Panorama

Die Wetterwoche im Schnellcheck Erste Hitzewelle des Rekordsommers naht

Im Park einfach die Sonne genießen? Selbst dafür könnte es in der kommenden Woche zu heiß werden.

Im Park einfach die Sonne genießen? Selbst dafür könnte es in der kommenden Woche zu heiß werden.

(Foto: REUTERS)

Die erste große Hitzewelle des Jahres rollt auf uns zu. Dabei sorgt die heiße Saharaluft einerseits dafür, dass vor allem die Südhälfte mindestens eine Woche lange Höchstwerte von 30 Grad und mehr bekommen wird. Andererseits wackelt der deutsche Allzeit-Hitze-Rekord von 40,3 Grad. Dieser Hitzerekord - gemessen in Kitzingen (Bayern) vom 5. Juli 2015 und 7. August 2015 - könnte am Mittwoch fallen. Die Chancen stehen bei 50:50. Es spielt besonders der zu erwartende Saharastaub in der Atmosphäre eine Rolle, der die Einstrahlung ein bisschen dämpfen dürfte. Aber wenn es irgendwo mit der Rekordjagd klappt, dann am ehesten an der Saar und im Rhein-Main-Gebiet mit 40plusx-Grad.

Björn Alexander

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Ziemlich sicher ist hingegen, dass der Mittwoch der wärmste Junitag seit Beginn der Wetteraufzeichnung werden dürfte. Der bisherige Rekordwert stammt laut den Archiven des Deutschen Wetterdienstes aus dem Jahr 1947 mit 38,2 Grad (in Frankfurt/Main). Ebenfalls auf Rekordkurs ist mit dieser Hitzewelle der gesamte Monat Juni. Im Vergleich zum langjährigen Mittelwert ist der Juni 2019 bisher gut 3,4 Grad zu warm. Damit war in den letzten Jahrzehnten nur der Juni 2003 wärmer. Im Ausnahmesommer 2003 brachte es der Juni nämlich auf eine positive Abweichung von fast 4 Grad.

Nach der extremen Hitze am Mittwoch scheiden sich dann die Aussagen der Wettermodell zum Teil ganz erheblich. Die Extremhitze mit 37 bis nahe 40 Grad dürfte am Donnerstag aber ziemlich sicher in den äußersten Südwesten zurückgedrängt werden. Also ins Saarland, in die Südpfalz und an den Oberrhein. Am Freitag wären auch dort mal etwas weniger heiße 33 bis 36 Grad zu erwarten. Unterdessen würde es im Norden am Donnerstag und Freitag auf 22 bis 27 Grad abkühlen. An der Nordsee sogar auf frische 20 Grad.

Am nächsten Wochenende dürfte aber ein weiteres Paket Saharaluft von West nach Ost über Deutschland hinwegziehen. Dabei wären nahezu landesweit nochmals 30 bis 35, örtlich bis 37 Grad möglich. Extremwerte bis 40 Grad sind aus heutiger Sicht dann allerdings nicht mehr dabei.

Doch bis dahin ist es natürlich noch etwas hin und die Wettercomputer haben es mit der Berechnung solcher eher außergewöhnlichen Luftmassen nicht immer leicht. Das merken Sie vielleicht auch beim täglichen Blick auf Ihre Handy-Wetter-App, die ab und an mal größere Sprünge bei den Höchsttemperaturen machen dürfte. Wesentlich einheitlicher ist derweil die Berechnung der Sonnenanteile. Hier die Details.

Montag

Die neue Woche beginnt sehr sonnig. Und daran wird sich an den Folgetagen wenig ändern. Was sich aber garantiert ändern wird, ist die Waldbrandgefahr. Während aktuell nur im Osten punktuell die höchste Waldbrandgefahrenstufe 5 vorherrscht und besonders im Süden die Situation mit der niedrigsten Waldbrandgefahrenstufe 1 sehr entspannt ist, wird sich dieses Bild binnen der kommenden Tage drastisch ändern. Bis zur Wochenmitte dürfte Deutschland verbreitet in den Gefahrenbereich 3 bis 5 (von 5) klettern. Und apropos "klettern": das gilt natürlich ebenso bei den Temperaturen, die es meistens auf 30 bis 35 Grad bringen. Lediglich das höhere Bergland sowie der Norden und der Nordosten sind bei 24 bis 28 Grad deutlich gelassener temperiert.

Dienstag

Nach einer teils tropischen Nacht, also mit Tiefstwerten nicht unter 20 Grad, bringt der Tag abermals sehr viel Sonne. Achtung also nicht nur beim Verhalten in den Wäldern, sondern auch beim Aufenthalt in der Sonne, die es auf meist 14 bis 16 ungetrübte Betriebsstunden bringen wird und in der man sich auf jeden Fall eincremen sollte. Falls es überhaupt noch irgendjemanden in die Sonne zieht. Selbst im Schatten bringen es die Temperaturen nämlich 29 Grad im Nordosten und bis auf 39 Grad am Rhein und seinen Nebenflüssen.

Mittwoch

Das Rennen um die Rekorde ist eröffnet. Wer sich nicht auf den Nordseeinseln bei um die 25 Grad befindet, den erwarten zwischen 30 Grad im Norden und bis an 40 Grad im Südwesten. Vereinzelt vielleicht sogar etwas mehr, so dass der 26. Juni 2019 auch der heißeste Tag seit Beginn der Wetteraufzeichnungen werden könnte.

Donnerstag

Wenn wir dann schon mal beim Datum sind: Der 27. Juni ist bekanntlich der Siebenschläfertag. Und da weiß schon der Volksmund: wie das Wetter am Siebenschläfertag, so es sieben Wochen bleiben mag. Wenn dem tatsächlich so wäre, dann würde uns über Wochen ein blankgeputzter Himmel nebst Höchstwerten zwischen 22 und 38 Grad erwarten. Jedoch ist natürlich mit dieser Regel nicht nur ein konkretes Datum gemeint, sondern vielmehr der Zeitraum bis etwas um den 10. Juli herum. Sollte sich in dieser Zeit eine stabile Wetterlage einstellen, so wäre der Fahrplan für den ersten Teil des Hochsommers schon einmal ziemlich festgelegt.

Freitag und am Wochenende

Nachdem der Freitag bei 20 Grad auf den Nordseeinseln und 25 bis 36 Grad im großen Rest sehr wahrscheinlich nicht mehr so brutal heiß auftreten wird, legen die Temperaturen am Wochenende abermals zu und bringen es oft auf 30 bis 37, stellenweise vielleicht auch mehr. Der Juli beginnt aus heutiger Sicht ebenfalls heiß, bevor es anschließend erst einmal frischer und wechselhafter weitergehen könnte.

Quelle: ntv.de

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