"Bloß kein Geschlechterkampf" Der Bold Woman Award - Wenn Frauen loslegen
05.06.2025, 11:08 Uhr Artikel anhören
Iris Berben, der Inbegriff einer "Bold Woman", hier bei der Verleihung des Awards 2022.
(Foto: IMAGO/Eventpress)
Am 5. Juni wird der Bold Woman Award by Veuve Clicquot verliehen. Ausgezeichnet werden Frauen, die mit Mut, unternehmerischem Denken und Innovationskraft neue Wege gehen. ntv.de hat mit drei Frauen gesprochen, die maßgeblich mit dem an die Witwe Clicquot erinnernden Preis zu tun haben. Es geht um Vertrauen und Loslassen, Ehrgeiz und Weiblichkeit, und es geht darum zu wissen, was man kann. Gülsah Wilke, eine der Nominierten für den Bold Woman Award, ist Partnerin und Leiterin des Deutschen Büros von DN Capital und Mitgründerin und Geschäftsführerin von 2hearts, Europas größtem Netzwerk und Angel-Collective für migrantische Talente. Die anderen beiden sind in der Jury des Awards und haben nicht nur gemeinsam, dass die Wahl der Gewinnerin ihnen äußerst schwergefallen ist: Stephanie von Bismarck, Aktivistin, Autorin, Digital Educator und seit neuestem Podcasterin. Die Dritte im Bunde ist Diana zur Löwen, Content Creator, Business Angel, Speaker, Moderatorin.
ntv.de: Frau Wilke, worauf achten Sie als Investorin am meisten?
Gülsah Wilke: Bei DN Capitals versuche ich, spannende UnternehmerInnen zu finden, das nächste Unicorn. Und bei 2hearts fördere ich junge Menschen mit Migrationsgeschichte in der Tech-Szene. Das machen wir mit 200 MentorInnen, die oft selbst eine Migrationsgeschichte haben und daher genau wissen, worum es geht. Mein Mantra ist: Ich wäre gern die Person für andere, die ich als junger Mensch gebraucht hätte, aber nie hatte. Oder zumindest so ähnliche Hintergründe hatte. Meine Mentoren heißen Andreas und Jürgen. Und, bitte nicht falsch verstehen, die waren super, die sind großartig, und ich bin ihnen sehr dankbar, aber es wäre toll gewesen, jemanden zu haben, der mir ähnlicher ist (lacht).

Wilkes Mutter war bereits gut vernetzt – ohne, dass man es damals als Netzwerk bezeichnet hätte: "Sie hat gehandelt, ohne, dass sie das vorher strategisch durchdacht hätte. So habe ich auch meinen ersten Job bekommen. Einfach mal machen."
(Foto: Patrycia Lukas)
Sie sagen Migrationsvordergrund statt Hintergrund. Ihr Wort ist leider noch nicht in den allgemeinen Sprachgebrauch übergegangen ...
Wilke: Ja, leider nicht. Es ist die DNA von 2hearts, zwei Herzen und zwei Herkünfte als keinen Nachteil, sondern eine Bereicherung anzusehen. Man hat mehrere Kulturen, mehrere Sprachen, mehr Perspektiven, die man einbringen kann. Wir feiern das Anderssein, wir sind stolz darauf, wollen das nicht verstecken, sehen das als Superpower. Migrationsvordergrund ist etwas Positives.
Frau von Bismarck, herzlichen Glückwunsch zu Ihrem neuen Podcast. An dieser Stelle können wir gern einmal erwähnen, dass der ganz schön interessant ist.
Stephanie von Bismarck: Danke, es freut mich sehr, das zu hören.
Als Sie mit dem Neurowissenschaftler Henning Beck gesprochen haben, sagte der sinngemäß: Wenn es einem gut geht, dann will man eigentlich, dass es so bleibt, wie es ist. Doch dann verändert sich nicht so viel. Ihnen scheint es sehr gut zu gehen, und sie verändern trotzdem gerade viel ...
Von Bismarck: Man muss ja darauf schauen, woher man kommt. Wenn positive Veränderungen sichtbar werden und es einem gut geht, heißt es ja nicht, dass es immer so war. Das kann bedeuten, dass man durch herausfordernde, schwierige Zeiten gegangen und man daran gewachsen ist. Dann entstehen die guten Sachen, auch wenn sie in den Momenten, in denen man sie durchmacht, unangenehm sind. Nehmen Sie diesen Award zum Beispiel: Hier wird ein Erfolg geehrt, für großartige und mutige Leistungen. Aber dahinter steht eine Geschichte voller Zweifel, Rückschläge und innerer Stärke. Am Ende sollte es darum gehen, den Weg zu ehren, nicht nur den Erfolg.
Frau zur Löwen, Ihnen geht es um die Sichtbarkeit von Frauen. Dass sie dafür manchmal gehasst werden, das nehmen Sie zwar zur Kenntnis, aber was macht das mit Ihnen?
Diana zur Löwen: Wissen Sie, die Leute bewerten mich schon anhand meiner Stimme oder meines Aussehens. Sie denken, sie können sich ein Urteil erlauben, einfach und allein wegen Äußerlichkeiten. Die Sache ist - ich weiß, was ich kann. Und deswegen komme ich mit dem Hate auch klar. Das, was da in meine Richtung gesendet wird, das sagt mehr über die Hater aus als über mich.
Die Auszeichnung zur Bold Woman – was fällt Ihnen als Jurymitglied dazu ein?
zur Löwen: Mich inspiriert, dass dieser Award nach einer Frau benannt wurde, der Witwe Clicquot, die zu einer Zeit ein Unternehmen führen und Entscheidungen treffen musste, die Angestellte hatte und eine Verantwortung, in der es vollkommen unüblich war, dass Frauen überhaupt arbeiten. Außer im Haushalt oder auf dem Feld. Als sie 1805 mit 27 Jahren Witwe wurde, führte sie das Familienunternehmen – wie wir wissen - überaus erfolgreich. Außerdem ist es wichtig, solche Preise zu vergeben, weil die Sichtbarkeit von Frauen damit grundsätzlich erhöht wird.
von Bismarck: Eine Entscheidung für eine Nominierte zu treffen, war wirklich schwierig, weil sie alle großartig sind. Da geht es zum Schluss nur darum, welches Projekt einem ein kleines bisschen mehr zusagt als ein anderes. Aber dass diese Frauen alle großartige Leistungen vollbringen und Vorbilder sind in ihrem jeweiligen Bereich steht außer Frage.
Und was würde es Ihnen bedeuten, diesen Preis zu bekommen, Frau Wilke, Sie haben ja bereits einige gewonnen.

Es wird auch einen Bold Future Award geben, der junge Unternehmerinnen in einer frühen Phase ihres Weges würdigt.
(Foto: IMAGO/Eventpress)
Wilke: Ich wäre sehr stolz, auch wenn ich den Preis jeder meiner Mitnominierten ebenfalls gönnen würde, weil alle den mehr als verdient hätten. Alle bringen etwas mit - Mut, Unternehmergeist, Durchsetzungsvermögen – und man kann von individuellen Geschichten viel lernen. Es muss nicht jede wie ich im Impact-Bereich gegründet haben, denn Impact kann auch sein, dass jemand "for profit" gründet, Produkte verkauft und sich damit in einem sehr männerdominierten Feld behauptet. Man kann nicht mit jeder Gründung die Welt zu einem besseren Ort machen, auch wenn wir bei 2hearts extrem auf das soziale Element achten. Gleichzeitig bin ich Investorin. Das heißt, ich glaube fest daran, dass Kapital Macht bedeutet. Ich kombiniere beides. Ich mag diese Abende, in denen Frauen in den Vordergrund gestellt werden, zusammen feiern und sich empowern. Ich mag aber auch Männer (lacht).
Das heißt, Netzwerke müssen nicht rein weiblich sein?
Wilke: Nein. Das ist an vielen Stellen schön, aber auch nicht immer zielführend. Ich bin gegen Netzwerke, wenn die nur Jammervereine sind (lacht). Wenn wir uns nicht gegenseitig bestärken, kommen wir kein Stück weiter. Ich glaube an die Kraft von gemischten Netzwerken. Es soll und muss geschlossene Safe Spaces geben für Frauen, keine Frage, wo es um spezielle Themen geht, aber das Ziel sollte sein, mit Entscheidern und Machtinhabern, mit relevanten Leuten, Kontakt zu haben. Das sind nunmal zum großen Teil Männer. Und solange das so ist, sollte man sich in der Hinsicht nicht beschneiden, denn sonst verpasst man einen Großteil des Geldflusses, der Macht und des Einflusses, was ja total dumm wäre.
zur Löwen: Unbedingt Frauennetzwerke - aber nicht nur. Gute Deals werden von und mit Männern und Frauen gemacht. Wovor ich unbedingt warnen möchte, ist der Geschlechterkampf. Der ist völlig unnötig und verbraucht wertvolle Energie, die woanders besser eingesetzt werden kann.

Die Leute beurteilen sie aufgrund von Äußerlichkeiten - da steht Diana zur Löwen drüber.
(Foto: IMAGO/BREUEL-BILD)
Ich bin keine Freundin von reinen Frauennetzwerken, am schönsten wäre es doch, wenn wir als Menschen funktionieren, oder?
von Bismarck: Da gebe ich Ihnen absolut recht. Ich liebe Wölfe und bin fasziniert von ihrem Sozialverhalten. Da gibt einen männlichen Anführer und eine weibliche Anführerin, immer parallel miteinander. Das ist so ein schönes Beispiel, weil es um das Mit- und nicht das Gegeneinander geht.
Ist weibliche Führung anders als männliche?
von Bismarck: Ja. Weil sie meist aus einer Gemeinschaft heraus entsteht. Weibliche Führung ist dennoch oft mutiger. Manchmal entsteht da etwas, was größer ist als Erfolg. Und es ist irgendwie auch mit Hoffnung verbunden. Das klingt vielleicht ein bisschen käsig (lacht), aber ich habe oft das Gefühl, wenn Frauen Sachen anstoßen, dann geht da eine Gemeinschaft nach vorne, ein Team. Es ist nicht nur einer, der alles dominiert. Weibliche Führung kommt selten aus einer totalen Dominanz heraus.
Die gute alte Emanzipation – sie scheint noch immer nicht angekommen zu sein.
zur Löwen: (lacht) Ich glaube, dass hier vieles missverstanden wird. Männer und Frauen sollen sich nicht ausspielen, nicht gegeneinander antreten. Es geht darum, sich zu akzeptieren.
Sie sind ein Vorbild für junge Frauen, Frau Wilke …
Wilke: ... und junge Männer, hoffe ich doch (lacht)!
Wenn Sie gewinnen, dann in der Funktion von DNCapital oder 2hearts?
Wilke: Auch auf die Gefahr hin, dass sich das etwas abgehoben anhören könnte, glaube ich doch, dass ich einfach als Gülsah Wilke gewinnen – oder auch nicht gewinnen – würde. (lacht).
Es geht Ihnen allen um Sichtbarkeit - aber wollen manche mit Migrationsgeschichte vielleicht gar nicht so sehr in den Vordergrund, sondern lieber straight durcharbeiten?
Wilke: Ja, bestimmt, wenn man erstmal sichtbar ist, dann ist man auch angreifbar, und alles, was man sagt oder macht, wird in die Goldwaage gelegt. Es bedeutet weniger Privatsphäre und mehr Verantwortung. Ich habe einen idealistischen Geist, ich möchte meine Stimme auch für andere einsetzen, die Tür öffnen.
Wahrscheinlich ist man erst in der Lage, wirklich etwas richtig Gutes zu bewirken, auch für andere, wenn man selbst viel erlebt hat ...
von Bismarck: Ja, das stimmt. Ich hatte aber schon immer diese Triebfeder. Ich habe immer den Ansatz verfolgt, dass es mir gut geht, wenn es anderen gut geht. Deshalb habe ich mich, seit ich denken kann, für andere starkgemacht. Für Menschen, die keine Stimme haben. Meist waren das junge Menschen, Frauen und Kinder. Ich habe mich also nicht nur für diejenigen eingesetzt, die Hilfe benötigen oder keine Stimme haben, sondern es hat mich auch selbst vorwärtsgebracht. Im Englischen wird das "purpose" genannt. Es bedeutet, dass man einen tieferen Grund findet, der zur Zufriedenheit führt. Erstaunlicherweise liegt das bei vielen Menschen oft im Helfen oder darin, einen Beitrag zur Gemeinschaft zu leisten.
Waren Sie als Kind schon so wie jetzt, Frau Wilke?
Wilke: Nein (lacht). Ich war ein schüchternes, junges Mädchen, das würde heute niemand mehr von mir denken, ich habe mich geändert. Ich habe in einigen Unternehmen gearbeitet, ich musste mich durchsetzen, und das prägt. Ich habe damals eine Hauptschulempfehlung bekommen – aber meine Mama hat sich für mich eingesetzt. Sie war Verkäuferin, und ihre Kollegin war verheiratet mit dem Direktor des Gymnasiums, der hat mir eine Probezeit fürs Gymnasium ermöglicht. Dort habe ich es dann geschafft, einen guten Durchschnitt zu bekommen. Die Lehrerin, die mir die Hauptschulempfehlung gegeben hat, habe ich Jahre später wiedergesehen. Sie war sehr verwundert (lacht).
Führen Sie das auch auf Ihren Namen zurück – türkisch klingender Name gleich Hauptschulempfehlung?
Wilke: Das wäre vielleicht etwas zu einfach, es ist wohl eine Kombination aus vielem. Ich war wie gesagt schüchtern, und dann der Hintergrund. Ich habe im Laufe der Jahre gemerkt, wenn ich den Mund aufmache und hart arbeite, dann bekomme ich Anerkennung. Das hat mich immer motiviert. Und – you have to own it! Du musst drüberstehen, deine zwei Herzen als Stärke und nicht als Schwäche sehen. Vor allem aber lernte ich eines Tages, wie man lernt! Das ist so wichtig, und das wird vielen Kindern einfach nicht beigebracht. Ich habe mich sofort verbessert, und mein Mathelehrer sagte so was wie: "Na, Gülsah, wir wissen ja, dass das Zufall war. Ich bin gespannt, ob du nächstes Mal auch wieder so eine gute Arbeit schreibst." Das hat meinen Ehrgeiz angefacht – danach wurde ich Jahrgangsbeste.
Frau von Bismarck, Sie haben zwei inzwischen erwachsene Töchter. Haben Sie das Gefühl, dass Sie das Prinzip "Wurzeln geben und dann Flügel" verankern konnten?
von Bismarck: (lacht) Ich habe sie wirklich genauso erzogen. Also zuerst Wurzeln und dann Flügel. Das mit den Flügeln ist für eine engagierte, liebende Mutter wohl die schwierigste Arbeit. Aber die wichtigste. Und ich glaube, es ist einer der schwierigsten Erfolge, das anzunehmen als Mutter, wenn man sieht, dass die eigenen Kinder total selbstständig in dieser Welt unterwegs sind und ihren Weg gehen; einen dann eben nicht mehr brauchen. Außer es brennt irgendwo (lacht). Schließlich ist es ja aber genau das, was man will, diese Selbstständigkeit.
Ein ewiger Spagat ...
von Bismarck: Ein riesiger Spagat! Es gibt viele Menschen, die das nicht gut können, die dann ihre Kinder in gewisse Abhängigkeiten setzen, die sich für diese später oft als toxisch herausstellen. Schließlich muss es darum gehen, ein selbstständiges, selbstbewusstes Leben zu führen, mit beiden Füßen auf dem Boden zu stehen und Rückgrat zu beweisen. Und dass man wieder aufsteht, wenn man hinfällt, denn hinfallen tun wir ja alle früher oder später.
Frau Wilke, wie lange bleibt man migrantisch?
Wilke: In gewissen Kreisen bleibt das für immer. Man kann so erfolgreich sein, wie man will - es wird immer Momente geben, wo man daran erinnert wird, dass man nicht dazugehört oder anders ist. Oder jemand sagt, dass man ja so gutes Deutsch spricht. Dann antworte ich: "Ja, super oder, was ich in 38 Jahren so gelernt habe!" Aber meine Kinder, die einen deutschen Vater haben und in Deutschland geboren sind und eine Mutter mit migrantischem Hintergrund, die aber auch in Deutschland geboren ist, haben keinen migrantischen Hintergrund mehr, die haben einfach das Beste aus beiden Welten (lacht).
Wer lässt sich von Ihnen beraten und fördern?
Wilke: Überwiegend junge Menschen, die noch im Studium sind. Sie wollen was bewegen, sind motiviert, sie sind hier geboren oder als junge Menschen nach Deutschland gekommen. Was alle verbindet, ist der Wille, etwas selbst zu schaffen. Und dabei ihr Anderssein als Superpower zu sehen. Wir gehen jetzt mit 2hearts auch an Schulen, um bereits Neun- bis Zehntklässlern Perspektiven aufzeigen zu können. Technologie als Chance zu sehen, ist cool und relevant.
Ein Thema, das Ihnen besonders am Herzen liegt, Frau zur Löwen, ist Frauengesundheit.
zur Löwen: Ja, es ist nicht tragbar, dass es zu bestimmten Themen keine weitergehenden Forschungen gibt und man Frauen mit ihren "Wehwehchen" quasi allein lässt. Forschung für Medikamente ist männlich geprägt, noch immer. Aber ist Endometriose ein Männerthema? Sicher nicht. Es kann nicht sein, dass auf diesem so wichtigen Gebiet für Frauen nicht ausreichend oder nur schleppend geforscht wird. Und das ist nur ein Beispiel.
Was machen wir in Deutschland grundsätzlich falsch?
Wilke: Wir müssen uns dringend mehr für Technologie begeistern. Deutschland ist ein Land der Angestellten, dabei sehen wir, dass es sich immer lohnt, Unternehmen zu gründen. Das sieht man an der Börse. Wir müssen Vorurteile abbauen und Menschen mit Migrationsvordergrund echte Chancen geben. Und was wir vor allem brauchen, sind viel mehr Vorbilder unter Unternehmerinnen und Gründerinnen und Investorinnen, die aufzeigen: Es ist möglich, erfolgreich zu sein.
Worauf sollten junge Menschen achten, wenn sie gründen möchten?
Wilke: Das A und O ist tatsächlich, dass man sich vor Augen führt, Gründen ist kein Sprint, sondern ein Marathon. Es ist eine Lebensentscheidung, es verändert das Leben maßgeblich. Man geht ein hohes persönliches Risiko ein: Entweder wird es ein großer Erfolg, oder früher oder später funktioniert es nicht. Es wird ein langer Weg. Wichtiger noch als Geld ist das richtige Netzwerk: Dann bekommt man die Kunden, die Partner, die Mentoren, die richtige Finanzierung. Man sollte früh anfangen, sein Netzwerk aufzubauen. In sozial benachteiligten Schichten fehlt ganz oft das sogenannte Vitamin B, und dann wird es schwer. Man benötigt außerdem einen Erfolgsfokus. Wenn man gründet, muss man zwar kein Egozentriker sein, aber man braucht ein gesundes Selbstbewusstsein. Denn sehr viele Menschen werden dir sagen, was du alles nicht kannst. Manchmal ist es einsam, man muss in der Lage sein, sich selbst zu motivieren.
Was ist Ihr Tipp, um sich treu zu bleiben, sich nicht zu verbiegen?
von Bismarck: Auf das Bauchgefühl zu hören. Das wird gern runtergespielt, dabei sagt uns das Bauchgefühl so oft, was richtig ist. Von Frauen und Mädchen wird immer viel erwartet: Wir müssen genügen, wahnsinnig gut aussehen, erfolgreich, mütterlich und Liebhaberin gleichzeitig sein, Unternehmergeist haben. Dabei ist es viel wichtiger, das eigene Leben zu leben und bei sich zu bleiben und sich nicht immer nur den Vorstellungen und Ideen anderer hinzugeben. Um mehr bei sich zu bleiben, ist dieses Sich-immer-wieder-infrage-stellen notwendig: "Tue ich das jetzt für mich oder sind das die Vorstellungen von anderen, die ich hier lebe?"
Mit Gülsah Wilke, Stephanie von Bismarck und Diana zur Löwen sprach Sabine Oelmann
Quelle: ntv.de