Belästigungen bei CBSEx-Senderchef muss auf 120 Millionen verzichten

Wegen Vorwürfen sexueller Belästigung tritt CBS-Chef Les Moonves zurück. Als Abfindung stehen 120 Millionen Dollar im Raum. Die Beschuldigungen verhärten sich jedoch und der Sender weigert sich, zu zahlen. Moonves habe die Unternehmensrichtlinien verletzt.
Der ehemalige CBS-Chef Les Moonves muss nach Vorwürfen sexueller Belästigung auf eine Abfindung in Höhe von 120 Millionen Dollar (106 Millionen Euro) verzichten. Als Begründung nannte der Vorstand des US-Fernsehsenders unter anderem eine Verletzung der Unternehmensrichtlinien sowie einen Bruch seines Arbeitsvertrags. Zudem habe Moonves es versäumt, sich bei den Ermittlungen des Unternehmens kooperativ zu zeigen, teilte der Sender mit.
Moonves war nach Vorwürfen sexueller Belästigung im September als Konzernchef von CBS abgetreten. Das Unternehmen hatte damals mitgeteilt, er werde seine Abfindung nur bekommen, wenn sich diese als falsch erweisen sollten. Moonves Vertrag sah ursprünglich eine Abfindung in Höhe von 140 Millionen Dollar vor. Am Tag seines Rücktritts entschloss sich der Sender, 20 Millionen Dollar an 18 verschiedene Frauenverbände zu spenden.
Rund ein Dutzend Frauen hatte dem ehemaligen CBS-Chef Belästigung und sexuelle Angriffe vorgeworfen. Moonves hatte in der Vergangenheit einvernehmliche Kontakte mit einigen der Frauen zugegeben, aber unangemessenes Verhalten bestritten. Sein Anwalt Andrew Levander nannte die Schlüsse des Vorstands "unbegründet". "Herr Moonves bestreitet jegliche nicht-einvernehmlichen sexuellen Beziehungen und hat in vollem Umfang mit den Ermittlern kooperiert", sagte Levander in einer Stellungnahme an verschiedene US-Medien.
Der heute 69-jährige Moonves hatte sich zunächst als TV-Produzent einen Namen gemacht und war dann 1995 zu CBS gekommen. Die Konzernführung übernahm er 2006. Mit Serien wie "The Big Bang Theory" und "CSI" gelangen CBS in seiner Amtszeit mehrere Erfolge, durch die der Sender aus einer Quotenflaute kam. Nach dem Hollywood-Produzenten Harvey Weinstein, dem viele Frauen sexuelle Übergriffe vorwarfen, ist Moonves ein weiterer mächtiger Mann in der Unterhaltungsbranche, dessen Karriere durch Enthüllungen und Vorwürfe im Zuge der #MeToo-Bewegung beendet wurde.