Wohl mit Medikamenten vergiftetFall Baumer: Lebenslange Haft für Verlobten

2012 verschwindet Maria Baumer in Bayern spurlos - ihre Leiche wird in einem Waldstück von Pilzsammlern gefunden. Sofort gerät ihr Verlobter in Verdacht. Der Krankenpfleger bestreitet die Tat bis zuletzt - nun wurde allerdings vor Gericht in Regensburg die besondere Schwere der Schuld festgestellt.
Der Angeklagte im Fall Maria Baumer ist vor dem Landgericht Regensburg wegen Mordes zu einer lebenslangen Freiheitsstrafe verurteilt worden. Die Richter sahen es als erwiesen an, dass der 36-Jährige seine Verlobte im Mai 2012 mit Medikamenten vergiftet und ihre Leiche anschließend im Wald vergraben hat. Die Schwurgerichtskammer stellte nun zudem die besondere Schwere der Schuld fest, was eine frühzeitige Haftentlassung des verurteilten Christian F. nach 15 Jahren ausschließt. Die Verteidiger des Deutschen hatten hingegen auf Freispruch plädiert.
Der Angeklagte nahm das Urteil regungslos auf. Vorsitzender Richter Michael Hammer sagte, die Todesursache der Frau habe sich nicht mehr feststellen lassen, sie lasse sich aber plausibel erklären. "Maria Baumer hat die Medikamente nicht selbst genommen." Es sei auszuschließen, dass sie ihr von Dritten beigefügt worden seien. "Es kommt nur der Angeklagte in Betracht."
Der Krankenpfleger F. soll seine Partnerin mit einer Überdosis Beruhigungsmittel getötet und anschließend ihre Leiche in einem Waldstück beseitigt haben, weil er in eine Patientin verliebt war. Über seine Arbeitsstelle habe er Zugang zu den Medikamenten gehabt. Die Leiche Baumers war im September 2013 von Pilzsammlern in einem Wald gefunden worden. Der Verlobte galt damals bereits als verdächtig und saß sechs Wochen in Untersuchungshaft.
Der Leichnam war durch Chemikalien stark zersetzt. Erst im vergangenen Jahr konnte durch neue Laboranalysen das Beruhigungsmittel nachgewiesen werden. Aufgrund dieser neuen Ermittlungsergebnisse wurde er im Dezember 2019 erneut festgenommen. Gegen Ende des Prozesses hatte der 36-Jährige zugegeben, die Leiche beseitigt zu haben. Die Tötung der Frau stritt er ab. Er gab an, dass Baumer die Medikamente selbst genommen habe.