Drei weitere Infektionen gemeldetEbola-Seuche noch nicht gebannt

In Uganda wird immer noch gegen die Ausbreitung des gefährlichen Ebola-Virus' gekämpft. Mit drei Neuerkrankungen steigt die Zahl der Infizierten auf insgesamt 23 an. Bereits 14 Menschen sind an der Infektion gestorben. Experten wagen zu diesem Zeitpunkt noch keine Prognose zum Ausmaß der Epidemie.
Im ostafrikanischen Uganda ist weiter kein Ende des lebensgefährlichen Ebola-Fiebers in Sicht. Nach Angaben des Gesundheitsministeriums haben sich drei weitere Menschen mit dem Virus infiziert. Insgesamt liegen damit 23 Patienten mit möglichen Ebola-Symptomen in verschiedenen Krankenhäusern in Quarantäne. 14 Menschen sind bereits gestorben, seit die Seuche Anfang Juli im Distrikt Kibaale im Westen des Landes ausgebrochen war.
"Ich habe große Angst vor diesem neuen Ausbruch", sagte der angehende Lehrer Washington Ocaya. "Wir dürfen uns nicht einmal mehr die Hände schütteln, weil wir uns mit dem Virus anstecken könnten." Bereits Anfang der Woche hatte der ugandische Präsident Yoweri Museveni sein Volk in einer Fernsehansprache aufgefordert, körperlichen Kontakt zu vermeiden, um eine Ausbreitung der Epidemie zu verhindern.
Welches Ausmaß der Ausbruch des Ebola-Fiebers noch annehmen wird, können Experten nicht sagen. "Es gibt zwei mögliche Szenarien: Entweder die Zahl der Infizierten nimmt zu, weil die Betroffenen in Kontakt mit anderen Menschen kommen und diese anstecken. Oder die Zahl der Infizierten bleibt stabil. Da es ein Frühwarnsystem gab und wir schnell auf den Ausbruch reagiert haben, ist dies durchaus möglich. Wir haben alles getan, um die Erkrankten zu isolieren und die Menschen zu finden, mit denen sie Kontakt hatten. Aber ich kann nicht mit Sicherheit sagen, was geschehen wird" sagt Bildard BAguma, Ebola-Experte des ugandischen Roten Kreuzes. Da Uganda bereits zum vierten Mal in zwölf Jahren mit dem Virus zu kämpfen hat, ist das Land gut organisiert, um das Ebola-Fieber einzudämmen.
Isolation von Verdachtsfällen
Neben Teams der Weltgesundheitsorganisation (WHO), des US-amerikanischen Zentrums für Krankheitskontrolle (CDC) und des ugandischen Roten Kreuzes waren auch Experten von "Ärzte ohne Grenzen" (MSF) im Einsatz. Sie versuchen, den Ebola-Patienten zu helfen und diejenigen ausfindig zu machen, die Kontakt mit Betroffenen hatten.
Seit dem Jahr 2000 ist dies der vierte Ebola-Ausbruch in dem ostafrikanischen Land. Bei zwei Epidemien in den Jahren 2000 und 2007 waren in Uganda weit mehr als 200 Menschen ums Leben gekommen. Im vergangenen Jahr starb ein zwölfjähriges Mädchen an der gefährlichen Krankheit. Eine Infektion mit Ebola-Viren führt in 50 bis 80 Prozent der Fälle zum Tod. Es gibt weder eine vorbeugende Impfung noch ein Heilmittel.