Sturmtief wütet über Deutschland Deutsche Bahn stellt vielerorts Fernverkehr ein
17.02.2022, 07:34 Uhr
Das Sturmtief über Deutschland sorgt für Chaos im Fernverkehr der Deutschen Bahn. In zahlreichen Bundesländern wird der Zugverkehr eingestellt. Auch viele Flüge fallen aus.
Die Deutsche Bahn hat wegen des Sturms den Fernverkehr in mehreren Bundesländern eingestellt. Der Zugverkehr sei in weiten Teilen Deutschlands stark eingeschränkt, sagte ein Bahn-Sprecher. "In der Nordhälfte verkehren bis in die Mittagsstunden keine Züge im Fernverkehr."
Das betrifft Niedersachsen, Bremen, Hamburg, Schleswig-Holstein, Mecklenburg-Vorpommern, Berlin und Brandenburg. Auch im Regionalverkehr komme es zu Zugausfällen und Verspätungen. In Niedersachsen sei aufgrund der Sturmschäden südlich von Hamburg kein Zugverkehr möglich. Wegen des noch andauernden Sturms ist mit weiteren Störungen zu rechnen.
Die Deutsche Bahn arbeitet daran, Störungen zu beseitigen. Bahnreisenden steht für Informationen die kostenlose Hotline unter 08000 99 66 33 zur Verfügung.
Flüge annulliert
Am Flughafen Hamburg fallen wegen des Sturmtiefs "Ylenia" rund ein Dutzend Flüge aus. Betroffen sind Verbindungen von und nach München, Frankfurt, Kopenhagen, Zürich und Istanbul, wie eine Sprecherin des Airports mitteilte. Dies seien Flüge verschiedener Airlines. Am größten deutschen Flughafen in Frankfurt sind nach Betreiberangaben Verbindungen mit Berlin, Hamburg und München betroffen.´
Die Lufthansa hatte in der Nacht bereits auf Anfrage mitgeteilt, dass sie vorsorglich 20 Flüge gestrichen habe. Darüber hinaus sollen bislang keine Flüge gestrichen werden, teilte ein Unternehmenssprecher mit. Fluggästen empfahl das Unternehmen, sich auf der Website über den Status ihres Fluges zu informieren. Am größten deutschen Flughafen in Frankfurt sind nach Betreiberangaben Verbindungen mit Berlin, Hamburg und München betroffen.
Flughafen Berlin-Brandenburg BER unterbrach wegen des Unwetters die sogenannte Flugzeugabfertigung. Das bedeutet, dass wegen der starken Sturmböen keine Maschinen beladen beziehungsweise entladen werden und zunächst auch keine Passagiere in die Flugzeuge einsteigen können, wie ein Sprecher des BER sagte. Bereits abgefertigte Maschinen können jedoch noch starten und Landungen finden auch noch statt. Details zur Zahl abgesagter Flüge blieben zunächst unklar.
Schwebebahn betroffen
Wegen des Sturmtiefs "Ylenia" stürzte in der Nacht auch ein etwa 40 Meter hoher Baum um und fiel auf die Schienen der Wuppertaler Schwebebahn. Die Feuerwehr war mit einem Kran- und einem Leiterwagen im Einsatz und zersägte den Baum noch in der Nacht. Nun wollen Statiker prüfen, ob die Schwebebahn planmäßig an der Stelle fahren kann.
Wegen des Sturms setzte auch die Harzer Schmalspurbahnen GmbH die meisten ihrer Fahrten aus. Lediglich im Südharz rollten zwischen Nordhausen und Ilfeld (Thüringen) die Züge, sagte ein Sprecher. Die Strecke werde besonders von Schülern und Berufspendlern genutzt, erklärte der Sprecher. Am Freitag wolle man die Strecken sichten und über eine Wiederaufnahme des Betriebes entscheiden. Insbesondere im Harz tobt der Sturm seit Mittwoch. Auf dem Brocken im Landkreis Harz wurde in der Nacht zum Donnerstag eine Windgeschwindigkeit von 152 Stundenkilometern gemessen. An den Messstationen im Landkreis Harz Wernigerode waren es 105 Stundenkilometer, in Harzgerode 104 Stundenkilometer.
Die Unwettergefahr gilt für ganz Deutschland insbesondere am Vormittag, wenn auf den Bergen und an der See weitere Orkanböen von um die 120 Kilometer pro Stunde und mehr drin sind. Auch im Flach- und Binnenland sind einzelne Orkanböen nicht ganz auszuschließen, wie ntv-Meteorologe Björn Alexander warnt. Zumindest muss mit schweren Sturmböen um die 100 Kilometer pro Stunde gerechnet werden. Nachmittags beruhigt sich die Lage im Westen und Süden, während die Sturmgefahr in Nordosthälfte noch groß bis sehr groß bleibt.
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Quelle: ntv.de, ghö/dpa/AFP