Panorama

Studie zeigt starke Immunantwort Dritte Astra-Dosis gibt zusätzlichen Boost

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Astrazeneca und die Universität Oxford wollen dem Coronavirus "einen Schritt voraus sein".

(Foto: picture alliance / empics)

Britische Forscher weisen nach, dass eine Drittimpfung mit dem Astrazeneca-Vakzin den Schutz vor Covid-19 nochmals verstärkt. Ob diese Auffrischung zeitnah zum Einsatz kommen sollte, sehen sie trotzdem kritisch. Derweil laufen bereits Tests mit einer angepassten Version des Impfstoffs.

Eine dritte Dosis des Impfstoffs von Astrazeneca erzeugt nach Angaben von Forschern eine hohe Immunreaktion. Dies ergab eine Studie der Universität Oxford, die das Vakzin gemeinsam mit dem britischen Pharmakonzern entwickelt hatte. Da der in zwei Dosen verabreichte Impfstoff nach derzeitigen Erkenntnissen aber ohnehin über einen längeren Zeitraum vor den gegenwärtigen Virusvarianten schütze, könne es sein, dass eine solche Auffrischung überhaupt nicht erforderlich sei, sagt der Direktor der Oxford Vaccine Group, Andrew Pollard.

Daher sei es auch nicht akzeptabel, in Großbritannien eine dritte Impfdosis zu verabreichen, während in anderen Ländern keine Impfdosen verfügbar seien. Die britische Regierung prüft nach eigenen Angaben Pläne für eine Impf-Auffrischungs-Kampagne im Herbst. Drei Fünftel der Erwachsenen im Vereinigten Königreich haben bereits je zwei Impfdosen eines Corona-Vakzins erhalten.

Tests mit abgewandeltem Vakzin

Die Universität Oxford und Astrazeneca sind zudem inmitten neuer Studien zur Wirksamkeit ihres abgewandelten Impfstoffs gegen die Beta-Variante des Coronavirus. Es sei wichtig, sich auf Veränderungen beim Coronavirus vorzubereiten und somit der Pandemie "einen Schritt voraus zu sein", erklärte Pollard. An den klinischen Studien der Phasen II und III mit dem leicht veränderten Auffrischungsimpfstoff sollen rund 2250 Teilnehmer aus Großbritannien, Südafrika, Brasilien und Polen teilnehmen.

Ein Teil der Probanden soll bereits zweimal mit dem Original-Vektorvirenimpfstoff von Astrazeneca oder mit einem der mRNA-Vakzine wie etwa von Biontech und Pfizer geimpft worden sein, ein anderer Teil soll noch keine Impfung erhalten haben. Erste Daten werden noch in diesem Jahr erwartet. Die Beta-Mutante war zuerst in Südafrika entdeckt worden. Im Mai hatte die britische Regierung erstmals mit klinischen Studien zur Wirksamkeit einer Auffrischungsimpfung mit bestehenden Covid-Impfstoffen begonnen.

Experten gehen davon aus, dass die bestehenden Impfstoffe gegen die Beta-Variante weniger wirksam sind, auch wenn sie weiterhin schwere Erkrankungen verhindern. Große Sorge bereitet inzwischen aber vor allem die zuerst in Indien entdeckte hoch ansteckende Delta-Variante, die derzeit in einigen Ländern, darunter auch in Großbritannien, auf dem Vormarsch ist.

Quelle: ntv.de, mdi/rts/AFP

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