Wohl Kohlenmonoxidvergiftung Drei Tote in Wuppertaler Gartenhütte entdeckt
07.04.2025, 10:09 Uhr Artikel anhören
Eine Obduktion könnte die Todesursache klären.
(Foto: picture alliance/dpa/Florian Schmidt)
Die Polizei findet am Sonntagabend mehrere Tote in einer Gartenlaube. Die jungen Männer starben womöglich an einer Kohlenmonoxidvergiftung. In der Hütte finden die Ermittler auch einen Grill.
Ein Notarzt kann nicht mehr helfen, später übernimmt die Spurensicherung in einer Kleingartenanlage in Wuppertal: Drei Männer sind am Sonntagabend in einer Laube tot aufgefunden worden. Nach bisherigen Ermittlungen könnte eine Kohlenmonoxidvergiftung die Ursache gewesen sein, sagte ein Sprecher der Polizei. Zuvor hatten mehrere Medien berichtet.
Verwandte hatten den Angaben zufolge die drei Männer im Alter von 18, 25 und 26 Jahren am Sonntagabend bei einer Gartenhütte im Stadtteil Elberfeld gefunden und daraufhin die Polizei gerufen. Die Ermittler fanden vor Ort auch einen Grill. Ob die Männer gegrillt haben, ist laut Polizei jedoch noch unklar. Ebenfalls unbekannt ist bisher, in welchem Verhältnis die Männer zueinander gestanden haben.
Eine Obduktion könnte die Todesursache klären, hieß es. Diese muss jedoch von der Staatsanwaltschaft angeordnet werden. Die Ermittlungen der Polizei laufen noch. Es sollen Zeugen und Verwandte befragt werden. Geprüft wird auch, ob sich am Sonntagabend weitere Menschen in der Kleingartengartenanlage aufgehalten haben.
Kohlenmonoxid blockiert Transport von Sauerstoff
Das hochgiftige Kohlenmonoxid (CO) ist ein brennbares, farb- und geruchloses Gas. Es entsteht unter anderem, wenn Materialien wie Holz, Kohle oder Gas ohne genügend Sauerstoff verbrennen, etwa in geschlossenen Räumen oder bei defekten Heizanlagen. Bei der Lagerung von Holzpellets kann ebenfalls CO entstehen. Auch an Stromaggregaten, die meist mit Diesel oder Benzin betrieben werden, entstehen giftige Abgase wie Kohlenmonoxid.
Kohlenmonoxid blockiert den Transport von Sauerstoff im Blut. Bei einer Vergiftung kommt es zu Kopfschmerzen, Schwindel, Übelkeit und Bewusstlosigkeit - und im schlimmsten Fall zum Erstickungstod. Vor allem im Schlaf werden die Symptome nur selten bemerkt.
Mehrere hundert Menschen sterben jedes Jahr in Deutschland an einer Kohlenmonoxidvergiftung. Im Juli 2024 wird eine 17-Jährige bewusstlos unter der Dusche in einer Wohnung in Wiesbaden entdeckt. Im Krankenhaus stirbt sie später, weil sie das geruchlose Gas eingeatmet hat. Ursache ist die defekte Gastherme im Badezimmer.
Ebenfalls aus diesem Grund stirbt im Februar 2022 eine 24-Jährige in Berlin. Die junge Frau wird im Stadtteil Zehlendorf von ihrer Mitbewohnerin tot aufgefunden. Für Aufsehen sorgte auch der Tod von sechs Jugendlichen im Januar 2017 in einer Gartenlaube in Unterfranken. Die 18- und 19-Jährigen kommen ums Leben, weil sie giftige Gase eines benzinbetriebenen Stromgenerators eingeatmet haben. Das nicht für Innenräume zugelassene Gerät stand im Technikraum der Laube.
Quelle: ntv.de, lme/dpa