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11.000 Euro Strafe in NeuseelandDeutscher Tourist verschickt teure SMS

29.06.2018, 18:08 Uhr
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Dass seine SMS so teuer werden würde, hat der 21-Jährige wohl nicht gedacht. (Foto: imago/Photocase)

Aus Wut über eine Kündigung schickt ein 21-jähriger Work-and-Travel-Tourist in Neuseeland dem Chef eine Rache-SMS. Der Firma entstehen hohe Kosten, ein Gericht verurteilt den Simser. Die Leidtragenden sind seine Eltern.

Es war die wohl teuerste Kurznachricht seines Lebens: Weil ein deutscher Tourist sich mit einer SMS für seine Entlassung aus einer neuseeländischen Firma rächen wollte, mussten seine Eltern ihr Haus nun mit einer Hypothek belasten. Das berichtet die Zeitung "Marlborough Express".

Der 21-Jährige hatte im Oktober während seines Work-and-Travel-Aufenthalts in einer Milchpulverfabrik nahe der neuseeländischen Stadt Blenheim gearbeitet. Dort verpackte er das Pulver am Fließband. Seine in der Zeitung zitierte Anwältin sagte, er habe die Anlage verlassen, weil er das Tempo nicht halten konnte und sich überarbeitet fühlte. Als er wiederkam, wurde ihm die Kündigung ausgesprochen.

Aus Wut teilte er darauf seinem Vorgesetzten per SMS mit, er habe in der letzten Lieferung "ein kleines Geschenk" hinterlassen und wünsche "viel Spaß" damit. Als er seine Behauptung eine halbe Stunde später in einer zweiten Nachricht widerrief, war es zu spät: Die Firma hatte sicherheitshalber die gesamte für den Export bestimmte Lieferung entsorgt. Bei der Polizei sagte er aus, in Wirklichkeit nichts in das Milchpulver getan zu haben.

Eltern zahlen Strafe

Der Schaden beträgt dem Bericht zufolge umgerechnet rund 111.000 Euro (knapp 190.000 neuseeländische Dollar). Für die "teure SMS", wie der Richter sie bei der Verhandlung bezeichnete, mussten die Eltern des 21-Jährigen bitter bezahlen. Nach Angaben des "Marlborough Express" nahmen sie eine Hypothek in Höhe von etwa 23.000 Euro auf.

Etwa die Hälfte davon gab der Mann allein für seinen Lebensunterhalt aus, während er auf die Gerichtsverhandlung wartete. Mit dem Rest wird er wohl seine Strafe begleichen. Das Gericht forderte den 21-Jährigen auf, 19.000 neuseeländische Dollar (etwa 11.000 Euro) zu zahlen.

Quelle: fhe/dpa

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