Panorama

Hunderttausende ohne Strom "Eowyn" bringt Wind-Rekord in Irland - Lage entspannt sich nur langsam

00:00
Diese Audioversion wurde künstlich generiert. Mehr Infos
Bäume entwurzelt, Stromleitungen umgeknickt: Der Sturm "Eowyn" hinterlässt teils massive Schäden.

Bäume entwurzelt, Stromleitungen umgeknickt: Der Sturm "Eowyn" hinterlässt teils massive Schäden.

(Foto: picture alliance / empics)

Nur nach und nach wird das Ausmaß von Sturm "Eowyn" in Irland und Teilen Großbritannien sichtbar. Einzelne Orte melden Windgeschwindigkeiten von teils mehr als 180 Kilometer pro Stunde. Flächendeckend fällt der Strom aus. Es ist bereits der fünfte heftige Sturm der Saison.

Die Lage in Irland und Teilen Großbritanniens bleibt wegen Sturm "Eowyn" angespannt. In Irland starb ein Mann, nachdem ein Baum auf sein Auto gestürzt war. Hunderttausende Haushalte waren auch in der Nacht zu Samstag ohne Strom. In Schottland rief die Polizei die Menschen dazu auf, auf Reisen weiterhin zu verzichten. Die Wetterdienste Met Éireann in Irland und Met Office in Großbritannien gaben Warnungen wegen Schnee und Eis aus.

"Eowyn" war in der Nacht zu Freitag auf Irland und Teile Großbritanniens getroffen und hatte massive Schäden verursacht, das öffentliche Leben in den betroffenen Regionen stand weitestgehend still. Die Aufräumarbeiten werden wohl mehrere Tage dauern.

"Eowyn" fegte mit Rekord-Windgeschwindigkeiten von mehr als 180 Kilometern pro Stunde über die Region. Insgesamt waren fast eine Million Haushalte zeitweise ohne Strom. Irland maß die stärksten Orkanböen seit Beginn der Wetteraufzeichnungen. Nahe der Hafenstadt Galway wurden Windstöße mit einer Geschwindigkeit von bis zu 183 Kilometern pro Stunde registriert, wie Met Eireann mitteilte. Der bisherige Rekord von 182 Kilometern pro Stunde stammte aus dem Jahr 1945.

In Irland waren nach offiziellen Angaben 725.000 Haushalte und Unternehmen zeitweise ohne Strom, für 150.000 warnte das Unternehmen Irish Water vor möglichen Einschränkungen bei der Wasserversorgung. Der Zugverkehr wurde weitgehend eingestellt. Am Flughafen der Hauptstadt Dublin wurden Hunderte Flüge gestrichen. Ausfälle gab es auch an den Flughäfen Cork und Shannon.

Mehr zum Thema

Von Irland zog der Sturm weiter nach Großbritannien. 4,5 Millionen Menschen in gefährdeten Gebieten erhielten nach Angaben der Regierung Warnmeldungen auf ihren Telefonen. In Nordirland und Schottland wurden Schulen geschlossen, Busse und Züge stillgelegt und Flüge gestrichen. Betroffen waren unter anderem die Flughäfen in Belfast, Aberdeen, Edinburgh und Glasgow. Rund 280.000 Haushalte und Unternehmen in Nordirland und 22.000 in Schottland waren zeitweise von Stromausfällen betroffen, wie der Stromversorger mitteilte. In Gwynedd im Norden von Wales wurden nach Angaben des britischen Wetterdienstes Windböen von bis zu 149 Kilometern pro Stunde gemessen. Im Vereinigten Königreich liegt der Windrekord bei 228 Kilometern pro Stunde: Die gewaltige Windböe wurde 1989 im schottischen Fraserburgh gemessen.

Es ist bereits der fünfte Sturm, der Europa in dieser Saison trifft. Anfang Dezember hatte Sturm "Darragh" für massive Einschränkungen in Frankreich und Großbritannien gesorgt, mindestens zwei Menschen kamen ums Leben. Wissenschaftlern zufolge verstärkt der menschengemachte Klimawandel extreme Wetterphänomene. Stürme und Starkregen werden durch die Erwärmung der Meere häufiger und heftiger.

Quelle: ntv.de, jwu/AFP/dpa

Newsletter
Ich möchte gerne Nachrichten und redaktionelle Artikel von der n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH per E-Mail erhalten.
Nicht mehr anzeigen