Tatverdächtiger festgenommen Easey-Street-Morde nach 47 Jahren vor Aufklärung
21.09.2024, 21:19 Uhr Artikel anhören
Susan Bartlett (l.) und Suzanne Armstrong wurden 1977 im australischen Melbourne brutal ermordet.
(Foto: IMAGO/AAP)
1977 werden im australischen Melbourne zwei Frauen ermordet. Aufgeklärt wird der Fall bis heute nicht, obwohl es einen Hauptverdächtigen gibt. Der setzt sich jedoch ins Ausland ab. Nun wird er in Rom festgenommen. Dabei kontrollierte ihn die Polizei bereits in der Tatnacht.
Mehr als vier Jahrzehnte nach einem Doppelmord an zwei Frauen in Australien ist in Rom der mutmaßliche Täter festgenommen worden. Mit der Festnahme des 65-Jährigen in Italiens Hauptstadt soll nun der längste ungeklärte Mordfall in Australien endlich gelöst werden, wie die australische Polizei mitteilte.
Die mit Stichwunden übersäten Leichen der 27-jährigen Suzanne Armstrong und der 28-jährigen Susan Bartlett waren demnach am 13. Januar 1977 in ihrem Haus in der Easey Street in Melbourne gefunden worden. "Es war ein absolut grauenvoller, erschreckender, wahnsinniger Mord - viele Stichwunden", schilderte der Polizeichef des Bundesstaates Victoria, Shane Patton, bei einer Pressekonferenz. Die als Easey-Street-Morde bekannt gewordene Tat hatten die Ermittler jahrzehntelang beschäftigt.
Der festgenommene Tatverdächtige, ein griechisch-australischer Doppelstaatler, war schon länger im Visier der australischen Behörden. Allerdings lieferte Griechenland den Verdächtigen nicht aus. Die australischen Ermittler warteten daher ab, dass der Mann das Land verlässt.
Am Donnerstag konnte der Tatverdächtige schließlich mit einem von Interpol ausgestellten internationalen Haftbefehl am Flughafen Fiumicino der italienischen Hauptstadt festgenommen werden. Australien beantrage nun seine Auslieferung aus Italien, sagte Patton. 2017 hatten die australischen Behörden bereits eine Belohnung in Höhe von einer Million australischen Dollar (610.000 Euro) auf den Mann ausgesetzt, nachdem neue Beweise aufgetaucht waren. Nähere Details zu den Ermittlungen wollte Patton nicht nennen.
2017 Flucht nach Griechenland
Laut einem Bericht der in Melbourne erscheinenden Zeitung "The Age" hatte der Tatverdächtige auf einer Liste von 131 Menschen gestanden, deren DNA mit Spuren in dem Fall abgeglichen werden sollten. Der Verdächtige habe zwar zugestimmt, eine DNA-Probe abzugeben, sei aber 2017 nach Griechenland geflohen. Ins Visier der Polizei war er dem Bericht zufolge durch die DNA-Probe eines nahen Verwandten geraten.
Laut "The Age" war der Verdächtige, damals noch ein Teenager, in der Tatnacht von der Polizei angehalten und durchsucht worden. Die Beamten fanden demnach ein großes Messer bei ihm. Drei Tage später seien die Leichen der beiden jungen Frauen entdeckt worden. Statt den verdächtigen Jugendlichen zu befragen, hätten sich die Ermittler jedoch auf andere Verdächtige konzentriert, heißt es in dem Bericht, der von der Polizei nicht bestätigt wurde.
Quelle: ntv.de, als/AFP