Mann ist in den Busch geflohenEhefrau ruft Polizistenmörder in Australien zur Aufgabe auf

Seit Tagen sucht die australische Polizei nach dem mutmaßlichen Polizistenmörder Dezi Freeman. Der Mann ist nach der Tötung von zwei Polizisten auf der Flucht. Nun meldet sich seine Ehefrau mit einer Botschaft.
Nach der Tötung von zwei Polizisten in einer Ortschaft im Hinterland von Australien hat die Ehefrau des mutmaßlichen Täters diesen aufgerufen, sich zu stellen. "Bitte, Dezi, wenn du das siehst oder hörst, ruf' die 000 an und vereinbare mit der Polizei einen Plan, um Dich zu ergeben", erklärte die 42-jährige Amalia Freeman unter Nennung der australischen Notrufnummer in einer Presseerklärung in Richtung ihres Ehemanns Dezi Freeman.
Der 56-jährige Freeman hatte am Dienstag in seinem Haus in Porepunkah im Nordosten des Bundesstaats Victoria auf eine Gruppe von Polizisten geschossen und zwei von ihnen getötet. Daraufhin floh er in den Busch und ist seither verschwunden.
Seine Ehefrau erklärte, sie teile die Forderungen der Polizei in Victoria nach einem "raschen und sicheren Ende dieser Tragödie". Sie unterstütze die Bemühungen der Sicherheitskräfte und werde mit ihnen "auf jede mögliche Art zusammenarbeiten".
Anhänger von Verschwörungsmythen
Die Polizei hat bisher mehr als 450 Agenten bei der Fahndung nach Freeman eingesetzt. Nach Einschätzung der Behörde dürfte der Mann die Wildnis in der Gegend rund 300 Kilometer nördlich von Melbourne gut kennen und über Kenntnisse zum Überleben in freier Natur verfügen.
Australische Medien berichteten, der Verdächtige sei ein Anhänger radikaler Verschwörungserzählungen. Der Zeitung "The Age" zufolge bezeichnet sich Freeman selbst als "souveräner Bürger" - gehört also einer Gruppe an, die staatliche Gesetze nicht anerkennt, vergleichbar mit den Reichsbürgern in Deutschland.
Tödliche Schusswechsel wie diese sind in Australien eher selten, noch seltener werden Polizisten getötet. Ein ähnlicher Vorfall ereignete sich im Dezember 2022 in der nordöstlichen Region Queensland. Damals wurden bei einem Polizeieinsatz auf einem abgelegenen Grundstück zwei Polizisten und vier weitere Menschen getötet.
Seit einem Amoklauf auf der Insel Tasmanien im Jahr 1966, bei dem ein bewaffneter Mann 35 Menschen tötete, sind automatische und halb-automatische Waffen in Australien verboten.