Panorama

Dutzende Tote befürchtetErdbeben erschüttert Südwesten Chinas

08.08.2017, 19:04 Uhr
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Trümmerteile neben einem Auto im Kreis Jiuzhaigou. (Foto: imago/Xinhua)

In Sichuan bebt die Erde, Häuser stürzen ein, es gibt anscheinend viele Tote und Verletzte. Das Ausmaß der Katastrophe ist allerdings noch nicht klar. Das Beben ist so stark, dass es sogar im 1500 Kilometer entfernten Peking zu spüren ist.

Nach einem starken Erdbeben in der chinesischen Provinz Sichuan befürchten die Behörden zahlreiche Opfer und schwere Sachschäden. Die Behörden befürchten bis zu hundert Tote und zahlreiche Verletzte. Mehr als 130.000 Häuser könnten beschädigt worden sein, teilte die chinesische Katastrophenmanagement-Behörde nach einer vorläufigen Bewertung der Lage mit. Sieben Todesopfer und 88 Verletzte wurden nach Angaben der staatlichen Nachrichtenagentur Xinhua bereits bestätigt. Es wurden mehr als 600 Feuerwehrleute und Soldaten mit Suchhunden entsandt.

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Eine Straße nahe des Touristen-Zentrums im Kreis Jiuzhaigou. (Foto: imago/Xinhua)

Das Beben ereignete sich in einer abgelegenen Region von Sichuan und hatte dem chinesischen Erdbebenzentrum zufolge die Stärke 7. Der amerikanische seismologische Dienst meldete einen Wert von 6,5. Die Erdstöße waren bis ins mehr als 1500 Kilometer entfernte Peking zu spüren, wo Hochhäuser schwankten. Es folgten kleinere Nachbeben.

Das Epizentrum lag in der Gegend des Kreises Jiuzhaigou nördlich der Provinzhauptstadt Chengdu, berichtete das Erdbebenzentrum. Menschen rannten in Angst auf die Straßen, wie auf ersten Bildern im Internet zu sehen war. Telefonleitungen und das mobile Netz waren teilweise unterbrochen. Rund 100 Touristen wurden im Naturreservat Jiuzhaigou durch Erdrutsche eingeschlossen.

Das Erdbeben ereignete sich nach offiziellen Angaben um 21.19 Uhr Ortszeit (15.19 Uhr MESZ). Nahe des beliebten Nationalparks Jiuzhaigou stürzten mehrere Häuser ein. Andere hatten Risse in den Wänden, berichtete ein Mitarbeiter des Gesundheitsamtes. Die Behörden versuchten, Häuser zu evakuieren. "Ich habe es stark gespürt", sagte der Besitzer eines Hotels nahe des Nationalparks. "Aber bei uns wurde niemand verletzt."

In der Provinz Sichuan hatte es im Jahr 2008 ein verheerendes Erdbeben der Stärke 8,0 gegeben, bei dem 87.000 Menschen getötet wurden. Zehntausende Gebäude stürzten damals ein, darunter auch Tausende Schulen. Unter den Opfern waren mehr als 5000 Schüler.

Quelle: hul/dpa/AFP

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