Panorama

Hockney-Porträt versteigertEin Freundschaftsdienst für 17 Millionen Euro

30.06.2021, 07:56 Uhr
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Seit 2012 wurde das Hockney-Porträt nun erstmals wieder der Öffentlichkeit präsentiert. (Foto: picture alliance / Photoshot)

Der verstorbene Maler Lucian Freud erzielt mit seinen Gemälden regelmäßig Rekordpreise. Das Porträt seines Freundes David Hockney bildet da keine Ausnahme. Während den künstlerischen Sitzungen genießt dieser sogar ein Privileg, das selbst Supermodels nicht von Freud bekamen.

Ein Porträt des britischen Malers und Grafikers David Hockney gemalt von seinem Freund und Zeitgenossen Lucian Freud ist für 14,9 Millionen Pfund (17,4 Millionen Euro) versteigert worden. Fünf konkurrierende Bieter hatten den Preis bei der Auktion am Dienstag in London in die Höhe getrieben. Das Gemälde in Freuds unverwechselbarem, expressivem Stil war das Produkt von mehr als 100 gemeinsam verbrachten Stunden der beiden Ausnahmekünstler im Jahr 2002.

Hockney bezeichnete es als eine "sehr denkwürdige und angenehme Erfahrung", für das Porträt Modell zu sitzen. Sie hätten, während Freud arbeitete, geplaudert und Tee getrunken. All diese Stunden seien "in das Bild hineingeschichtet. Er hat immer etwas hinzugefügt, selten etwas weggenommen. Das sieht man wirklich."

Der 83-jährige Hockney und der 2011 im Alter von 88 Jahren verstorbene Freud hatten sich 1962 kennengelernt. Freud galt zum Zeitpunkt seines Todes als der größte lebende britische Maler. Auch Hockney wird als einer der größten Künstler des vergangenen Jahrhunderts gefeiert. Für einen Künstler zu Lebzeiten erzielen seine Werke regelmäßig Rekordgewinne.

Ausnahmsweise mit Glimmstängel

Das Hockney-Porträt hatte sich seit seiner Entstehung vor fast zwei Jahrzehnten in Privatbesitz befunden und ist Freuds sechstteuerstes Auktionswerk. Das lebensgroße Nacktgemälde mit dem Titel "Benefits Supervisor Resting" bleibt sein teuerstes Werk und wurde 2015 bei einer New Yorker Auktion für 35 Millionen Pfund (40,7 Millionen Euro) verkauft.

Freud war für seine Porträts bekannt, malte unter anderem Königin Elizabeth II. und das britische Supermodel Kate Moss. Während der Sitzungen mit Hockney tranken die beiden Freunde Tee und redeten über Kunst, während Hockney rauchte - ausnahmsweise. Freud erlaubte es nur, solange Kettenraucherin Kate Moss nichts davon erfahren würde. Das Model musste während ihrer Sitzungen auf Glimmstängel verzichten.

Quelle: ntv.de, mba/AFP

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