Panorama

52 Meter tief im SilserseeEistaucher knackt Weltrekord und spuckt Blut

15.03.2023, 13:03 Uhr
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Vencl taucht an einem Seil gesichert über 50 Meter in die Tiefe. (Foto: via REUTERS)

Vor zwei Jahren bricht der Tscheche David Vencl bereits einen Weltrekord im Eistauchen. Jetzt wagt der Freediver im Schweizer Silsersee einen weiteren Versuch - mit Erfolg. Allerdings sorgt sein Auftauchen nach fast zwei Minuten für einen Schreckmoment.

Der Freitaucher David Vencl hat einen unglaublich klingenden Weltrekord aufgestellt: Der 40-jährige Tscheche tauchte 52,1 Meter tief in den zugefrorenen Schweizer Silsersee - und das ohne Neoprenanzug. Bekleidet war er nur mit einer Badehose und einer Badekappe, außerdem trug er Schwimmflossen.

Der Rekordtauchgang hatte sich zu Beginn etwas verzögert. Einem der vier Taucher, die Vencl sichern sollten, war am Dienstag die Ausrüstung eingefroren. Der Extremsportler wurde schließlich nur von drei Tauchern und einem Kameramann begleitet. Nach einem langen Atemzug sprang er in ein Loch in der 35 Zentimeter dicken Eisdecke des Sees. An der Oberfläche betrug die Temperatur des Wassers 1 Grad Celsius, in 50 Metern Tiefe etwas wärmere 4 Grad.

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Vencl pflückt eine Markierung vom Ende des Seils und beweist damit seinen Weltrekord. (Foto: via REUTERS)

Ursprünglich hatte Vencl geplant, eine Minute und 40 Sekunden unter Wasser zu sein. Aber er ließ sich statt der angepeilten 50 Meter 2 weitere Meter in die Tiefe gleiten und tauchte erst nach 1:54 Minuten wieder auf, wie das tschechische Nachrichtenportal idnes.cz berichtet. Zum Beweis für seinen Weltrekord brachte Vencl eine Markierung mit an die Oberfläche, die am Ende des Seils befestigt war, an dem er entlangtauchte.

Blut, Champagner und ein Scherz

Beim Auftauchen kam es zu einem kurzen Schreckmoment: Der Tscheche spuckte Blut. Die herbeieilenden Sanitäterinnen und Sanitäter beruhigte er: "Ich glaube, es ist die Luftröhre", zitiert ihn idnes.cz. "Meine Lunge ist in Ordnung, ich habe keine Schmerzen." Im Krankenhaus wurde später bestätigt, dass er sich keine ernsthaften Verletzungen zugezogen hat.

Vencl ließ es sich nicht nehmen, noch am Eisloch seinen Weltrekord zu feiern. Nachdem er sich kurz hingesetzt hatte, köpfte er eine Champagnerflasche. Und auch sein Humor war ihm nicht abhandengekommen. Auf die Frage, warum er solch aufreibende Eistauchgänge auf sich nehme, scherzte der Extremsportler: "Hauptsächlich wegen der schönen Bilder auf Instagram, einen anderen Grund sehe ich nicht."

Für Freediver Vencl ist es bereits der zweite Weltrekord im Eistauchen. 2021 schwamm er über 80 Meter weit unter dem Eis eines zugefrorenen Sees in Tschechien hindurch und bekam dafür einen Eintrag ins Guinness-Buch der Rekorde.

Quelle: ntv.de, kse

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