Rennen gegen die Zeit DHL-Erpresser: Polizei geht Hinweisen nach
05.12.2017, 03:41 Uhr
Noch ist der Erpresser des Paketzustellers DHL nicht gefunden. Nach ihrem Fahndungsaufruf verzeichnet die Polizei aber Dutzende Hinweise. Mehr als 50 Ermittler sind im Einsatz. Allerdings transportiert die Post-Tochter sieben Millionen Sendungen am Tag.
Die Suche nach dem DHL-Erpresser geht weiter. Die Polizei untersucht Dutzende Hinweise, die aufgrund eines Fahndungsaufrufs bei ihr eingegangen sind. Der entscheidende Tipp sei allerdings noch nicht dabei gewesen, so die brandenburgische Polizei.
Die Sonderkommission "Quer" wurde auf mehr als 50 Mitarbeiter erweitert. Sie will jedem Hinweis aus der Bevölkerung nachgehen. Zudem sollen die Spuren, die die beiden Paketbomben hinterließen, analysiert werden.
Erpresser fordern mehrere Millionen Euro
Die Polizei hatte auch alle andere Bundesländer angefragt, ob ähnliche Paketbomben jemals festgestellt worden seien - allerdings ohne Erfolg. Mitten im Weihnachtsgeschäft verlangen der oder die Erpresser von der Pakettochter der Deutschen Post mehrere Millionen Euro und drohen mit weiteren Bomben. Am Freitag war eine Paketbombe am Weihnachtsmarkt in Potsdam von Polizei-Experten unschädlich gemacht worden, zuvor war eine weitere in Frankfurt (Oder) in Flammen aufgegangen.
DHL teilte mit, es sei nahezu unmöglich, alle Pakete zu kontrollieren. Konkrete Hinweise auf weitere Paketbomben gebe es derzeit aber nicht. Die 60.000 Paketzusteller seien sensibilisiert. Derzeit transportiert die Post-Tochter sieben Millionen Sendungen am Tag.
Zahlreiche Bürger meldeten verdächtige Pakete - allein das Potsdamer Polizeipräsidium zählte zehn. In allen Fällen hätten sich Herkunft und Inhalt aber klären lassen, ohne dass Spezialisten der Polizei anrücken mussten, sagte eine Sprecherin. Polizei und Brandenburgs Innenminister Karl-Heinz Schröter hatten die Bevölkerung gebeten, beim Empfang von verdächtigen Paketen sehr vorsichtig zu sein. Im Zweifel solle auf jeden Fall die Polizei informiert werden. Die Paketbomben könnten zu schwersten Verletzungen oder sogar zum Tod führen.
Quelle: ntv.de, bad/dpa