150.000 Euro ergaunert Falsche Lehrerin unterrichtet jahrelang an Schulen
26.09.2025, 07:36 Uhr Artikel anhören
Die Frau schaffte es, mehrere Privatschulen zu täuschen.
(Foto: picture alliance/dpa)
Jahrelang unterrichtet eine Frau als Lehrerin. Das Problem: Sie ist gar keine Pädagogin. Mit gefälschten Zeugnissen erschleicht sie sich mehrere Jobs an Privatschulen. Schließlich wird ihr ein Verkehrsunfall zum Verhängnis.
In mehreren Bundesländern soll eine Frau ohne entsprechende Qualifikation als Lehrerin an verschiedenen Privatschulen gearbeitet haben. Das geht aus einer Mitteilung der Staatsanwaltschaft Heidelberg und des Polizeipräsidiums Mannheim hervor. Demnach habe die Frau dafür immer wieder Zeugnisse gefälscht. Nun wurde sie in Rheinland-Pfalz festgenommen.
Als die Beschuldigte selbst einen Unfall anzeigen wollte, stellten die Beamten fest, dass gegen sie ein Haftbefehl vorlag. Die Frau befindet sich nun wegen Flucht- und Wiederholungsgefahr in Untersuchungshaft. Aufgeflogen sei die Frau, heißt es in der Mitteilung, als sie im Oktober 2024 ein Darlehen in Höhe von 25.000 Euro bei einer Bank beantragt hatte. Sie habe mit gefälschten Gehaltsnachweisen ihr Gehalt zu hoch angegeben. Die Bank wurde misstrauisch und erstattete daraufhin Anzeige gegen die damals 40-Jährige. In den Gehaltsnachweisen war eine Privatschule als Arbeitgeber angegeben. Sie verfügte zwar tatsächlich über die behauptete Anstellung, aber die Unstimmigkeiten führten zu weiteren Ermittlungen, sodass nach und nach das ganze Ausmaß des Betrugs ans Licht kam.
Die mutmaßliche Betrügerin soll zwischen 2021 und 2025 mit gefälschten Zeugnissen als Lehrerin in Rheinland-Pfalz und im Saarland gearbeitet haben. Dabei habe sie rund 150.000 Euro an Gehältern eingestrichen. Laut Behörden fälschte die Beschuldigte dafür Gehaltsnachweise und Universitätsabschlüsse. Die Frau bekam auf diese Weise zunächst eine Anstellung als Lehrerin in Rheinland-Pfalz. Das Gehalt aus der Zeit zwischen 2021 und 2024 beläuft sich auf 143.000 Euro. Nach Angaben der Ermittler entließ die Schulleitung die mutmaßliche Betrügerin, weil sie Krankmeldungen gefälscht und Geld der Schüler veruntreut haben soll. Danach fand die Frau erneut mit falschen Angaben im Saarland einen Job als Lehrerin und verdiente dabei mehr als 7000 Euro. Doch der Betrug flog ebenfalls im April 2025 auf.
Die Verdächtige ist in der Vergangenheit bereits wegen ähnlicher Vergehen verurteilt worden. 2021 erhielt sie in Rheinland-Pfalz eine Bewährungsstrafe, da sie sich mit gefälschten Universitätsabschlüssen Zugang zum Referendariat erschlichen hatte. Ende 2023 war sie zudem in Heidelberg zu einer Bewährungsstrafe wegen Urkundenfälschung verurteilt worden. Ob und über welche Abschlüsse oder eine Ausbildung die Frau tatsächlich verfügt, geht aus der Mitteilung der Behörden nicht hervor.
Quelle: ntv.de, joh