Panorama

Schmuck bereits eingeschmolzen? Diese acht Schätze stahlen die Louvre-Einbrecher

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Die Diebe brachen zwei Hochsicherheitsvitrinen im Louvre auf.

Die Diebe brachen zwei Hochsicherheitsvitrinen im Louvre auf.

(Foto: IMAGO/UPI Photo)

Nur wenige Minuten brauchen die Täter für ihren Coup im Louvre. Dabei erbeuten sie mehrere wertvolle Exponate - nun wird auch bekannt, um welche es sich handelt. Frankreichs Kulturministerin spricht von Schmuckstücken von "unschätzbarem Wert".

Nach dem spektakulären Museumseinbruch in den weltberühmten Pariser Louvre läuft die landesweite Großfahndung nach den Tätern auf Hochtouren. Die Diebe entkamen mit acht kostbaren Schmuckstücken früherer Königinnen und Kaiserinnen - inzwischen ist auch klar, mit welchen. Diese acht Schmuckstücke wurden gestohlen:

Eine Halskette, ein Paar Ohrringe und ein Diadem aus den Kollektionen der Königinnen Marie-Amélie (1782-1866) und Hortense (1783-1837)

Der Schmuck der Königinnen Marie-Amélie und Hortense besteht aus Ceylon-Saphiren und Diamanten.

Der Schmuck der Königinnen Marie-Amélie und Hortense besteht aus Ceylon-Saphiren und Diamanten.

(Foto: dpa)

Eine Halskette und ein Paar Ohrringe aus der Kollektion von Kaiserin Marie-Louise (1791-1847), der zweiten Frau von Napoleon Bonaparte

Die Halskette der Kaiserin Marie-Louise besteht aus 32 Smaragden und 1138 Diamanten.

Die Halskette der Kaiserin Marie-Louise besteht aus 32 Smaragden und 1138 Diamanten.

(Foto: dpa)

Zwei Broschen und ein Diadem aus der Kollektion der Kaiserin Eugénie (1826-1920)

Die Miederschleife der Kaiserin Eugénie wurde zwischen 1852 und 1870 aus Silber, Gold und Diamanten gefertigt.

Die Miederschleife der Kaiserin Eugénie wurde zwischen 1852 und 1870 aus Silber, Gold und Diamanten gefertigt.

(Foto: imago images/IP3press)

Das Diadem der Kaiserin Eugénie ist mit Dutzenden Perlen geschmückt.

Das Diadem der Kaiserin Eugénie ist mit Dutzenden Perlen geschmückt.

(Foto: imago images/IP3press)

Die mit Smaragden und Hunderten Diamanten verzierte Krone der Kaiserin Eugénie (1826-1920) gehörte ebenfalls zur Beute, wurde allerdings später in der Nähe des Louvre beschädigt gefunden - offenbar hatten die Täter sie bei der Flucht verloren.

Die Krone der Kaiserin Eugénie ist 13 Zentimeter hoch, besetzt mit 1354 Diamanten und 56 Smaragden.

Die Krone der Kaiserin Eugénie ist 13 Zentimeter hoch, besetzt mit 1354 Diamanten und 56 Smaragden.

(Foto: dpa)

Wie hoch der Schaden insgesamt ist, steht noch nicht fest. Der Kulturministerin Rachida Dati zufolge ist die Beute von "unschätzbarem Wert".

"Angriff auf Kulturgut"

Präsident Emmanuel Macron brandmarkte das Verbrechen als Attacke auf die französische Kultur als Ganzes. "Der Diebstahl im Louvre ist ein Angriff auf ein Kulturgut, das wir schätzen, weil es Teil unserer Geschichte ist", sagte der Staatschef. "Wir werden die Werke wiederfinden und die Täter vor Gericht stellen. Unter der Leitung der Staatsanwaltschaft Paris wird überall alles getan, um dies zu erreichen."

Laut der Pariser Staatsanwältin Laure Beccuau wird nach einem "Kommando" von vier Personen gefahndet, das maskiert zu dem spektakulären Diebstahl anrückte und danach "auf leistungsstarken Motorrollern" floh. Möglicherweise habe es sich bei den Tätern bloß um Handlanger gehandelt, also eher kleine Fische, hinter denen eine kriminelle Organisation als Auftraggeber stecke. Bei ihrer Fahndung können sich die Ermittler auch auf Bilder der Videoüberwachung des Museums stützen, das zu den größten Touristenattraktionen in Paris zählt.

Innenminister Laurent Nuñez sagte, der Diebstahl sei offensichtlich von einem "sehr erfahrenen Team" begangen worden. Er sei aber "zuversichtlich, dass die Täter und die gestohlenen Gegenstände sehr schnell gefunden werden".

Zumindest ließen die Täter bei ihrem Coup, der alles in allem nur wenige Minuten dauerte, Handschuhe, Werkzeuge und ein Funkgerät am Tatort zurück. Unweit vom Museum verloren sie außerdem eine Warnweste. Beweismittel wie diese könnten den Fahndern Hinweise auf die Einbrecher und ihre Hintermänner liefern.

Kopfschütteln über mangelnde Sicherheit

Dass die Einbrecher derart einfach in den Louvre gelangen konnten, sorgt für Kopfschütteln und Verwunderung. Das Kulturministerium begegnete der Kritik mit einer Stellungnahme: "Die Alarmanlagen am Außenfenster der Apollon-Galerie sowie an den beiden betroffenen Vitrinen wurden ausgelöst", stellte die Behörde klar. Außerdem hätten "zum Zeitpunkt des besonders schnellen und brutalen Einbruchs" fünf Museumsmitarbeiter sofort eingegriffen.

"Dank der Professionalität und der schnellen Reaktion der Mitarbeiter des Louvre konnten die Täter in die Flucht geschlagen werden und ließen ihre Ausrüstung sowie eines der gestohlenen Objekte zurück, nämlich die Krone der Kaiserin Eugénie, deren Zustand derzeit untersucht wird", teilte das Ministerium mit.

Die große Frage ist nun, ob der Schmuck möglicherweise bereits kurz nach dem Einbruch eingeschmolzen wurde, um das Gold weiterzuverkaufen. Und die Edelsteine? "Das Risiko besteht darin, dass einige Diamanten im Handel verkauft werden könnten, was die Rekonstruktion der Schmuckstücke sehr erschweren würde", sagte eine mit den Ermittlungen vertraute Person der Zeitung "Le Parisien".

Quelle: ntv.de, hny/dpa

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