"Aktion könnte länger andauern" Ex-"Titan"-Reisende loben Verantwortliche im Tauchboot
21.06.2023, 15:07 Uhr Artikel anhören
Einsatzkräfte haben möglicherweise ein Lebenszeichen der Insassen in Form von Klopfgeräuschen vernommen.
(Foto: dpa)
Keiner weiß, wie es in dem verschollenen Tauchboot aussieht und ob die Insassen noch leben. Ehemalige Reisende haben jedoch Hoffnung: Weil die Mitarbeiter des Betreibers an Bord ihrer Meinung nach genau wissen, was zu tun ist.
Ehemalige Mitreisende haben die Verantwortlichen an Bord des vermissten Tauchboots im Atlantik als echte Profis gewürdigt. Der Chef des "Titan"-Betreibers Oceangate Expeditions, Stockton Rush, und der französische "Titanic"-Experte Paul-Henry Nargeolet seien keine unzuverlässigen Kerle. "Das sind hochprofessionelle Leute", sagte der britische Manager Oisin Fanning, der nach eigenen Angaben mit beiden die Tour gefahren ist, dem Sender BBC Radio 4. "Sie werden vom ersten Tag an Energie gespart haben. Es würde mich also nicht wundern, wenn die Aktion viel länger andauern würde, denn sie wissen genau, was zu tun ist."
Dik Barton, der erste britische Taucher am "Titanic"-Wrack, nannte Nargeolet einen "äußerst fähigen Tauchboot-Piloten", der schon Dutzende Male die Überreste des berühmten Luxusdampfers besichtigt habe. "Ich habe gewaltigen Respekt vor ihm und seinen Fähigkeiten", sagte Barton dem britischen Sender ITV. Zugleich betonte er, der Meeresboden des Atlantiks sei ein "gefährlicher" und "feindseliger" Ort, er habe sich bei seinen Expeditionen in Gefahr gefühlt. "Es gibt ein lokales Auf und Ab des Wassers, das sich bewegt, es ist nicht gleichmäßig", sagte Barton. Die Stärke des Tauchboots sei zudem begrenzt. "Die Triebwerke sind ziemlich stark, aber letztlich muss man Energie sparen, weil es sich um das Lebenserhaltungs- sowie das Navigationssystem handelt."
Am Mittwoch hatte sich Hoffnung breitgemacht, da Einsatzkräfte bei der Suche nach dem vermissten Tauchboot im Atlantik möglicherweise ein Lebenszeichen der Insassen gehört haben. US-Medien berichteten über im Abstand von 30 Minuten vernommene Klopfgeräusche. Die US-Küstenwache sprach von "Unterwassergeräuschen". Sollten die Insassen noch am Leben sein, wird für sie die größte Gefahr der knapper werdende Sauerstoff an Bord. Unter normalen Umständen soll der Vorrat im Laufe des Donnerstags aufgebraucht sein.
Quelle: ntv.de, rog/dpa