Viele Kitas geschlossen Omikron-Welle setzt Kindern besonders zu
11.04.2022, 11:52 Uhr (aktualisiert)
Im Frühjahr mussten viele Kitas vorübergehend ihre Türen schließen. (Symbolbild)
(Foto: imago images/KS-Images.de)
Im Laufe der Pandemie mussten die Kinder in Deutschland mehrfach zurückstecken. Mit der Omikron-Variante verschärft sich die Lage noch einmal. Viele Erzieherinnen, Erzieher und Kinder stecken sich an. In einzelnen Bundesländern ist zeitweise jede dritte Kita geschlossen.
Die Corona-Pandemie hat zu Jahresbeginn für viele Ausfälle bei der Kita-Betreuung gesorgt. Das zeigt eine Antwort des Bundesarbeitsministeriums auf eine Kleine Anfrage der Linken-Bundestagsabgeordneten Heidi Reichinnek, wie das Portal "Business Insider" berichtete. Vor allem die aktuelle Omikron-Welle trifft Kinder und Kitas demnach heftig. Den Ministeriumsangaben zufolge mussten im Januar und Februar 10 beziehungsweise 13 Prozent aller Kita-Gruppen in Deutschland aufgrund von Corona-Ausbrüchen geschlossen werden.
Im Dezember und November seien es noch fünf beziehungsweise vier Prozent gewesen, in den Monaten davor zwischen null und zwei Prozent. In einigen Bundesländern lag die Zahl der Gruppenschließungen in Kindergärten demnach noch deutlich höher. So sei im Januar in Bremen über ein Drittel aller Kita-Gruppen aufgrund von Corona-Fällen geschlossen worden.
In Thüringen waren es demnach im Februar fast ein Viertel aller Gruppen, in Berlin im Januar und in Hessen im Februar jeweils ein Fünftel. Die Zahlen beruhen auf Angaben von 4155 Kitas, die an der vom Deutschen Jugendinstitut und vom Robert-Koch-Institut vorgenommenen Corona-Kita-Studie teilgenommen haben, wie das Portal berichtete.
Zahlen zu psychischen Auffälligkeiten vermutlich "explodiert"
Nach wie vor sorgt die Pandemie auch dafür, dass viele Familien mit geringem Einkommen vom Staat den sogenannten Kinderzuschlag von monatlich bis zu 209 Euro erhalten. Waren es im Dezember 2019 - also vor der Pandemie - noch knapp 300.000 Kinder, für die der Zuschlag ausgezahlt wurde, sind es der Ministeriumsantwort zufolge mittlerweile über 680.000 Kinder.
"Die Bekämpfung von Armut hat also auch direkte Folgen für die Gesamtgesellschaft und die Gesundheit von Kindern und Jugendlichen", sagte Reichinnek dem Portal. Es sei davon auszugehen, "dass die Zahlen psychischer Auffälligkeiten unter Kindern und Jugendlichen gerade in Haushalten mit geringem Einkommen explodiert sind", fügte die Linken-Abgeordnete hinzu.
(Dieser Artikel wurde am Freitag, 08. April 2022 erstmals veröffentlicht.)
Quelle: ntv.de, fzö/AFP