"Ein wahrer Held" Ex-Marine mit Waffe stoppte Walmart-Angreifer
28.07.2025, 11:39 Uhr Artikel anhören
Der Täter wollte laut Staatsanwaltschaft der "gesamten Gemeinschaft" Angst einjagen.
(Foto: picture alliance/dpa/STF)
In einem Supermarkt in Michigan sticht ein Mann offenbar wahllos auf andere Kunden ein. Unter den Passanten, die ihn stoppen, ist auch ein ehemaliger Soldat mit einer versteckt getragenen Pistole. Der Täter soll indes wegen Terrorismus angeklagt werden.
Bei dem Messerangriff am Wochenende in einem Walmart im US-Bundesstaat Michigan werden elf Menschen verletzt. Dass der Angreifer nicht noch mehr Menschen attackieren konnte, ist wohl auch dem Eingreifen von weiteren Supermarkt-Kunden zu verdanken.
Einer von ihnen ist Medienberichten zufolge der frühere US-Marine Derrick Perry. Auf Videos ist zu sehen, wie Perry auf einem Parkplatz eine Waffe auf den Angreifer richtet. Weitere Männer kommen hinzu, gemeinsam fordern sie ihn lautstark auf, das Messer wegzuwerfen. Laut "Daily Mail" trieben sie den Täter in die Enge, bis die Polizei hinzukam und ihn festnahm.
Der Sheriff in Grand Taverse, Michael Shea, dankte den Männern für ihre Zivilcourage. "Allen Beteiligten gilt zunächst einmal mein Lob", sagte er am Sonntag. "Es kommt nicht oft vor, dass Bürger bereit sind, sich zu engagieren und Maßnahmen zu ergreifen."
Laut "Daily Mail" war es vor allem Perry, der durch das Zücken seiner zuvor verdeckt getragenen Schusswaffe anderen die Flucht ermöglichte. Auf Facebook meldeten sich auch Perrys Familienmitglieder zu Wort. Seine Tochter sprach von einem "stolzen Moment". Perrys Schwiegertochter schrieb, er sei "ein wahrer Held." Sie sei sehr stolz auf Perry. "Er hat so viele beschützt."
Einzeltäter mit Klappmesser
Der Täter hatte am Samstag (Ortszeit) offenbar wahllos auf Menschen in einer Filiale der Supermarktkette Walmart in Traverse City mit einem Klappmesser eingestochen. Von den elf Verletzten befinden sich der "Daily Mail" zufolge noch zwei in einem ernsten Zustand. Der Angreifer ist der Polizei zufolge ein 42-Jähriger aus Michigan. Er soll ersten Erkenntnissen nach alleine gehandelt haben.
Die Staatsanwältin von Grand Traverse County, Noelle Moeggenberg, erklärte, sie wolle gegen ihn Anklage wegen Terrorismus erheben. Die Ermittler gingen davon aus, dass der Angreifer beabsichtigt habe, "die gesamte Gemeinschaft zu beeinflussen, ihr Angst einzujagen und möglicherweise unser tägliches Handeln zu verändern". Dem Angreifer werde außerdem Körperverletzung mit Mordabsicht vorgeworfen. Moeggenberg sprach von einer "völlig willkürlichen Gewalttat". Der 42-Jährige soll Anfang dieser Woche vor Gericht gestellt werden.
Sheriff Shea lobte zudem die schnelle Reaktion der Polizeibeamten. Sie seien innerhalb von drei Minuten nach Erhalt des Notrufs am Tatort eingetroffen. Das sei bemerkenswert und habe möglicherweise weitere Opfer verhindert.
Quelle: ntv.de, mdi