Panorama

Nach umstrittenem Stopp DHL liefert wieder in Duisburger Hochhaus - in Begleitung

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Die "Weißen Riesen" im Duisburger Stadtteil Hochheide.

Die "Weißen Riesen" im Duisburger Stadtteil Hochheide.

(Foto: IMAGO/Funke Foto Services)

Der DHL-Lieferstopp in einem Hochhaus in Duisburg sorgt bundesweit für Aufsehen. Kritiker halten ihn für überzogen, die Konkurrenz macht weiter wie gewohnt. Nun will auch der Bonner Konzern wieder Sendungen zu den Bewohnern bringen - allerdings nur mit Schutz und Einschränkungen.

Nach einer mehrmonatigen Pause stellt die Logistikfirma DHL wieder Pakete in einem Duisburger Hochhaus zu, das als sozialer Brennpunkt bekannt ist. Dies tut die Firma nach eigenen Angaben aber nur "in Begleitung". "Wir werden die begleitete Zustellung an zwei Werktagen in der Woche für einige Wochen testen und dann die Situation neu bewerten", sagte eine Konzernsprecherin. Wer den DHL-Zusteller begleitet, etwa ein privater Sicherheitsdienst, sagte sie auf Nachfrage nicht.

Aus Sorge um die Sicherheit seiner Beschäftigten hatte DHL die Zustellung des Hochhauses, das 320 Wohnungen auf 20 Stockwerken hat, eingestellt. Die DHL-Zusteller seien bedroht worden, hieß es von dem Bonner Konzern. Die dortigen Bewohner mussten sich die Pakete in einer Postfiliale abholen. Die Wettbewerber Hermes, DPD und GLS lieferten hingegen weiter aus. Während einige Anwohner vor Ort Verständnis für die DHL-Entscheidung äußerten, hielten ihn andere für überzogen.

Nun ist der Zustellstopp vorerst Geschichte, Normalität ist aber nicht eingekehrt, schließlich kommt an vier Werktagen der Woche weiterhin kein Paketbote des Bonner Konzerns. "Der Schutz unserer Beschäftigten hat weiterhin höchste Priorität, deshalb haben wir die Sicherheitsvorkehrungen für unsere Zustellerinnen und Zusteller weiter erhöht, unter anderem durch eine Begleitung vor Ort", sagt die Firmensprecherin über die Testphase. "Zudem stehen wir weiterhin mit den örtlichen Ordnungsbehörden in engem Austausch."

In dem als "Weißer Riese" bekannten Hochhaus herrschen prekäre Verhältnisse. Das Gebäude aus den 70ern ist in die Jahre gekommen. Manche Fenster sind kaputt, einige Balkone sind vollgestopft mit Gerümpel. Auch der Zustand des Treppenhauses ist schlecht. Immer wieder schmeißen Menschen Mülltüten und andere Abfälle aus ihrer Wohnung nach draußen. Dort tummeln sich dann zahlreiche Tauben, Ratten und Kakerlaken, wie Bewohner berichten. Der Polizei zufolge gibt es an der Adresse "ein Ordnungsproblem".

Quelle: ntv.de, rog/dpa

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