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"Ich gestehe alle drei Fälle" Ex-Frau von Serienmörder muss lebenslang in Haft

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Es ist der dritte Prozess, in dem es um Fournirets Opfer geht, aber der erste, in dem Olivier allein auf der Anklagebank saß.

Es ist der dritte Prozess, in dem es um Fournirets Opfer geht, aber der erste, in dem Olivier allein auf der Anklagebank saß.

(Foto: dpa)

Nach mehr als zehnstündiger Beratung verurteilt ein Gericht in Paris die Ex-Frau des französischen Serienmörders Michel Fourniret für ihre Beteiligung am Tod von zwei Frauen und einem Mädchen. In der Urteilsbegründung heißt es: Ohne die heute 75-Jährige hätte er seine Verbrechen nicht begehen können.

Ohne sie hätte der Serienmörder Michel Fourniret seine Opfer nicht so leicht anlocken, vergewaltigen und töten können: Die langjährige Ehefrau des "Ardennen-Monsters", Monique Olivier, wurde in Paris nach mehr als zehnstündigen Beratungen des Gerichts wegen Beihilfe zur Entführung und zum Mord in drei Fällen zu lebenslänglicher Haft verurteilt. Die Opfer waren neun, 18 und 20 Jahre alt gewesen. "Mir tut das alles leid, was ich getan habe", sagte die 75-Jährige vor der Urteilsverkündung.

"Ich gestehe alle drei Fälle, die mir vorgeworfen werden", hatte Olivier überraschend vor Gericht ausgesagt. Die 18 und 20 Jahre alten Frauen verschwanden 1988 und 1990, das neunjährige Mädchen 2003. Nur die Leiche einer 1990 verschwundenen britischen Sprachassistentin wurde später entdeckt. Zum Verbleib der beiden anderen Opfer machte Olivier vor Gericht keine genauen Angaben.

Die Richter verhängten zusätzlich eine 20 Jahre dauernde Sicherungsverwahrung. Olivier habe die Verbrechen ihres Mannes erst möglich gemacht, hatte die Staatsanwaltschaft in ihrem Plädoyer betont. In zwei der drei verhandelten Fällen sind die Leichen der Opfer bis heute nicht gefunden. Die Angeklagte hatte zu Beginn des Prozesses ein pauschales Geständnis abgelegt und sich ansatzweise reumütig gezeigt, aber keine neuen Angaben zu den Orten gemacht, wo sich die Überreste der Opfer befinden.

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Die Staatsanwaltschaft warf der 75-Jährigen vor, den Mädchen Vertrauen eingeflößt zu haben, obwohl sie wusste, dass diese ermordet werden würden. So begleitete Olivier, als sie im siebten Monat schwanger war, ihren Mann im Auto, damit dessen Opfer keinen Verdacht schöpften und sich ins Auto locken ließen. "Ohne sie hätte (Fourniret) seine Verbrechen nicht begehen können", sagte Staatsanwalt Hugues Julié.

Es ist der dritte Prozess, in dem es um Fournirets Opfer geht, aber der erste, in dem Olivier allein auf der Anklagebank sitzt. Olivier hatte Fourniret über eine Kleinanzeige kennengelernt, als er wegen Vergewaltigung in Haft saß. Schon in seinen Briefen aus dem Gefängnis berichtete er von seiner Obsession für Jungfrauen. Olivier hatte nach der Verurteilung des Paares zu lebenslänglicher Haft 2008 die Scheidung eingereicht. Fourniret war 2021 in Haft gestorben.

Quelle: ntv.de, jki/AFP

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