November bringt graue Tage Der Winter könnte eisig werden
03.11.2022, 17:44 Uhr
Anfang Dezember könnte es Prognosen zufolge zweistellige Minusgrade geben.
(Foto: dpa)
Der Goldene Oktober ist vorüber, und ein grauer November tritt an seine Stelle. Der hat zunächst Schauer im Gepäck, bevor es am Wochenende freundlicher zugeht. Auch wenn es noch nicht danach aussieht: Es droht ein eisiger Winter, verrät ntv-Meteorologe Björn Alexander.
Noch ist vom Winter wenig zu spüren - doch erste Prognosen gibt es schon. Wie sehen die aus?
Alles in allem sind die experimentellen Langfristvorhersagen weiterhin eher in Richtung eines durchschnittlichen bis sogar zu kalten Winterbeginns gepolt. Insbesondere die Berechnungen, die auf dem Europäischen Wettermodell basieren, haben für Dezember aktuell reichlich Kälte und Frost im Programm.
Was zeigen die Berechnungen konkret?
Dass es im letzten Novemberdrittel schon mal deutlich kälter werden soll. Selbst Schnee bis runter ins Flachland wäre demnach denkbar - wobei die Niederschlagsimpulse insgesamt noch eher zurückhaltend sind.
Aber der Frost soll sich weniger zurückhalten?
Wenn es tatsächlich so kommt, dann würde der Dezember ziemlich eisig loslegen. Selbst im Flachland schwirren nachts zweistellige Minusgrade durch die Prognosen. Tagsüber mischt Dauerfrost mit.
Welche Wetterlage würde dazu passen?
Ein Hoch über Nordeuropa beispielsweise. Dem voran ein Kaltlufteinbruch mit Schnee, bevor sich kalte Luftmassen aus nordöstlicher bis östlicher Richtung anschließen. Damit wäre dann einer der kältesten Winteranfänge der letzten Jahrzehnte unter Dach und Fach. Gerade in Zeiten von Gas- und Energieproblemen natürlich alles andere als wünschenswert.
Es gibt aber bestimmt auch andere Meinungen, oder?
Die gibt es - aber so richtig hoffnungsvoll stimmen die aktuell ebenfalls nicht wirklich. Die Berechnungen des Amerikanischen Wetterdienstes NOAA verfolgen zwar im Dezember und im Januar einen leicht zu warmen Ansatz. Aber auch der wäre - wenn sich die Prognosen bewahrheiten - phasenweise gespickt mit winterlichen Temperaturen.
Welchen Wahrheitsgehalt haben solche Berechnungen?
Sie sind eben experimenteller Natur und damit nicht vergleichbar mit den klassischen Wettervorhersagen. Das gilt es immer zu beachten. Aber beispielsweise in der Energiewirtschaft haben sie auf jeden Fall ihre Daseinsberechtigung. Für die konkrete Freizeitplanung - schneit es beispielsweise an Weihnachten - taugen sie hingegen wenig bis gar nicht.
Was sagt denn die klassische Wettervorhersage zu den nächsten Tagen?
Dass der Tiefdruckeinfluss zuerst einmal überwiegt. Am Freitag mit zwei durchaus intensiven Tiefs über der Nordsee ("Nele") und über den Alpen ("Ottilie") sowie einem Hurrikan über dem Atlantik ("Martin").
Mit welchen Folgen für uns?
Am Freitag im Süden und Südosten mit vielen Wolken und teilweise intensivem Regen. Von den Alpen bis zum Bayerischen Wald verbreitet mit 10 bis 30 Liter pro Quadratmeter binnen 12 Stunden. Am Abend verlagert sich der Regen schwerpunktmäßig weiter in Richtung Sachsen. Dazu ist es kühler mit 7 bis 13 Grad. Damit sinkt die Schneefallgrenze in den Alpen auf etwa 1200 Meter.
Und am Wochenende?
Da erwartet uns eine Wetterberuhigung. Am Samstag zunächst noch mit letzten Schauern an den Alpen. Sonst wird es aber freundlicher und häufiger trocken. Das Ganze bei 6 bis 13 Grad. Der Sonntag zeigt sich - nach bisweilen frostigem Beginn - dann im Westen wechselhafter und windig, während es im übrigen Land schöner durch den Tag geht. Die Temperaturen ändern sich nur wenig, bei 8 bis 13 Grad.
Welches Wetter erwartet uns in der kommenden Woche?
Es wird auf der Vorderseite der Atlantiktiefs zunächst einmal milder und vor allem im Norden unbeständig. Nach Süden hin ist es sonniger bei Höchstwerten zwischen 9 und 17 Grad. Ob sich zur Wochenmitte ein Hoch für unser Wetter starkmacht oder ob die Tiefs doch wieder aufdringlicher werden, ist allerdings noch offen.
Quelle: ntv.de