Panorama

"Ist vor meinen Augen passiert" Einziger Überlebender des Flugzeugabsturzes entkommt über Notausgang

00:00
Diese Audioversion wurde künstlich generiert. Mehr Infos
Vishwash Kumar Ramesh ist der einzige Überlebende des Flugzeugabsturzes im indischen Ahmedabad.

Vishwash Kumar Ramesh ist der einzige Überlebende des Flugzeugabsturzes im indischen Ahmedabad.

(Foto: picture alliance/dpa/Indian Ministry of Home Affairs)

Fast alle Passagiere der in Indien abgestürzten Boeing 787-8 verlieren ihr Leben. Nur einer überlebt. Vishwash Kumar Ramesh schildert seine letzten Momente im Flugzeug. Schon nach dem Start fühlte sich etwas komisch an.

Nach dem Absturz einer Air-India-Maschine im westindischen Ahmedabad hat der einzige überlebende Passagier geschildert, wie er das Unglück überstand. "Es ist alles vor meinen Augen passiert und ich konnte überhaupt nicht glauben, wie es mir gelungen ist, da lebend rauszukommen", sagte Vishwash Kumar Ramesh von seinem Krankenbett aus dem indischen Sender DD News. Der 40-Jährige wird derzeit wegen Verbrennungen und anderer Verletzungen im Krankenhaus behandelt.

Schon "eine Minute nach dem Start" habe es sich angefühlt, als ob etwas nicht stimme, sagte Ramesh in dem Interview. "Mir wurde klar, dass etwas passiert ist, und dann gingen plötzlich die grünen und weißen Lichter an." Danach sei die Maschine anscheinend schneller geflogen - "direkt auf etwas zu, was sich dann als eine Unterkunft eines Krankenhauses erwies". Danach stürzte das riesige Flugzeug vom Typ Boeing 787-8 Dreamliner auf ein Wohngebiet in unmittelbarer Nähe des Flughafens von Ahmedabad.

"Zuerst dachte ich auch, dass ich gleich sterben würde, aber als ich meine Augen öffnete, wurde mir klar, dass ich noch am Leben bin", schilderte Ramesh weiter. Vor sich habe er eine leblose Stewardess und ältere Passagiere gesehen. "Ich öffnete meinen Sicherheitsgurt und versuchte zu entkommen, und es hat geklappt", sagte der 40-Jährige, der Medienberichten zufolge auf Platz 11A in der Nähe des Notausgangs gesessen hatte.

Flugzeugtür nahe am Boden

Seine Seite des Flugzeugs sei offenbar nicht auf dem Gebäude aufgekommen, sagte Ramesh. Sie sei "näher am Boden" gewesen und als die Flugzeugtür aufgegangen sei, habe er gesehen, dass dort Platz genug für ihn war, um hinauszugleiten. Auf Videos, die in Onlinenetzwerken verbreitet wurden, war Ramesh zu sehen, wie er in einem blutverschmierten T-Shirt zu einem Krankenwagen humpelte.

"An meiner linken Hand habe ich leichte Verbrennungen wegen des Feuers, aber ein Rettungswagen hat mich in ein Krankenhaus gebracht", sagte der Überlebende. Dort kümmere sich das Personal gut um ihn. Zudem bekam Ramesh Besuch von Indiens Premierminister Narendra Modi, wie auf dessen Youtube-Kanal zu sehen war.

Ramesh hatte die Unglücksmaschine zusammen mit seinem Bruder bestiegen, um nach London zu fliegen. Der Brite mit indischen Wurzeln lebt nach Angaben der britischen Nachrichtenagentur PA in der zentralenglischen Stadt Leicester. Bei den 230 Passagieren des Fluges AI171 handelte sich laut Air India um 169 Inder, 53 Briten, 7 Portugiesen und 1 Kanadier. Zudem waren demnach zwölf Besatzungsmitglieder an Bord.

Nach Polizeiangaben vom Freitag wurden bislang 265 Todesopfer aus dem Flugzeugwrack sowie aus den Gebäuden geborgen, in die die Maschine gekracht war. Unter den Toten sind demnach mindestens 24 Menschen, die nicht an Bord des Flugzeugs gewesen waren.

Quelle: ntv.de, raf/AFP

Newsletter
Ich möchte gerne Nachrichten und redaktionelle Artikel von der n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH per E-Mail erhalten.
Nicht mehr anzeigen