"Fantastisch", aber nicht genugErsehnter Regen hilft australischer Feuerwehr

In Australien kühlt es sich für mehrere Tage ab. Das lässt darauf hoffen, dass die Feuerwehren die Buschbrände zumindest eindämmen können. Löschen werden sie die Feuer, die teilweise auf einer Fläche so groß wie mehrere deutsche Bundesländer wüten, aber erstmal nicht.
In den Buschbrandgebieten Australiens haben mildere Temperaturen und leichter Regen der Feuerwehr eine kleine Atempause verschafft. Die günstigeren Wetterbedingungen sollen rund eine Woche andauern. Dies könnte der Feuerwehr bei dem Versuch helfen, die Feuer unter Kontrolle zu bekommen. Die Behörden warnten indes, die verheerenden Brände dürften noch lange andauern.
Und noch breiten sich die Brände weiter aus: An den Grenzen der beiden Bundesstaaten New South Wales und Victoria vereinten sich in der Nacht drei Brände zu einem "Mega-Brand". Alleine dieses Feuer umfasst inzwischen eine Fläche von mehr als 600.000 Hektar - das entspricht ungefähr einem Drittel der Fläche von Rheinland-Pfalz. Die Regierungschefin von New South Wales, Gladys Berejiklian, sprach von einer "sehr langen und schwierigen Nacht". Glücklicherweise habe es keine Todesopfer und keine substanziellen materiellen Verluste gegeben.
Trotz der nun eingetretenen günstigeren Wetterbedingungen warnten die Behörden, dass die Buschbrandsaison noch lange anhalten werde. Die seit Monaten andauernde Krise sei "noch lange nicht vorbei", sagte der Regierungschef des Bundesstaats Victoria, Daniel Andrews. Feuerwehrvertreter erklärten, der nun eingetretene Regen sei zwar "fantastisch", reiche aber nicht, um die Feuer zu löschen.
Nach wie vor fliehen Menschen vor den Flammen: So mussten sich in der vergangenen Nacht Bewohner der Stadt Wodonga in Sicherheit gebracht werden. In New South Wales waren mehr als 3500 Feuerwehrleute im Einsatz. Dort loderten am Morgen noch immer mehr als 140 Brände.
Durch die Brände sind bislang mindestens 26 Menschen ums Leben gekommen. Die Flammen zerstörten eine Fläche von rund zehn Millionen Hektar - fast so groß wie Bayern und Baden-Württemberg zusammen. Mehr als 2000 Häuser wurden zerstört. Laut einer Studie der Universität Sydney kamen außerdem schätzungsweise mehr als eine Milliarde Säugetiere, Vögel und Reptilien durch die Feuer um. Bilder der Nasa zeigen, wie der Rauch 17 Kilometer in die Atmosphäre steigt.