Hat Maps Mann auf dem Gewissen? Familie verklagt Google nach Sturz von Brücke
21.09.2023, 11:41 Uhr Artikel anhören
Mehrfach soll der Kartendienst Google Maps über eine eingestürzte Brücke in den USA informiert worden sein. Eine Aktualisierung der Routeninformationen soll es trotzdem nicht gegeben haben. Nach dem Tod eines Mannes an besagter Stelle sieht sich der Konzern nun mit einer Klage konfrontiert.
Eine Familie aus dem US-Bundesstaat North Carolina verklagt den Technologieriesen Google wegen dessen Kartendienst Maps. Laut einem Bericht der Nachrichtenagentur AP ist der Familienvater im September letzten Jahres mit seinem Auto von einer eingestürzten Brücke gefallen und dann ertrunken. Er soll dabei den Anweisungen von Google Maps gefolgt sein. Die Familie wirft dem Konzern vor, über den viele Jahre zuvor erfolgten Einsturz des Bauwerks informiert gewesen zu sein.
"Unsere Mädchen fragen, wie und warum ihr Vater gestorben ist. Und mir fehlen die Worte, denn als Erwachsene kann ich immer noch nicht verstehen, wie die Verantwortlichen für die GPS-Anweisungen und die Brücke mit so wenig Rücksicht auf das menschliche Leben handeln konnten", zitiert AP die Familienmutter.
Die Polizisten, die die Leiche in seinem umgestürzten und teilweise unter Wasser stehenden Lastwagen fanden, sollen gesagt haben, dass es entlang der unterspülten Fahrbahn keine Absperrungen oder Warnschilder gab. Laut der beim Wake County Superior Court eingereichten Klage fuhr der Familienvater über eine unbewachte Kante und stürzte dann circa sechs Meter in die Tiefe. Er sei auf dem Heimweg von einer Party zum neunten Geburtstag seiner Tochter durch eine unbekannte Gegend gefahren, als Google Maps ihn über die Brücke lotste, die neun Jahre zuvor eingestürzt war und nie repariert wurde.
Mehrere Personen sollen das Unternehmen in den vergangenen Jahren über den Einsturz informiert haben, verbunden mit der Aufforderung, die Routeninformationen zu aktualisieren. "Unser tiefes Mitgefühl gilt der Familie", sagte Google-Sprecher José Castañeda gegenüber AP. "Unser Ziel ist es, genaue Routeninformationen in Maps bereitzustellen, und wir prüfen diese Klage".
Quelle: ntv.de, rog