Panorama

21-Jähriger lässt Jungen freiFall in Velbert hält Polizei auf Trab

04.03.2019, 17:06 Uhr
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Das Blaulicht an einem Polizeiauto leuchtet. Foto: P. Pleul/Archiv (Foto: Patrick Pleul/dpa)

Ein Mann nimmt in Velbert einen ihm unbekannten Zehnjährigen mit dem Auto mit. Nach einem Unfall lässt er ihn wieder laufen. Bei den Ermittlern räumt der 21-Jährige dies ein. Doch die Beamten können ihn nicht festhalten.

Im Fall einer mutmaßlichen gescheiterten Kindesentführung in Velbert hat ein 21-Jähriger gestanden, den Jungen in seinem Auto mitgenommen zu haben. "Der Mann ist eindeutig identifiziert", sagte ein Polizeisprecher in Mettmann. Der Verdächtige hatte den Zehnjährigen gehen lassen, als er selbst mit dem Auto einen Unfall hatte und eine Böschung herunterrutschte.

Eine Autowerkstatt hatte die Ermittler auf die Spur zu dem 21-Jährigen Mann gebracht. Dort war ein Unfallschaden an einem zurückgegebenen VW Up aufgefallen - genau nach einem solchen Auto hatte die Polizei gesucht.

"Wir haben im Augenblick aber keine rechtliche Möglichkeit, ihn festzunehmen. Wir brauchen Zeugen für die angeblichen weiteren Vorfälle dieser Art", sagte ein Polizeisprecher. Bisher habe sich aber niemand der zahlreichen Menschen, die im Internet vom Ansprechen weiterer Kinder berichtet hätten, als Zeuge gemeldet. Welchen Grund der Mann für das Mitnehmen des Jungen angibt, wollte die Polizei aus ermittlungstaktischen Gründen nicht preisgeben.

Der 21-Jährige war zunächst als Zeuge befragt worden, dann als Beschuldigter. Am 22. Februar soll er den zehnjährigen Jungen auf dem Schulweg angesprochen und in seinen Wagen gelockt haben. Er werde ihn zur Schule bringen. Tatsächlich sei er dann aber mit seinem Wagen vom Schulweg abgebogen und in das dünner besiedelte Wodantal gefahren. Als er mit seinem Wagen in einer Kurve von der Straße abkam und in eine Böschung rutschte, habe er den Jungen laufen lassen. Die Polizei hält die Aussagen des Jungen für glaubwürdig. An besagter Stelle fanden sich entsprechende Unfallspuren.

Quelle: sgu/dpa

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