badenoch sagte, ein solches Vergehen habe es "im Strafrecht noch nie gegeben". Das Vorgehen des Arztes habe einiges an Fähigkeiten und Konzentration erfordert. Der Angeklagte habe nicht nur einmal gehandelt, sondern seine Tat wiederholt. Dem Staatsanwalt zufolge handelte Bramhall im Beisein von Kollegen.
Das Urteil soll am 12. Januar fallen, der Arzt befindet sich gegen Kaution auf freiem Fuß.
Quelle: ntv.de, bad/AFP