Panorama

Opfer äußert sich erstmals Erschossener Deutscher hatte Schweizer Impfchef entführt

Impfkommissionschef Christoph Berger im Jahr 2020.

Impfkommissionschef Christoph Berger im Jahr 2020.

(Foto: picture alliance/KEYSTONE)

Ein 38-jähriger Deutscher entführt in der Schweiz einen Mann. Bei seiner Festnahme wird der mutmaßliche Täter erschossen. Nun stellt sich heraus, dass es sich bei dem Entführungsopfer um den Schweizer Impfchef handelt. Der glaubt allerdings nicht, dass er wegen seiner Position gekidnappt wurde.

Bei dem Mann, der vor kurzem in der Schweiz von einem Deutschen entführt wurde, handelt es sich um Christoph Berger, den Präsidenten der Schweizer Kommission für Impffragen. Der 38-jährige Deutsche war bei seiner Festnahme vergangene Woche erschossen worden. Berger meldete sich nun selbst zu Wort - er glaubt nicht, dass seine Position der Grund für die Entführung war, wie zuvor Medien vermutet hatten. Der mutmaßliche Täter hatte offenbar engen Kontakt zu einem Anhänger von Verschwörungstheorien.

Doch dieses Narrativ widerspreche seinem "persönlichen Erleben während der Entführung", schreibt das Entführungsopfer in einer persönlichen Mitteilung, aus der etwa die Schweizer Nachrichtenagentur Keystone-SDA zitiert. Dabei seien ihm die "großen emotionalen und gesellschaftlichen Spannungen bewusst, die Impffragen in den letzten beiden Jahren erhalten haben".

Gut eine Stunde hatte der Deutsche ihn nach Bergers Angaben in seiner Gewalt. "Er hat mich in dieser Zeit mit der Forderung eines substanziellen Geldbetrags konfrontiert." Dazu habe der Entführer Drohungen ausgestoßen, was er mit ihm anstellen werde, sollte er das Geld nicht innerhalb einer gesetzten Frist erhalten.

Begleiterin ebenfalls erschossen

Als Motiv stand laut Berger somit Geld im Vordergrund, wie auch die "Neue Zürcher Zeitung" (NZZ) berichtet. "Bezüge zu meiner Rolle als Präsident der Impfkommission machte der Täter dabei nicht", wird der Arzt zitiert. Nachdem er die Erfüllung der Forderung zugesichert habe, habe dieser ihn wieder freigelassen.

Als die Züricher Polizei den Deutschen in der Gemeinde Wallisellen im Kanton Zürich festnehmen wollte, eröffnete dieser laut Polizei das Feuer auf die Beamten. Bei einem anschließenden Schusswechsel sei er tödlich verletzt worden. Auch die Begleiterin des 38-Jährigen wurde erschossen, laut Polizei offenbar vom mutmaßlichen Täter. In der Pandemie hatte sich Impfchef Berger zum "nationalen Corona-Erklärer" entwickelt, wie die NZZ berichtet. Für Maßnahmengegner sei das "Gesicht der Impfkampagne des Bundes" zum Feindbild geworden.

Quelle: ntv.de, chl

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