Hitzewelle im Süden möglich Der Sommer bahnt sich seinen Weg
13.07.2017, 13:12 Uhr
		                      Die Sonne kämpft sich durch die Wolken.
(Foto: picture alliance / Karl-Josef Hi)
Im Juli zeigt sich das Wetter bisher sehr launisch - im Norden zu kühl, im Süden zu warm. Ab nächster Woche setzt sich dann allmählich der Sommer durch. Doch Schauer und Gewitter bleiben uns erhalten, sagt n-tv Meteorologe Björn Alexander.
Das Wetter zeigt sich sehr launisch. Gestern Regen, heute Sonne und heute in der Früh war es ganz schön kühl. Bleibt es weiterhin so abwechslungsreich?
Ein stabiles Dauerhoch wollen die Wettermodelle auch in den nächsten Tagen nach wie vor nicht. Langweilig wird es also nicht. Dafür meldet sich spätestens ab Sonntag besonders in der Mitte und im Süden der Sommer zurück.
Und im Norden?
Hat es die Wärme hingegen weiterhin schwerer, sich durchzusetzen. Das zeigt sich übrigens auch beim Rückblick auf den Juli bisher. Bei den Nordlichtern bis herunter nach Berlin war es eher zu kühl, während es von der Mitte südwärts zu warm bis deutlich zu warm gewesen ist. In der Mitte rund 1,5 Grad. Weiter südwärts sogar zwei bis 2,5 Grad über dem langjährigen Julidurchschnitt.
Was machen die Wassertemperaturen in den Badeseen und an den Küsten? Schließlich naht das Wochenende und außerdem beginnen im bevölkerungsreichsten Bundesland Nordrhein-Westfalen ja die Sommerferien.
An den Küsten von Nord- und Ostsee machen sich die gedämpften Lufttemperaturen natürlich auch im Wasser bemerkbar. Denn meistens sind es eher magere 16 bis knapp 20 Grad, gemessen in einem Meter Wassertiefe. In flacheren Bereichen kann es also wärmer sein. Das gilt ebenso für die Seen, wo es derzeit meistens 18 bis 24 Grad sind.
Für die Fernreisenden: Wie warm ist der Sprung ins Mittelmeer?
Da sind es gerne mal Wassertemperaturen von 22 bis 28 Grad. Außerdem gibt’s rund ums Mittelmeer viel Sonne bei Tageshöchstwerten von um die 30 bis knapp 40 Grad. Extrem heiß ist es dabei nach wie vor über Teilen der Iberischen Halbinsel. Granada meldete am Mittwoch Spitzenwerte von bis zu 46 Grad.
Rekordtemperaturen?
Auf jeden Fall im Bereich der Rekordwerte. Auch wenn es einen sagenumwobenen Temperaturrekord aus Sevilla gibt, der noch deutlich darüber liegt: 50 Grad, die höchste jemals in Europa "gemessene" Temperatur. Allerdings ist diese Messung aus dem 19. Jahrhundert. Und damit ist die Messgenauigkeit doch recht zweifelhaft. Sicher ist dagegen ein Wert aus Murcia in Spanien, der bei den europäischen Rekorden auch ganz vorne mit dabei ist, mit 47,2 Grad aus dem Jahr 1994. Zu den globalen Hitzespitzen fehlen übrigens noch ein paar Grade. Den weltweiten Rekord hält das Death Valley in den USA mit 56,7 Grad.
Im Angesicht von so viel Hitze: Wo liegt denn unser Temperaturrekord in Deutschland?
40,3 Grad. Gemessen in Kitzingen im August 2015. Ist also noch gar nicht so lange her.
Stimmt. Und jetzt wird es ja auch bei uns wieder wärmer. Wie warm?
Nachdem auch der Freitag und der Samstag rund drei bis fünf Grad unter den Juli-typischen Temperaturen bleiben, rückt ab Sonntag wieder wärmere Luft heran. In den südlichen Landesteilen ist sogar eine neue Hitzewelle mit Höchstwerten bis 35 Grad nicht auszuschließen. In der Mitte werden es aus heutiger Sicht Werte um die 24 bis 30 Grad. Im Norden zeigt sich der Sommer nach wie vor gemächlicher. Aber auch dort deuten die Wettercomputer für Mitte kommender Woche Tageshöchsttemperaturen von 22 bis 26 Grad an.
Und das, obwohl ein "stabiles Dauerhoch" fehlt?
So ist es. Aber so ganz weit entfernt ist das Hoch eben auch nicht. Und zwar wird sich in den nächsten Tagen das Azorenhoch mit einem Ableger bis zu den Britischen Inseln ausdehnen und davon können dann auch wir zwischenzeitlich profitieren, bevor sich dann immer mal wieder Schauer und Gewitter rein mogeln.
Auch schon am Wochenende?
Bezogen auf die Gewitter: eher selten bis gar nicht. Schauer kann es örtlich aber auch am Wochenende geben. Am Samstag bevorzugt von den Alpen bis rauf nach Sachsen. Am Sonntag ist es dann im Norden schattiger mit zeitweiligem Regen. Ansonsten wird das Wochenende aber häufiger freundlich, zum Teil auch sonnig und trocken.
Was bringen uns die Temperaturen?
Samstag noch Sommerfeeling light. Höchstens am Oberrhein wird die Sommermarke von 25 Grad geknackt werden. Im großen Rest werden es oft 18 bis 23 Grad. Sonntag machen die Werte dann vor allem im Westen und Süden einen satten Satz nach oben. Am Rhein und seinen Nebenflüssen werden es 25 bis 29 Grad. Im übrigen Land 19 bis 25 Grad.
Und nächste Woche?
Neben schönen Phasen bilden sich im Tagesverlauf wieder häufiger Regengüsse sowie Blitz und Donner bei zunehmend sommerlichen bis hochsommerlichen Temperaturen. Montag bei 19 Grad im Norden und bis 32 Grad am Rhein. Zur Wochenmitte sind dann Spitzenwerte von 22 (Küste) bis 35 Grad Celsius (Südwesten) im Bereich der Möglichkeiten.
Quelle: ntv.de, chr