
Der fruchtig-würzige Ofen-Fenchel mit Mozzarella benötigt nur 25 Minuten Zubereitungszeit. Dann kommt er für 30 Minuten in den Ofen.
(Foto: Jan-Peter Westermann)
"Ewige Jugend" bleibt ein Traum, das wissen wir alle. Aber ein paar Jährchen jünger, vital "wie früher" - das wäre doch schon was und ist durchaus zu schaffen. Sven Voelpel hat eine Ernährungs- und Lebensstrategie entwickelt, die uns das Rüstzeug dafür in die Hände gibt, ohne Garantieschein, aber mit Erfolgsaussichten.
Kann man das Altern aufhalten? Nein. Kann man das Altern verlangsamen? Ja. Klingt erst mal wenig wissenschaftlich, eher nach Kalenderspruch Marke "Das Leben endet mit dem Tod". Was allerdings eine nicht zu umgehende Tatsache ist. Dennoch: Wie gesund wir älter werden in all unseren Lebensjahren, das bestimmen wir selbst, jedenfalls zu einem nicht unerheblichen Teil. Nicht alles können wir beeinflussen, auch das ist eine Binsenwahrheit. Die Frage ist aber: Kennen wir all die Möglichkeiten, die wir haben, um möglichst lange zu leben und das bei guter Gesundheit? Und wenn ja - nutzen wir sie auch alle?

Das richtige Frühstück für Müsli-Fans: Buchweizen-Frischkornmüsli mit Apfel.
(Foto: Jan-Peter Westermann)
Der Traum von der ewigen Jugend dürfte so alt wie die Menschheit sein - und wird zum Glück ein ewiger Traum bleiben. Denn stellen Sie sich mal das Gewimmel auf unserer Erde vor (und die ist schon voll) und vor allem den ausbleibenden Zuwachs an Erfahrung. Das will niemand! Doch zumindest gesünder altern ist längst kein Traum mehr. Es gibt sogar wissenschaftliche Studien und Experimente, die belegen sollen, dass der Alterungsprozess sozusagen umgekehrt werden kann. Diese "bahnbrechenden" Studien haben meines Wissens bisher die Labore nicht verlassen. Was bei Maden und Würmern nachweislich klappt, muss dem Menschen noch lange nicht zuträglich sein. Und das mit dem Einfrieren und Warten auf bessere Zeiten klappt auch nicht. Ich bin schließlich kein Fadenwurm!
Bevor ich aus dem Gewirr von verjüngten Labor-Mäusen, dem irren Verjüngungsprogramm des offenbar sehr gelangweilten Millionärs Bryan Johnson und einem wahren Glaubenskrieg zwischen Gerontologen nicht mehr herausfinde, greife ich lieber zu einem Buch. Prof. Dr. Sven Voelpel (Jahrgang 1973) ist einer der führenden Altersforscher. Mit seinem Team erforscht er, was Menschen altern lässt und was sie jung hält. Von einer "ewigen Jugend" ist übrigens auch bei Voelpel keine Rede. Basierend auf seinen Erkenntnissen entwickelte er den Jungbrunnen-Alterstest, bei dem das biologische Alter im Unterschied zum Alter auf der Geburtsurkunde ermittelt wird, sowie eine Jungbrunnen-App. Im Becker Joest Volk Verlag (BJVV) ist nun Voelpels neues Buch "7 Jahre jünger in sieben Wochen" erschienen, das an seinen Jungbrunnenkompass und seinen Bestseller "Die Jungbrunnenformel" angelehnt ist. Per QR-Code im Buch gelangen Sie zum Alterstest. Der kommt dann als Mail zu Ihnen, ebenso der Jungbrunnenkompass, beides kostenlos. All das ersetzt natürlich keinen Arztbesuch oder eine individuelle medizinische Beratung.
Ernährung ist der größte Hebel
Neugierig, wie ich nun mal bin, habe ich mich sofort an meinen persönlichen Alterstest gemacht. Und hurra! Ich bin zumindest keinen Tag zu alt, mein biologisches Alter entspricht meinem chronologischen. Ich liege laut Voelpels Jungbrunnen-Team "genau auf Kurs. Sie haben zwar keinen Zugewinn, aber auch kein Minus auf Ihrem Alters-Konto. Das ist schon mal ein sehr gutes Zeichen", heißt es in der Mail. Etwas maulig bin ich trotzdem, denn ich werde doch immer viel jünger geschätzt - die können doch nicht alle lügen! Der Altertest offenbart mir nach der Analyse meiner Daten ein zusätzliches Potenzial von 16 Jahren. 16!!! Mir wird klar, dass es bei Voelpels Jungbrunnen nicht um ein paar mehr oder weniger Falten im Gesicht geht, das kann offenbar in die Irre führen. Bei der Berechnung des biologischen Alters werden sieben Faktoren der Lebensführung berücksichtigt, die sich als ausschlaggebend erwiesen haben: Ernährung, Bewegung, richtige Atmung, Länge und Qualität des Schlafs, soziale Kontakte, Entspannung und innere Einstellung.
"An jedem Faktor kann man weiter arbeiten", heißt es in meinem Testergebnis. Das größte Verbesserungspotenzial habe ich beim Faktor Ernährung. Dieser Faktor ist sicherlich nicht nur für mich der größte Hebel in Richtung Verjüngung. Dass man dabei viel erreichen kann, habe ich schon bei meinen erfolgreichen "Selbstversuchen" Low Carb und Intervallfasten gemerkt - nur dranbleiben muss man! Mein innerer Schweinehund Karl-Heinz erweist sich leider oft als zäher als ich es bin. Sie kennen sicher auch Ihren, egal wie der heißt.
Dieser Weg wird kein leichter sein

Mit afrikanischem Kick: Ras el-Hanout und Chiliflocken geben der Kürbis-Kichererbsen-Pfanne mit Spinat und getrockneten Tomaten die Schärfe.
(Foto: Jan-Peter Westermann)
Hauptsächlich um die richtige Ernährung geht es auch in Voelpels neuem Buch. Hier hat der Wissenschaftler erstmals die Ergebnisse unterschiedlicher Studien zusammengeführt und den "Meta-Ernährungscode" entwickelt. Der kombiniert neun Ernährungskonzepte zu einer einzigen Ernährungsform, die es möglich macht, mehrere erfolgreiche Wirkungsmechanismen gleichzeitig zu nutzen und so den Alterungsprozess positiv zu beeinflussen. Die Jungbrunnen-Rezepte, hervorragend entwickelt von Bettina Matthaei, erfüllen sämtliche Ansprüche an eine ausgewogene, gesunde und schmackhafte Kost. Sie sind unter anderem zucker-, gluten- und laktosefrei, überwiegend pflanzenbasiert, mit niedriger glykämischer Last, erfüllen die Ballaststoffempfehlungen der WHO, befolgen insgesamt einen basischen PRAL-Wert (der PRAL-Wert gibt die potenzielle Säurebelastung der Nieren durch ein Lebensmittel an) und lassen sich im Durchschnitt innerhalb von 30 Minuten zubereiten. Bevor Sie sich auf die vielen Rezepte in den Kapiteln Frühstück, Salate, Hauptgerichte sowie Vitaminbomben und Geheimtipps stürzen, ist es ratsam, sich mit den Grundlagen-Kapiteln zu beschäftigen, getreu Voelpels Motto "Wissen wirkt Wunder".
Denn um ein Maximum an Wirkung zu erzielen, gehören neben der neuen Ernährung auch die schon erwähnten anderen Faktoren der Lebensführung dazu. Das alles erläutert Prof. Voelpel eingehend und zugleich unterhaltsam, gibt viele Tipps und Anregungen von der Atmung bis zu Vitalstoffen. Er beschäftigt sich zum Beispiel mit der Wunderwirkung von Kräutern, Algen und Knollen und nennt solche Mineral- und Ballaststoff-Booster "wahre Superhelden". Voelpel erklärt, was Fasten für die Lebensuhr bringt, welche Bedeutung der Blutzuckerspiegel hat, geht auf die glykämische Last von Lebensmitteln ein oder auf das Für und Wider von Nahrungsergänzungsmitteln.
Und schon in all diesen schlauen Kapiteln finden Sie Hinweise und Tipps oder auch Zubereitungsnotizen zu all dem, was zählt, um lange jung und vital zu bleiben: Entwicklung einer gesunden Darmflora, Senkung hohen Blutdrucks, Rückgang von Schmerzen im Halteapparat durch Entsäuerung, Rückbildung von Übergewicht und viele weitere Parameter. Ob ich jemals mein biologisches Alter tatsächlich um 16 Jahre zurückschrauben kann? Das ist schließlich eine ganze Menge - zugleich aber ganz schön verlockend. Dieser Weg dürfte nicht einfach werden, denn Karl-Heinz lauert überall. Sieben Jahre jünger wären ja auch nicht schlecht, also muss der Schweinehund wieder mal an die Kette - weil es an mir selbst liegt, wie viel ich erreiche. Eine Garantie gibt's nicht. Wie heißt es doch im Kleingedruckten in meinem Jungbrunnen-Kompass? "Sollte unser Inhalt den Eindruck erweckt haben, dass Sie einen Erfolg erwarten können, weisen wir Sie darauf hin, dass dies nicht der Fall ist." Aber man kann's ja mal probieren.
Buchweizen-Frischkornmüsli mit Apfel
100 g Buchweizenkörner
20 g Kürbiskerne
1 Apfel (150 g Fruchtfleisch)
1 EL flüssiger Honig (z. B. Akazienhonig)
Salz
1 TL gemahlener Ceylonzimt plus etwas zum Bestäuben
'1 Msp. Vanillepulver
100 g pflanzlicher Kokosjoghurt
Zubereitung:
Zubereitungszeit 10 Minuten plus 8 Stunden quellen
Pro Portion 344 kcal; 10 g F, 51 g KH, 4 g B, 10 g EW
Den Buchweizen im Blitzhacker grob schroten. In eine Schüssel geben, mit knapp 200 ml Wasser verrühren und 8 Stunden oder über Nacht quellen lassen.
Am nächsten Morgen die Kürbiskerne in einer Pfanne ohne Fett rösten, bis sie anfangen zu knistern und sich etwas aufblähen. Kurz abkühlen lassen.
Inzwischen den Apfel waschen, ungeschält grob raspeln und sofort unter den Buchweizen mischen. Honig, eine Prise Salz, Zimt und Vanillepulver hinzufügen, verrühren und das Müsli auf zwei Schalen verteilen.
Den Joghurt mit einer Prise Salz glattrühren, als Kleckse auf die beiden Müsliportionen setzen und mit etwas Zimt bestäuben. Zum Schluss die Kürbiskerne darüberstreuen.
Variante mit Karotte: Eine Karotte im Blitzhacker zu feinem "Grieß" zerkleinern und unter das Müsli mischen.
Cremige Blumenkohl-Curry-Kokossuppe
100 g Zwiebeln
2 Knoblauchzehen
15 g Ingwer (geschält 10 g)
½ Blumenkohl (350 g Röschen)
25 g Kokosöl
2 TL Currypulver
400 ml Gemüsebrühe
10 g Kokosraspel
3-4 Stängel Koriandergrün
1 TL abgeriebene Biolimettenschale
1 Prise Chiliflocken
2 Prisen Flockensalz
100 ml Kokosmilch (70-90 % Kokosanteil)
Salz
schwarzer Pfeffer aus der Mühle
1-2 Prisen Cayennepfeffer
2-3 TL Limettensaft
Zubereitung:
Zubereitungszeit 35-40 Minuten
Pro Portion 309 kcal; 27 g F, 10 g KH, 7 g B, 7 g EW
Zwiebeln, Knoblauchzehen und Ingwer schälen und hacken. Den Blumenkohl waschen, trocken tupfen und die Röschen abtrennen. Von einem größeren Röschen etwa 30 g kleine "Krümel" abreiben und für das Topping beiseitestellen, den Rest etwa 2 cm groß hacken.
In einem Topf die Zwiebeln in 20 g Kokosöl glasig andünsten, dann Knoblauch und Ingwer kurz mitdünsten. Den Blumenkohl hinzufügen und farblos anbraten. Mit dem Currypulver bestreuen und gründlich wenden. Die Brühe angießen, aufkochen und abgedeckt 15 Minuten köcheln lassen.
Inzwischen in einer kleinen Pfanne die Blumenkohl-"Krümel" im restlichen Kokosöl 1-2 Minuten braten. Die Kokosraspel hinzugeben und weitere 1-2 Minuten braten, dann in eine Schale geben und abkühlen lassen. Das Koriandergrün abbrausen, trocken schütteln, hacken und mit Limettenschale, Chiliflocken und Flockensalz unter die Blumenkohl-Kokos-Mischung heben.
Sobald der Blumenkohl weich ist, die Suppenmischung mit dem Stabmixer unter Zugabe der Kokosmilch pürieren. Mit Salz, Pfeffer, Cayennepfeffer und Limettensaft abschmecken. Die Suppe in zwei Schalen füllen und das Topping darauf verteilen.
Dazu passt Hähnchenfleisch: 100 g hauchdünn aufgeschnittenes Hähnchenbrustfleisch zerpflücken oder in Streifen schneiden und auf die Suppen häufen.
Spicy Kürbis-Kichererbsen-Pfanne mit Spinat und getrockneten Tomaten
30 g getrocknete Tomaten (ohne Öl)
100 g rote Zwiebeln
2 Knoblauchzehen
1 Stück Hokkaido-Kürbis (geputzt 300 g)
2 rote Spitzpaprika (geputzt insgesamt 150 g)
1 Dose Kichererbsen (240 g Abtropfgewicht)
2 EL Olivenöl
100 g Blattspinat
Salz
schwarzer Pfeffer aus der Mühle
2–3 TL Ras el-Hanout
20 g Walnusskerne
50 ml Hafer Cuisine
1-2 Prisen Chiliflocken
Zubereitung:
Zubereitungszeit 45 Minuten
Pro Portion 477 kcal; 22 g F, 48 g KH, 15 g B, 16 g EW
Die Tomaten in einer Schale mit kochend heißem Wasser übergießen und bis zur Verwendung stehen lassen.
Die Zwiebeln schälen und eher grob hacken, die Knoblauchzehen schälen und fein hacken. Den Kürbis entkernen, die Fasern herauskratzen, harte Stellen von der Schale wegschneiden, abbrausen, trocken tupfen und etwa 1,5 cm groß würfeln. Die Paprika längs halbieren, entkernen, waschen und etwa 1 cm groß würfeln. Die Kichererbsen abgießen, dabei die Flüssigkeit (Aquafaba) auffangen, dann abbrausen und abtropfen lassen.
In einer Pfanne die Zwiebeln im Öl glasig dünsten, den Knoblauch kurz mitdünsten. Den Kürbis dazugeben und unter gelegentlichem Rühren 5 Minuten braten. Die Paprika hinzufügen, weitere 5 Minuten braten, dann die Kichererbsen einrühren.
Inzwischen den Blattspinat verlesen, die Stiele abknipsen, gründlich waschen und abtropfen lassen. Die eingeweichten Tomaten ausdrücken und hacken.
Das Gemüse salzen, pfeffern und mit Ras el-Hanout bestreuen. Alles gut mischen, die Tomaten hinzufügen und die Hälfte vom Aquafaba angießen. Den Deckel aufsetzen und bei mittlerer Hitze 5-8 Minuten schmoren, bis der Kürbis bissfest gar ist. Falls nötig, auch das restliche Aquafaba unterrühren. Den Spinat auf dem Gemüse verteilen und abgedeckt 2-3 Minuten zusammenfallen lassen.
Inzwischen die Walnüsse grob hacken. Den Spinat untermischen, das Gemüse noch mal abschmecken und auf zwei Schalen verteilen. Die Hafer Cuisine in Klecksen darauf verteilen und mit Walnüssen und Chiliflocken bestreuen.
Ras el-Hanout: Die Gewürzmischung Ras el-Hanout wird traditionell in der nordafrikanischen Küche verwendet. Sie besteht aus einer Vielzahl von Gewürzen, deren Zusammensetzung variiert. Meistens beinhaltet die Mischung Kreuzkümmel, Kurkuma, Koriander, Kardamom, Zimt, Ingwer, Muskatnuss, schwarzen Pfeffer und Cayennepfeffer.
Tauchen Sie ein in den Voelpel-Jungbrunnen - viel Erfolg dabei wünscht Ihnen Heidi Driesner.
Quelle: ntv.de