Panorama

Per Vision zum Geheimversteck? Escobar-Neffe findet 20 Millionen Dollar

Pablo Escobar (l., hier 1983) steckte viel Geld in Luxusanschaffungen - und offenbar auch in Hauswände.

Pablo Escobar (l., hier 1983) steckte viel Geld in Luxusanschaffungen - und offenbar auch in Hauswände.

(Foto: AP)

Drogenboss Pablo Escobar häuft ein gewaltiges Vermögen an, bis seine kriminelle Karriere mit einer Schießerei tödlich endet. Nun sind viele Millionen Dollar wieder aufgetaucht, sagt sein Neffe. Eine Vision habe ihn zum Versteck des Schatzes geführt.

50 Milliarden Dollar soll Pablo Escobar während seiner kriminellen Laufbahn angehäuft haben, zu den Hochzeiten seines Drogenimperiums soll der Verbrecherkönig der siebtreichste Mensch der Welt gewesen sein. Mit seinem Geld, verdient vor allem durch Drogenschmuggel in einem gewaltigen Umfang, ging der Kolumbianer freigiebig um: Ein Learjet, Jachten, Rennpferde, ein Privatzoo waren teure Anschaffungen, es blieb aber immer noch eine Menge Drogengeld übrig, das dem Zugriff der Behörden entzogen werden musste.

Und so musste Escobar, dessen Medellin-Kartell in den 1980er-Jahren täglich mehr als 15 Tonnen Kokain bewegte, Zeit seines kurzen Lebens immer wieder Geld verschwinden lassen. 360 Millionen Dollar soll damals der Wochenumsatz des Kartells betragen haben, berichtet die "Bild"-Zeitung.

Vision soll zum Geld geführt haben

Nun ist offenbar wieder ein Teil des Escobar-Vermögens aufgetaucht. Wie Escobars Neffe Nicolas dem kolumbianischen Sender Red+ Noticias verriet, habe er in einem Appartement des Drogenkönigs in Medellin, das er inzwischen seit fünf Jahren bewohne, 20 Millionen Dollar gefunden - verpackt in einer Plastiktüte, eingemauert in die Hauswand. Nicolas Escobar erzählte weiter, dass es eine Vision gewesen sei, die ihm den Standort des Geldes verraten hätte. "Jedes Mal, wenn ich im Esszimmer saß und zum Parkplatz schaute, sah ich einen Mann, der vor der Wand entlangging und verschwand", so Escobar. Wenn er selbst an der Wand vorbeiging, habe er einen merkwürdigen Geruch wahrgenommen, der "100 Mal schlimmer" gewesen sei als etwas, das gestorben war.

Nicolas Escobar hat schon öfter Teile des Vermögens seines schwerreichen Onkels an außergewöhnlichen Orten gefunden. 20 Millionen Dollar sind aber offensichtlich doch eine außergewöhnlich große Summe. Anfangen kann der Escobar-Nachfahre mit dem Geld jedoch wohl nichts: Es soll größtenteils bereits vergammelt sein. Ob Nicolas Escobar mit den neben dem modrigen Geld gefundenen Gegenständen - ein goldener Kugelschreiber, Satellitentelefone, eine Schreibmaschine und eine Kamera - mehr Freude haben wird, verriet er nicht.

In dem Interview sagte er, dass er seinen Onkel bei vielen Gelegenheiten begleitet habe - und dass er einmal von Personen entführt worden sei, die nach Escobars Aufenthaltsort suchten: "Ich wurde sieben Stunden lang gefoltert. Zwei meiner Arbeiter wurden mit einer Kettensäge angegriffen".

Nach seiner Verhaftung 1991 wurde Pablo Escobar in einem von ihm selbst entworfenen Gefängnis mit dem Spitznamen "Kathedrale" untergebracht, von wo er weiterhin das Medellín-Kartell beaufsichtigte. 1993 war er schließlich von Soldaten einer US-amerikanisch-kolumbianischen Spezialeinheit in einem Versteck in Medellin erschossen worden, im Alter von 44 Jahren.

Er hatte jahrzehntelang den weltweiten Kokainhandel kontrolliert und seine Millionen auf Bankkonten in der Schweiz, Luxemburg und Panama verteilt. Er soll für mehr als 4000 Tote verantwortlich gewesen sein.

Millionenvilla barg wohl keinen Millionenschatz

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2016 hatten Bauarbeiter beim Abbruch einer ehemaligen Villa Escobars in Miami Beach einen Safe entdeckt - die Hoffnung der neuen Besitzer auf einen verborgenen Schatz blieb allerdings unerfüllt. Der Safe wurde offenbar gestohlen. "Escobar hatte die Angewohnheit, in allen seinen Häusern Geld zu verstecken", hatte der neue Besitzer, Christian de Berdouare, vor dem Abriss gesagt. Doch in den Trümmern hatte er weder Geld noch Schmuck gefunden - obwohl mit der Schatzsuche ein ganzes Team von Experten mit Metalldetektoren und Sonargeräten beschäftigt gewesen war.

"Der Safe war unter dem Marmorboden vergraben und von ein paar Bauarbeitern entdeckt worden", berichtete Berdouares Frau Jennifer Valoppi damals. "Bevor wir ihn aber bergen konnten, war er weg, deshalb haben wir die Polizei eingeschaltet." Berdouare hatte das Anwesen im Jahr 2014 für umgerechnet 9,2 Millionen Euro gekauft. Was genau in dem Safe war, den die unbekannten Diebe aus dem Haus in Miami gestohlen haben, blieb völlig unklar. Nach Angaben Berdouares hatte Escobar das Anwesen 1980 gekauft, aber sich nur gelegentlich dort aufgehalten. 1987 wurde es von den US-Behörden beschlagnahmt und später versteigert.

Quelle: ntv.de, ter

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