Panorama

Die Wetterwoche im SchnellcheckPolarluft überrascht mit eisigen Schauern

29.03.2022, 08:25 Uhr (aktualisiert)
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Das erste Aprilwochenende bleibt durchwachsen mit Regen. (Foto: picture alliance / dpa)

Hoch "Peter" sorgt im März mit vielen Sonnenstunden für jede Menge Frühlingsgefühle. In der neuen Wetterwoche könnte sich das jedoch schlagartig ändern. Kühle Polarluft und Regen läuten das Aprilwochenende ein. Besonders vor glatten Straßen warnt Wetterexperte Björn Alexander.

Mit inzwischen deutlich über 200 Sonnenstunden im deutschlandweiten Durchschnitt hat sich der März 2022 bereits jetzt auf Platz 1 der sonnigsten März-Monate seit Aufzeichnungsbeginn geschoben - normal wären übrigens um die 130 sonnige Betriebsstunden. Auf den letzten Metern geht dem neuen Sonnentitan nun aber doch die Puste aus. Hoch "Peter" macht zusehends schlapp und damit wird der Weg frei für eine nachhaltige Umstellung der Wetterlage.

Tiefausläufer greifen vermehrt ins Geschehen ein und bringen erste Schauer. Und die treffen auf Luft aus dem Norden Afrikas, die zum Wochenbeginn in Deutschland nach wie vor für frühlingshaft milde Werte sorgt. Eine Kombination, die erneut für den sogenannten Blutregen sorgen wird. Also Regen, der den Wüstenstaub mit zu Boden befördert und somit einen gelblichen, bräunlichen oder eben rötlichen Schleier auf Autos, Fenster usw. legen wird. Vor allem gibt es dieses Phänomen in der Südhälfte, während ansonsten schon Besuch aus dem hohen Norden anklopft - kalte Polarluft nämlich, die uns zum Start in den April direkt einmal mit Aprilwetter der Spitzenklasse versorgen wird und eine nachhaltige Umstellung der Großwetterlage einläutet.

So geht es mit den Temperaturen schrittweise abwärts und selbst im Flachland sind Schneeflocken bis ganz runter möglich. Kein Wunder angesichts der Temperaturen. Denn nach bis zu 23 Grad am Montag geht es über 3 bis 10 Grad zur Wochenmitte in den einstelligen Bereich. Am Wochenende sind maximal noch 0 bis 8 Grad drin - nachts gesellen sich natürlich gerne Frost und Bodenfrost dazu - Wind und lokale Gewitter runden den spätwinterliche Nachschlag ab. Hier die Aussichten im Detail.

Dienstag: Noch einmal bis zu 20 Grad

Am Oberrhein werden abermals 20 Grad erreicht. Allerdings ist es auch im Süden bei weitem nicht mehr strahlend schön. Eine dunstig-milchige Saharastaub-Wolken-Mischung dominiert das Himmelsgeschehen. Und während es sowohl hier als auch in den meisten anderen Landesteilen trocken durch den Tag geht, setzt im Westen etwas Regen ein, der auch hier den Wüstenstaub auswaschen kann. Am kühlsten ist es übrigens im Norden bei zum Teil kaum mehr als 6 oder 7 Grad.

Mittwoch: Letzte Frühlingszuckungen und erste Flocken

Der Spätwinter klopft an und lässt mit einsetzenden Schauern die Schneefallgrenze in den östlichen Mittelgebirgen auf gut 700 Meter sinken. Dabei zeigen sich der Süden und der Osten generell grau, der Westen und der Norden dagegen freundlicher. Die Temperaturen: 5 Grad an der Ostsee und 15 Grad im äußersten Süden.

Donnerstag: Schneeregen auch bis ins Flachland

Bjoern-Alexander
Björn

Noch ist die genaue Zugrichtung der Tiefs nicht ganz klar. Grundsätzlich schaltet das Wetter aber bereits einen Tag vorm Monatswechsel in den Aprilwetter-Modus. Mal abgesehen vom Westen, wo das Regenrisiko aus jetziger Sicht am geringsten ist, wird es wechselhaft mit Schauern, die im Norden mitunter in Schneeregen oder Graupel übergehen. Auch einzelne Gewitter sind nicht auszuschließen. Oberhalb von rund 500 Meter fällt mehrheitlich Schnee. Es wird nämlich nochmals kühler mit höchstens noch 3 bis 10 Grad.

Freitag und am Wochenende: Ciao Frühling - Polarluft ist da

Das erste Aprilwochenende zwingt den Frühling ordentlich in die Knie. Es bleibt durchwachsen mit Regen, Schnee und Graupel gemischt mit längeren aufgelockerten Abschnitten. Dazu weht ein teilweise lebhafter, in Böen auch stürmischer Wind, der dafür sorgt, dass sich die 2 bis 9 Grad am Freitag und die 0 bis 8 Grad am Wochenende nochmals kälter anfühlen. Außerdem erwarten uns bei nächtlichem Aufklaren gerne Frost und Bodenfrost. Auch glatte Straßen könnten je nach Timing wieder eine Rolle spielen. Hoffnung auf die nächste Ladung Frühlingswärme machen die Wettercomputer derweil leider nur wenig. Momentan sieht es nach einer größeren Frühlingspause aus, die sich sogar über das erste Monatsdrittel hinausziehen könnte. Gestützt wird dieser Trend ebenso durch die experimentellen Langfristprognosen des amerikanischen Wetterdienstes NOAA, die den April 2022 in ihren aktuellen Berechnungen deutlich zu nass und nur durchschnittlich temperiert vorhersagen.

(Dieser Artikel wurde am Sonntag, 27. März 2022 erstmals veröffentlicht.)

Quelle: ntv.de

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